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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Situation herauszukommen, ohne für alle Zeiten gesellschaftlich ruiniert zu sein. Und so verzichtete sie auf eine Antwort und wählte den Ausweg, den Megan ihr anbot. Sie drehte sich abrupt um und verließ den Saal, gedemütigt, als Lügnerin gebrandmarkt, aber eben auch nicht mehr.
    »Na, bist du nun fertig?« fragte Devlin hinter Megans Rücken.
    Sie drehte sich um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ja, ich denke doch. Wo bleibt denn die Musik?«

 

     
     
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    »Wo bleibt denn die Musik?« Megans Frage war das Signal für alle Umstehenden, wieder ihre Gespräche aufzunehmen. Devlin nickte dem Orchester zu, dann spielten die Musikanten wieder zum Tanz auf, am Anfang noch ein biss chen aus dem Takt, doch bald hatten sie sich gefangen, und als Devlin Megan auf die Tanzfläche zog, erklang eine süße Walzermelodie.
    »Du weißt ja gar nicht, wie oft ich mir gewünscht habe, genau das zu tun, was du gerade gemacht hast - oder zumindest etwas Ähnliches«, gestand er ihr, während sie sich zwischen den anderen Tanzpaaren drehten. »Ich danke dir.«
    »Es war mir ein Vergnügen.«
    »Das glaube ich dir gerne«, grinste er. »Die Leute werden sich jetzt wochenlang den Kopf zerbrechen, was wohl der besagte Grund war, den du angedeutet hast.«
    »Meinst du?«
    »Es macht dir ganz schön Spaß, die Gerüchteküche anzuheizen, stimmt's?«
    »Überhaupt nicht. Aber du batest mich, Marianne nicht gesellschaftlich zu ruinieren, und daran habe ich mich gehalten. Wenn du mich nicht darum gebeten hättest, hätte ich es mit Sicherheit nicht dabei belassen, sie lediglich in Verlegenheit zu stürzen. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, Devlin.«
    »Das weiß ich sehr wohl. Und die anderen werden es sich zur Warnung gereichen lassen. Wundere dich also nicht, wenn sich die Leute in Zukunft sehr genau überlegen, was sie dir sagen. Sie werden Angst haben, dass du irgendein unbedachtes Wort von ihnen schon als Beleidigung auffassen könntest.«
    »Dir sind solche Ängste eher fremd, nicht wahr?«
    »Was dich betrifft, in der Tat. Denn ich denke, dass ich bei dir gerade so viel austeile, wie ich einzustecken habe.«
    »Das sehe ich leider ganz anders. Du nimmst dir schon ganz schöne Dreistigkeiten heraus, mein Lieber. Daran gemessen bin ich wirklich harmlos.«
    »Findest du das harmlos, was du gerade eben gemacht hast?«
    »Da ist doch nur mein Temperament ein biss chen mit mir durchgegangen«, versuchte sie, die Angelegenheit herunterzuspielen. »Ich bin sonst nicht sehr mutig. Ich wollte dir zum Beispiel die ganze Zeit schon ein Geständnis machen, aber ich habe mich einfach nicht getraut.«
    Devlin stöhnte leise, denn er musste an das letzte Mal denken, wo sie ihm »ein Geständnis« gemacht hatte. Und so sagte er in bestimmtem Ton: »Weißt du, eigentlich möchte ich jetzt gar nichts davon wissen.«
    »Du möchtest nichts davon...?« stotterte sie fassungslos.
    »Aber du muss t einfach: Ich erwarte ein Kind.«
    Die Erklärung traf ihn völlig unvorbereitet. »Aber du sagtest doch selbst, dass das ganz unwahrscheinlich sei?« fragte er entgeistert.
    »Weiß ich nicht. Aber das ist auch egal, denn dieses Baby ist das gleiche, das ich auch vorher schon erwartete.«
    Diese Erklärung brachte ihn nun völlig aus der Fassung. Er blieb abrupt stehen, dann zog er sie an den Rand der Tanzfläche. »Dann hast du mich also - angelogen?«
    »Ja, aber ich habe es doch nur aus einem ganz bestimmten Grund gemacht, nur dir zuliebe!«
    »Ich erinnere mich sehr wohl an diesen >ganz bestimmten Grund<, Megan!« gab er kalt zurück. »Du wolltest also tatsächlich die Ehe annullieren lassen, obwohl du immer noch mein Kind unter dem Herzen trugst? Du hättest mich also allen Ernstes verlassen, obwohl du immer noch mein Kind unter dem Herzen trugst?«
    Sie wich zurück, so sehr erschrak sie vor seinen Worten. »So habe ich das nie gesehen, Devlin. Ich habe nur einfach gesehen, dass du mit mir schrecklich unglücklich warst.«
    »Meinst du, dass ich andernfalls weniger unglücklich gewesen wäre? Nein, antworte nicht! Wenn du noch ein Wort sagst, dann passiert hier noch genau der Skandal, der vorhin schon um Haaresbreite passiert wäre! Ich muss jetzt gehen, ich brauche einen Drink, verdammt.«
    Er ließ sie einfach stehen. Normalerweise hätte sie sich das nicht gefallen lassen, hätte ihm irgend etwas hinterhergerufen, um ihn zurückzuholen. Aber jetzt konnte sie das nicht. Sie brachte kein einziges Wort heraus.

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