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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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was Sie da machen?« hörte er plötzlich eine Stimme.
    Devlin drehte sich zu Mortimer um, der lässig an einer der Pferdeboxen lehnte und ihn bei seinem merkwürdigen Tun beobachtete. Erst jetzt bemerkte Devlin, dass er das Heu wie wild umhergeworfen und auf die Pferde, die Tränke und auch auf sich selbst verteilt hatte. Er hob die Brauen, versuchte möglichst arrogant zu schauen und sich den stechenden Schmerz in seinen Händen nicht anmerken zu lassen.
    »Es hat immer seinen Sinn, wenn ich etwas mache, Mr. Browne, es fällt mir nur im Moment gerade keiner ein.«
    Mortimer prustete los. »Sie hat es Ihnen ja ganz schön angetan, was?«
    »So ein Quatsch!« widersprach Devlin. »Es ist nur dieses ewige Nichtstun, das mir auf die Nerven geht. Irgendetwas muss ich einfach anpacken, Mr. Browne.«
    »Haben Sie denn sonst noch etwas vor?« fragte Mortimer vorsichtig.
    »Wir könnten zum Beispiel damit anfangen, diesen Stall auszubauen.«
    »Wir selbst?!«
    »Besorgen Sie einen Schreinermeister, dem wir zur Hand gehen können.«
    »Mit der Heugabel haben Sie nicht sehr viel ausgerichtet. Wie kommen Sie darauf, dass Sie mit einem Hammer besser umgehen könnten?«
    Devlin würdigte ihn keiner Antwort. »Geben Sie meinem Sekretär Order, mir die Korrespondenz hierher nachzusenden. Noch besser, Mr. Pike soll gleich selbst kommen. Ich wüsste nicht, warum ich meine Geschäfte nicht ebenso gut von hier aus...«
    »Das würde aber Ihrer Großmutter gar nicht gefallen«, warnte Mortimer.
    »Duchy meint es zwar gut, doch nicht in jedem Fall weiß sie, was für mich am besten ist. Sie war der Meinung, ein biss chen Urlaub auf dem Lande könnte mir nicht schaden. Ich habe mich damals damit einverstanden erklärt, doch verdammt, heute sehe ich das ganz anders. Dieser Urlaub hier bringt mich noch um den Verstand.«
    »Es dürfte wohl weniger der Urlaub sein, der Sie verrückt macht, als...«
    »Hören Sie auf, mir zu widersprechen, Mr. Browne, und führen Sie meine Anordnungen aus!«
    »Und wie wollen Sie die Anwesenheit von Mr. Pike erklären? Außerdem ist der nach der langen Zeit in Ihren Diensten so hochnäsig geworden, dass er wohl kaum bereit wäre, in einem Stall unterzukommen.«
    Damit hatte Mortimer den Nagel auf den Kopf getroffen. Devlins Sekretär benahm sich wirklich, als ob er selbst ein Lord wäre, und es wäre für ihn mit Sicherheit nicht in Frage gekommen, das Theater auf diesem Gut hier mitzuspielen.
    »Na gut, vielleicht haben Sie recht, dann muss ich mich also einstweilen mit der Korrespondenz begnügen - aber vergessen Sie den Schreiner nicht! Wir fangen morgen mit der Arbeit an.«
    »Meinen Sie nicht, Sie sollten vorher den Gutsherrn um Erlaubnis bitten?«
    Devlin seufzte. Er war es nicht gewohnt, erst um Erlaubnis zu bitten, wenn er etwas vorhatte. Einen Moment lang hatte er tatsächlich vergessen, welche Rolle er hier spielte.
    »Ich werde mit dem Gutsherrn sprechen, doch ich rechne da mit keinen Schwierigkeiten, da ich ja für sämtliche Erweiterungsbauten selbst aufkommen werde.«
    »Das ist doch alles völlig überflüssig«, brummte Mortimer. »Bis die Pferde alle da sind, ist es doch lang schon wieder Zeit, unsere Zelte hier abzubrechen.«
    »Das ist doch Nebensache, Mr. Browne, ich brauche dieses Projekt. Ich muss einfach etwas tun, also kümmern Sie sich darum!«

 

     
     
Hewlett-Packard

     
    12
    Megan war soeben die Treppe herabgekommen, als die Tür des Arbeitszimmers aufging. Sie wollte ihrem Vater gerade »Guten Morgen« zurufen, als sie bemerkte, dass es Devlin war, der in die Halle trat. Sie befand sich auf dem Weg zum Stall, um auszureiten, und war auf eine neuerliche Begegnung mit diesem Mann absolut nicht vorbereitet.
    Wieder trug er ein tadellos weißes Hemd, wie ein Gentleman - ihr Vater bezahlte ihn einfach zu gut -, und die enge Hose saß verdammt gut und betonte seine Figur. Hatte er denn keine Ahnung, dass enge Hosen schon seit dem Tod des berühmten Schönlings Brummeil völlig aus der Mode waren? Das einzige, was ihm zum Gentleman noch fehlte, war ein Halstuch. Sein Auftreten und seine Haltung waren bereits arrogant genug.
    »Guten Morgen, Miss Penworthy.«
    Sollte er tatsächlich anfangen, sich zu benehmen? Vorsicht, Megan, bloß nicht schwach werden!
    »Guten Morgen, Mr. Jefferys.«
    »Heute im Laufe des Tages dürften die Stuten eintreffen«, bemerkte er beiläufig.
    »Ich nehme an, dass ich auf ihnen ebenfalls nicht reiten darf?« fragte sie mit nur mühsam unterdrücktem

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