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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hatte, an einem ganz gewöhnlichen Wochentag einen Grund zum Feiern fand, wenn auch dann eher im kleineren Kreise. Doch dem Räuber konnte es ja egal sein, wie viele Gäste auf ihrem Fest waren. Um einen guten Fang zu machen, reichte es ja völlig, wenn ihm pro Nacht nur ein oder zwei Opfer ins Netz gingen.
    Sie band Sir Ambrose an einen Baum und pirschte sich etwas näher an die Straße heran, die im schwachen Mondlicht glänzte, ganz im Gegensatz zu dem stockfinsteren Wald, der Megan umgab.
    Es verging eine geraume Zeit, bestimmt mehr als eine Stunde, in der überhaupt nichts passierte. Doch Megan langweilte sich nicht im geringsten. Sie malte sich in buntesten Farben aus, wie sie Devlin erwischen würde, und wie herrlich es für sie wäre, wenn sie dann endlich etwas gegen ihn in der Hand hätte.
    Doch dann hörte sie plötzlich ein Geräusch. Sie schlich sich noch näher an die Straße heran, um mehr sehen zu können, und erblickte von ferne das flackernde Licht einer Kutsche, die langsam herangezuckelt kam. Der Kutscher wirkte alles andere als aufmerksam, wahrscheinlich hatte auch er einiges getrunken, während sein Herr sich auf dem Fest amüsiert hatte. Es erschien Megan wie eine Ewigkeit, bis die Kutsche herangekommen und langsam an ihr vorbei gerollt war. Doch das langsame Tempo hatte auch den Vorteil, dass Megan der Kutsche nun bequem zu Fuß im Schutze des Waldes folgen konnte.
    Sie merkte sich genau den Weg, um hinterher ihr Pferd wieder zu finden. Doch früher, als sie erwartet hatte, lichtete sich der Wald, und die Straße führte ins offene Gelände hinaus. Verdammt! Jetzt war die letzte Chance für Devlin zuzuschlagen, denn ohne die Sicherheit des schützenden Waldes wäre es viel zu gefährlich, einen Überfall zu riskieren. Wenn er sich diese Gelegenheit entgehen ließe, dann...
    »Geld oder Leben!«
    Megan erschrak zu Tode. Er war auf ihrer Straßenseite aus dem Wald getreten und hatte sich der Kutsche in den Weg gestellt. Noch ein paar Schritte weiter, und sie wäre ihm direkt in die Arme gelaufen! Und wenn ihre Augen sie nicht täuschten, dann hielt er tatsächlich eine Pistole auf seine Opfer gerichtet, um seiner Forderung mehr Nachdruck zu verleihen.
    Die Leute in der Kutsche brauchten einige Zeit, ihr Geld zusammenzupacken, um es ihm ins Dunkel der Nacht hinauszuwerfen. Doch noch mehr Zeit brauchte Megan, sich wieder von ihrem Schock zu erholen. Der schrille Schrei war ihr allzu sehr in die Glieder gefahren. Schrill?
    Also verstellte er seine Stimme, der Schurke! Doch selbst, wenn sie ihn an der Stimme erkannt hätte, wäre das noch kein hinreichender Beweis. Sie musste ihn direkt nach dem Überfall stellen. Aber wie? Sie konnte ihn doch nicht direkt vor seinen Opfern demaskieren. Dann wäre es ja nicht mehr ihr kleines Geheimnis, mit dem sie ihn erpressen konnte. Es würde nur dazu führen, dass er verhaftet würde. Und die Vorstellung, dass er ins Gefängnis käme, war ihr seltsamerweise alles andere als angenehm. Sie musste sich über sich selbst wundern
    Natürlich, sie wollte ja, dass er ihr noch einiges beibrächte, und das konnte er ja nicht, wenn er hinter Gittern saß. Aber war das der einzige Grund, warum sie ihm die Freiheit bewahren wollte? Doch jetzt war keine Zeit, sich über solche Fragen Gedanken zu machen. Sie musste sich vielmehr darum kümmern, dass sie ihn noch rechtzeitig erwischte, bevor er sich mitsamt seiner Beute auf Caesar geschwungen und im Dunkel der Nacht verschwunden war. Also schlich sie noch näher heran, um für den richtigen Moment gewappnet zu sein.
    Das hatte auch den Vorteil, dass sie jetzt genauer hören konnte, was da vorne vor sich ging. Doch es war eher ein leises Gemurmel, das aus der Kutsche drang. Devlin lachte teuflisch, es schien ihm ein besonderes Vergnügen zu bereiten, so viel Macht über unschuldige Menschen zu besitzen.
    Doch nach einer Weile wurde er ungeduldig. »Werfen Sie Ihr Geld und Ihre Wertsachen heraus, dann können Sie weiterfahren. Aber beeilen Sie sich gefälligst, oder soll ich mit der Knarre ein biss chen nachhelfen?!«
    »Sie werden nicht weit kommen mit ihrer Beute!«
    »Ha! Meinen Sie vielleicht, Sie könnten mich aufhalten?«
    Megan war empört. Wie er sie noch verhöhnte, dieser Kerl! Es war ja schon schlimm genug, sie auszurauben, aber sich auch noch über sie lustig zu machen!
    Sie würde ihn deshalb sofort zur Rede stellen, sobald sie beide allein waren. Und da er seinen Opfern befohlen hatte, das Geld auf die Straße zu

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