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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ärger.
    »Ich wüsste nicht, warum.«
    Sie horchte auf. Dann fragte sie etwas weniger förmlich: »Und weshalb kann ich dann Caesar nicht reiten?«
    »Der ist kein Pferd für Damen. Wenn Sie ihn reiten wollen, dann nur zusammen mit mir.«
    »Das wäre doch völlig unmö ... also gut, abgemacht.«
    Dieser Meinungsumschwung mitten im Satz brachte nun Devlin aus dem Konzept. »Sie überraschen mich wirklich, Megan. Ist Ihnen klar, dass zu zweit mit mir reiten bedeuten würde, Sie müsste n Ihre Arme um mich schlingen?«
    Sie wollte nicht zugeben, dass sie daran wirklich nicht gedacht hatte. »Natürlich weiß ich das.«
    »Sind Sie auch sicher, dass Sie es ertragen können, mich so anzufassen?»
    »Sie brauchen mir nur zu zeigen, was in diesem Pferd steckt, und ich werde nicht einmal bemerken, dass ich Sie berühre.«
    »Aber ich werde es merken, verdammt!«
    Da war er wieder, dieser bissige Unterton in seiner Stimme, den sie von ihm kannte. Prompt ging Megan darauf ein: »Wenn Sie sich nicht trauen, warum haben Sie es dann angeboten?«
    »Ich habe doch nicht gewusst , dass Sie annehmen würden!«
    Er schmollte wie ein kleiner Junge, so dass sie lächeln musste . Kokett bemerkte sie: »Ihre Unschuld werden Sie dabei schon nicht verlieren, oder? Sie haben das Angebot gemacht, ich habe es angenommen, und jetzt will ich diesen Ritt haben, oder stehen Sie nicht zu Ihrem Wort?«
    Er schaute ihr düster nach, als sie Richtung Stall hinausspazierte. Nein, es war ihm absolut nicht recht. Aber sie sollte ihren Ritt trotzdem haben. Caesar würde das seine dazu tun, dass es der Ritt ihres Lebens würde. Und wenn das ganze überstanden war, würde er in Zukunft seine Zunge verdammt im Zaume halten.
    Caesar war prima in Form und begierig darauf, es zu beweisen. In rasendem Tempo galoppierte er dahin; wie ein bunter Teppich flog die Landschaft mit ihren Grün- und Brauntönen und den eingestreuten Farbtupfern der Wiesenblumen an ihnen vorbei. Megan jauchzte. Sie geriet in einen wahren Freudentaumel. Sie war ganz hingerissen vom Rausch der Geschwindigkeit und dem aufregenden Gefühl, das sie bei den eleganten Bewegungen des kraftstrotzenden Hengstes verspürte.
    Devlin hatte damit gerechnet, dass der Ritt die reinste Hölle für ihn werden würde, und so war es denn auch. Es war schon hart genug, dass sie ihre Arme so eng um ihn schlang, doch das konnte er gerade noch ertragen. Schlimmer war schon, wie sie ihre Brüste gegen seinen Rücken presste . Aber auch damit wurde er noch fertig. Er versuchte sich eben, so gut es ging, zusammenzureißen. Was ihn aber schließlich völlig aus der Fassung brachte, war ihr Lachen. Ihre Begeisterung wirkte unglaublich erotisch auf ihn. Von Megan ging ein sinnliches Beben aus, das er direkt in den Lenden spürte.
    Inzwischen war er in einem Bogen zurückgeritten und zu dem abgelegenen Teich gekommen, von dem Megan behauptet hatte, dass er ihr gehöre. Wieder befand sich Devlin in der gleichen, nicht gerade angenehmen Verfassung wie am vergangenen Morgen, als er sich hierher gerettet hatte, um sich eine kalte Dusche zu verpassen. Er hielt an, stieg vom Pferd und wandte sich abrupt ab, ohne Megan herunterzuhelfen. Was er im Augenblick brauchte, war Abstand von ihr, und den verschaffte er sich, indem er um den kleinen Teich herumging bis ans gegenüberliegende Ufer. Dort stand er nun mit den Händen in den Taschen und wandte sein Gesicht den Eichen und Ulmen zu, die am Ufer standen. Mit geschlossenen Augen versuchte er zu vergessen, dass er nicht allein war. Doch seine Begleiterin ließ ihm keine Ruhe.
    »Sie haben ja ganz schön Mut, mich hier einfach allein auf diesem Pferd sitzen zu lassen«, rief Megan ihm zu.
    Er verstand sofort, was sie meinte. »Es ist kein Damensattel, auf dem Sie sitzen, Megan.«
    Megan ärgerte sich darüber, dass er sie nun schon zweimal ohne ihre Erlaubnis mit Vornamen angeredet hatte, doch sie ent schloss sich, es ihm noch einmal durchgehen zu lassen. Weit mehr aber ärgerte sie die Unverschämtheit, mit der er sie einfach ignorierte, und das wollte sie ihm nicht durchgehen lassen.
    »Das macht mir gar nichts aus. Es würde mich nicht im mindesten daran hindern, wenn ich Lust darauf hätte, ohne Sie weiterzureiten.«
    Er fuhr herum. Sie weidete sich an dem Zorn, der ihm ins Gesicht geschrieben stand. Doch dann sagte er plötzlich: »Ich wette, dass Ihnen Ihr Vater noch nie so richtig den Hintern versohlt hat, habe ich recht?«
    Nun verstand sie sofort, was er meinte.

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