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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sitzengelassen.«
    »Ich nehme an, sie ist der Meinung, dass ein Seitensprung eben nur eine Kleinigkeit und kein Grund ist, die Hochzeit abzusagen.«
    »Es ist mir egal, was sie meint. Aber es ist einfach nicht korrekt, dass sie über die ganze Angelegenheit nicht geschwiegen hat. Und es ist deinerseits nicht korrekt, dass du die Sache nicht klargestellt hast.«
    »Dann hätte ich ja ihren Ruf ruiniert!«
    »Das hat sie doch bereits selber gemacht! Und sie wird mit Sicherheit aufhören, deinen Ruf zu ruinieren, wenn du einfach nicht mehr da bist und sie somit keine Möglichkeit mehr hat, sich auf diese Weise an dir zu rächen. Und wenn jetzt auch noch der liebe Freddy vorhat, dir ein Loch in den Kopf zu schießen, dann solltest du wirklich endlich auf meinen Rat hören und eine Weile von hier verschwinden. Das Oberhaus kann auch eine Zeitlang ohne dich auskommen. Ohne deinen Kopf kannst du aber nicht auskommen. Du verschwindest von hier, mein Junge. Darauf bestehe ich, und da dulde ich keinen Widerspruch.«
    »Ich werde England nicht verlassen, Duchy, um keinen Preis der Welt. Ich habe keine Lust, mich wieder mit dieser Seekrankheit herumzuschlagen. Das macht mich so fertig, dass ich nur noch sterben möchte. Dann kann ich auch gleich von Freddys Hand sterben. Und das werde ich vermeiden, indem ich ihn erschieße, bevor er...«
    »Das wirst du nicht tun, mein Lieber. Und es redet auch keiner davon, dass du England verlassen sollst. Das einzige, was du brauchst, ist ein Platz, wo dich keiner kennt, eine neue Identität und eine Arbeit, die keine Aufmerksamkeit erregt. Gib mir ein Stündchen Zeit, dann denke ich darüber nach.«
    Als sie ihm später beim Abendessen erzählte, wohin sie vorhatte, ihn zu schicken, brach er in schallendes Gelächter aus. »Ich hatte gedacht, ich sollte nur verschwinden. Ich wusste nicht, dass ich mich begraben lassen soll.«
    »Es wird dir kein Stein aus der Krone brechen, wenn du mal eine Weile aufs Land gehst, im Gegenteil. Es wird dir guttun, du hast ein biss chen Entspannung bitter nötig.«
    »Tja, da kann man durchaus geteilter Meinung sein.«
    »Dann geht es eben nach meiner Meinung, einverstanden?« lächelte sie. »Es ist ja nur für ein paar Monate. Bis dahin wird Marianne hoffentlich ihren Groll gegen dich verwunden haben, und Freddy wird seine kleine Schwester unter die Haube gebracht haben. Oder er wird bis dahin herausgefunden haben, dass sie gelogen hat, nicht nur was dich, sondern was ihre ganze angebliche Schwangerschaft anbetrifft, wenn du mich fragst.«
    »Aber ein Stallbursche, Duchy?!«
    »Sei mal ehrlich, wann hast du zum letzten Mal überhaupt einen Stallburschen gesehen? Sie sind unsichtbar, ihre tägliche Arbeit wird einfach für selbstverständlich genommen.«
    Devlin konnte sich ja mit allem anfreunden, nur das mit der Arbeit, das paßte ihm nicht. Ställe auszumisten, war einfach unter seiner Würde. Nur um seine Freundschaft zu Freddy zu retten! Das war zuviel verlangt. Schließlich erklärte er sich bereit, eine Arbeit zu übernehmen, bei der er mit Pferden zu tun hatte. Es musste aber eine Stellung sein, wo er immer noch ein gewisses Maß an Autorität hatte.
    Er hätte wirklich nicht im Traum daran gedacht, dass sein Aufenthalt auf dem Lande dermaßen fürchterlich sein würde. Und er hätte auch nicht im Traum daran gedacht, dass er hier einem Mädchen wie Megan begegnen würde.

 

     
     
Hewlett-Packard

     
    21
     
    Megan war für den Rest des Tages in grässlicher Stimmung. Sie hatte sich so auf ihren Morgenritt gefreut, doch die Gegenwart von Devlin hatte ihn ihr total vermiest. In ihrem verbalen Schlagabtausch hatte sie den kürzeren gezogen, sie war einfach nicht so gut im Austeilen. Und nicht einmal geküsst hatte er sie. Es war kein Zweifel, diese Runde hatte Devlin wieder einmal für sich entschieden.
     
    Du hättest es also gerne gehabt, wenn er dich geküsst hätte?
    Na was denn sonst?
    Warum hast du dann alles daran gesetzt, es zu verhindern? Du hättest doch bloß ein biss chen schreien müssen.
    Wenn er mich küsst , dann soll er es von sich aus tun und nicht den Eindruck haben, ich hätte ihn dazu provoziert.
    Beim allerersten Mal hast du ihn doch auch provoziert.
    Das war etwas anderes. Damals wusste ich das nicht. Aber wenn ich heute Morgen geschrien hätte, nachdem er mich vorher gewarnt hatte, dass er mich in diesem Fall küssen würde, dann hätte das doch verdammt so ausgesehen, als ob ich es darauf angelegt hätte, oder? Ich will

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