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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ihn laut lachen, ein scharfes Bellen am Rande der Hysterie, wenn sie es richtig deutete. »Mein ältester Bruder ist mit ihm gestorben.«
    Jetzt trat sie vor ihn und legte eine Hand auf seinen Arm. »Oh, Graham!«
    Er presste sich eine Hand auf den Mund, hielt größere Hysterie zurück, die in ihm aufwallte. Jetzt schaute sie ihn besorgt und zugleich verwirrt an. »Eine doppelte Tragödie«, sagte sie. »Wie traurig.«
    Verzweifeltes, panisches Gelächter wollte sich Bahn brechen. »Das ist noch nicht alles …«
    Sophie wich zurück. Mit verschränkten Armen starrte sie ihn an. »Graham, spuckt es aus!«
    »Sie sind alle tot.« Seine Stimme, die bereits von seinem Versuch, das Lachen zu unterdrücken, stark beeinträchtigt war, brach merkwürdig bei dem letzten Wort. Er rieb sich wieder das Gesicht. Seine Handflächen waren nass, als er sie senkte.
    Er atmete tief ein, er war selbst vom Grad seiner Verstörtheit alarmiert.
    Dann war Sophie bei ihm, ergriff seine Hand, führte ihn zu einem Sessel, schob ihn mehr oder weniger, und kniete sich zu seinen Füßen.
    Er wollte ihr gerade danken, dass sie bei ihm blieb, als er bemerkte, dass er ihre Hand zu fest hielt. Seine Knöchel traten weiß hervor, aber sie ließ keinen Schmerz erkennen. Er lockerte seinen Griff. »Verzeiht!«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus. Er beugte sich zu ihr. Ja. Sie legte eine Hand auf seine Brust – und zog sein Taschentuch aus seiner Brusttasche. »Hier«, sagte sie ruhig. »Ihr tropft.«
    Er tropfte in der Tat. Es kam ihm nicht richtig vor, das Wort »weinen« zu verwenden, denn er fühlte sich ruhig, abgesehen von der noch verbliebenen Lust zu lachen und der Tendenz seiner Augen zu tropfen.
    Er sah Sophie an. »Ihr wisst, was das bedeutet, nicht wahr?«
    Sie nickte voller Mitleid. »Ja. Ihr seid jetzt ganz allein. «
    Er unterdrückte weitere hysterische Lachkrämpfe. »Nein, ich meine … ja, ich bin allein. Aber noch wichtiger ist … denn eigentlich war ich mein Leben lang allein … ich bin der neue Herzog von Edencourt.«
    Sophie hatte sich immer gefragt, warum man sagte, etwas oder jemand habe einem das Herz gebrochen. Herzen rasten und manchmal blieben sie stehen, aber wie sollte ein Muskel brechen?
    Ganz ohne Aufwand, wie es schien.
    Sie hatte sich für unempfänglich gehalten. Sie hatte arroganterweise angenommen, dass sie keine Liebe verspüren würde, da sie keinen Liebhaber hatte.
    Was war sie doch für eine Närrin!
    Durch das Pochen in ihrem Kopf und das Rauschen in ihren Ohren hörte sie Graham ihren Namen sagen. Er klang so weit entfernt.
    Das ist er auch. Weiter weg als je zuvor.
    Und er kommt nicht zurück.

Fünftes Kapitel
    D as Zimmer, das ihr einst wie ein Refugium vor einer feindlichen Welt vorgekommen war, strahlte jetzt nur noch schäbige Heruntergekommenheit aus. Ihre Zuflucht war nur ein Raum in einem billigen Mietshaus, und ihr Prinz ein Mann, den sie niemals haben konnte.
    »Natürlich springt kein Penny dabei heraus«, sagte Graham leichthin, als hätte es keine Bedeutung. »So viel Land, doch kein gerechter Lohn, der eines Herzogs würdig wäre.«
    Geld. Er redete über Geld, während er doch das kristalline Geräusch ihres zerbrechenden Herzens vom anderen Ende des Zimmers her hätte hören müssen.
    Was hast du von einem Mann wie ihm und einer Frau wie dir erwartet?
    »Es scheint«, fuhr er fort, »dass ich sofort heiraten muss, und zwar reich, wenn ich so weiterleben möchte, wie ich es gewohnt bin.«
    Gut. Dreimal an einem einzigen Nachmittag ein Idiot gewesen. Sie hatte geglaubt, ihr Herz könne nicht mehr brechen. Sie musste wirklich lernen, nicht länger solch naive Annahmen zu machen.
    »Heiraten«, wiederholte sie tonlos.
    »Ja.« Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet – vielleicht bis zum Haus von Lady Lilah Christie?
    »Wen?«
    Er blinzelte. Seine Überraschung brachte ihn zurück in den Salon, zurück zu ihr. Er grinste schief und zuckte die Achseln. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, fürchte ich.« Er versuchte, zu seinem früheren neckenden Tonfall zurückzufinden. »Warum sucht Ihr nicht jemanden für mich aus, Liebste? Vorzugsweise jemanden, dessen Gesellschaft ich länger als eine Stunde am Stück aushalte.«
    Er war nicht absichtlich grausam. Das musste sie einfach glauben. Wenn sie noch mehr Beweise dafür brauchte, wie weit aus ihrer Reichweite er war, dann brauchte sie nur in den Spiegel zu schauen!
    Genug!
    Sie stand abrupt auf. Wann hatte sie sich eigentlich hingesetzt? Sie

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