Lodernde Träume
sein Verlangen zu handeln, bloß weil er nicht genau wusste , was sie vorhatte.
Hier, in ihrem Ankleidezimmer liebte er sie. Das erste Mal heftig und schnell, weil er befürchtete, sie könnte es sich anders überlegen, doch dann, als sie seine Zweifel zerstreuen konnte, noch einmal, diesmal ganz langsam und ausgiebig.
Das nächste Mal sollten sie es vielleicht wirklich einmal in einem richtigen Bett probieren...
Hewlett-Packard
41
Ihre Beziehung hatte sich völlig verändert. Es war ein heimliches, unausgesprochenes Einverständnis, eine Art Waffenstillstand im Bett. Ein ungewöhnliches Konzept, aber es funktionierte hervorragend.
Jede Nacht schlich Devlin in ihr Schlafzimmer, und kaum, dass er in ihr Bett gestiegen war, schmiegte Megan sich wortlos in seine Arme. Es war ihr egal, was er von ihr als Mensch dachte, es reichte ihr, dass er ihren Körper begehrte, denn auch sie verzehrte sich nach seiner Umarmung. Sie liebten sich, ohne dabei je ein Wort miteinander zu reden. Nicht dass sie es so abgesprochen hätten, es hatte sich einfach so ergeben. Alles, was die Dinge beim Namen genannte hätte, war irgendwie tabu, so als fürchteten sie, dass ihr gegenseitiges Verlangen durch ein einziges Wort zerstört werden könnte.
Doch auch außerhalb des Schlafzimmers kamen sie sich langsam näher. Er ging ihr nicht mehr aus dem Weg . Sie regte sich nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit über ihn auf. Ihr Verhältnis wurde ungezwungener, sie konnten lockerer miteinander reden. Wenn der eine den anderen etwas fragte, konnte der andere spontan und ohne Scheu darauf antworten.
Er hatte es auch nicht mehr nötig, ständig seine Überlegenheit ihr gegenüber herauszukehren, wenn es ihm auch nicht vollständig gelang, diese Gewohnheit abzulegen. Er war immerhin der Herzog und nicht ihr Pferdezüchter. Doch er hob nie mehr die Stimme, sprach mit ihr stets in freundlichem Ton. Und sie verwöhnte ihn jeden Tag aufs neue mit ihrem bezaubernden Lächeln.
Ganz langsam wurden sie einander vertraut.
Doch es gab immer noch viel zu klären.
Da war die Sache mit dem Baby. Megan musste es ihm irgendwann sagen, dass sie ihn angelogen hatte, dass sie ihr Baby gar nicht verloren hatte. Und sie musste es ihm so vermitteln, dass er verstand: Sie hatte es einzig und allein für ihn getan. Und vor allem musste sie es endlich übers Herz bringen, ihm ihre Liebe zu gestehen. Doch sie musste n auch lernen, mit ihren Fehlern liebevoller umzugehen. Sie wusste , dass sie es nicht durchhalten würde, ewig freundlich zu sein, zumindest nicht immer. Sie war nun einmal ein Temperamentsbündel, und sie konnte nicht jeden Moment ihre Zunge im Zaum halten, konnte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, um auf keinen Fall einen Streit vom Zaun zu brechen. Sie war einfach ein Mensch, der seinen Gefühlen freien Lauf ließ.
Und vor allem wollte sie endlich ihren Pferdezüchter wiederhaben.
»Ich kann es immer noch nicht glauben, dass am Ende tatsächlich alles genauso geklappt hat, wie du es dir von Anfang an gewünscht hast!« seufzte Tiffany glücklich, als sie und Megan durch den Hyde Park spazierten. Sie war gestern in London angekommen, denn in knapp einer Woche sollte die Hochzeit sein. »Du hast deinen Herzog gekriegt. Du liebst ihn. Und er betet dich an!«
»N a ja, was letzteres betrifft, bin ich mir nicht so sicher, Tiff.«
»Was soll denn das auf einmal heißen?«
»Hm. Woher weißt du denn so genau, dass Devlin mich wirklich liebt?«
»Aber natürlich liebt er dich!« beharrte Tiffany. »Das muss er doch. Sonst hätte er dich doch nicht geheiratet, oder?«
Megart wandte sich von Tiffany ab und schaute gedankenverloren über den See. Nach einer längeren Pause sagte sie leise: »Er hat mich nicht aus Liebe geheiratet.« Dann überwand sie sich und fügte hinzu: »Ich habe dir nicht die ganze Wahrheit geschrieben, Tiff. Ich erwarte ein Kind.«
»Aber das ist doch wunderbar!«
»Ja, inzwischen freue ich mich auch. Doch an dem Tag, Eds ich gemerkt habe, dass ich schwanger bin, war ich völlig verzweifelt. Ich war damals nämlich noch nicht verheiratet.«
Tiffany blieb stehen und schaute Megan fassungslos an. »Aber ... großer Gott, das heißt also, du musste st ihn heiraten?«
Megan wandte sich Tiffany zu, wagte es aber immer noch nicht, ihr in die Augen zu schauen. »Ja«, hauchte sie.
Tiffany sah sie an. »Jetzt verstehe ich, dass du dich fragst, ob er dich wirklich liebt. Aber er hat dir doch sicherlich seitdem
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