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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dass sich Schotten und Engländer schon seit Jahrhunderten einen Spaß daraus machen, einander zu überfallen. Ich habe nur einen uralten Brauch wieder zum Leben erweckt.
    »Sie behaupten also, dass Sie nur Engländer ausrauben?« Megan war entrüstet, denn immerhin ging es um ihre Landsleute.
    Er zuckte mit den Schultern und meinte: »Wir werden nicht vor morgen Nachmittag bei mir zu Hause sein. Daran siehst du, dass ich jedesmal eine ganz schöne Entfernung zurücklegen muss , um ganz sicherzugehen, dass es ausschließlich Engländer sind, denen ich die Taschen leere.«
    »Wie patriotisch von Ihnen«, höhnte Megan. »Und dort, wo Sie zu Hause sind, gibt es keine Engländer in greifbarer Nähe?«
    »Ein paar schon. Aber stell dir einmal vor, was ich da für Probleme bei der Arbeit hätte. Ich müsste jede Kutsche erst mal stoppen und aus den Leuten herausquetschen, ob sie Engländer oder Schotten sind. Und Schotten können es nun mal nicht leiden, wenn man sie aufhält und ihnen so dumme Fragen stellt, verstehst du? Deshalb ist es viel einfacher, gleich dorthin zu reiten, wo sich garantiert eine ganze Menge Engländer herumtreiben, und das ist eben in der Nähe der Grenze.«
    »Wie ich zu meinem Unglück am eigenen Leib erfahren habe.«
    »Ach, sag doch nicht so was, Liebling! Ich verstehe ja, dass du ein biss chen sauer bist. Ich bin ja selbst noch ganz verwirrt über die Gefühle, die du bei mir ausgelöst hast. Du brauchst nämlich nicht zu glauben, dass ich immer so mir nichts, dir nichts hübsche Mädchen entführe. Du bist die erste.«
    »Hab ich ein Glück!«
    Er musste über ihren Sarkasmus lachen. »Nein, ich bin der Glückspilz! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich schon nach einer Frau wie dir gesucht habe!«
    Recht lange konnte das wohl nicht gewesen sein, denn er sah noch gar nicht so alt aus, nicht älter als etwa Mitte Zwanzig, doch Megan erwiderte nur: »Sie haben aber leider auch diesmal kein Glück, MacDuell, denn ich bin bereits verlobt.«
    Er ließ sich durch ihren Einwand nicht im geringsten entmutigen. »Das gibt's doch gar nicht, dass du diesen englischen Sauertopf wirklich heiraten willst!« beharrte er im Brustton der Überzeugung.
    »Ganz bestimmt will ich das!«
    »Aber du liebst ihn doch gar nicht«, hielt er voll Zuversicht dagegen. »Das war doch ganz offensichtlich, als...«
    »Ich liebe ihn wirklich. Ich liebe ihn so sehr, dass ich sogar ein Kind von ihm bekommen werde!«
    Er lächelte. »Klar, es ist eine schöne Aufgabe für eine Frau, ihrem Mann ein Kind zu schenken.«
    »Sie missverstehen mich«, sagte Megan. »Es geht dabei nicht um irgendwelche Zukunftspläne - das natürlich auch -, sondern es handelt sich bereits um eine vollendete Tatsache.«
    Sie wunderte sich, dass sie gar nicht verlegen wurde, als es endlich heraus war. Der Ausdruck maßloser Verblüffung, der auf sein Gesicht trat, wog alle Strapazen auf, die sie bei dem Gewaltritt durch die wilde schottische Landschaft erlitten hatte. Seine erstaunte Miene hielt sich jedoch nur kurz, dann brach urplötzlich ein dröhnendes Gelächter aus ihm heraus. Es dauerte einen Moment, bis Megan begriff, dass er ihr nicht glaubte.
     
    Was soll ich jetzt tun?
    Woher zum Teufel soll ich das wissen? Nebenbei bemerkt: Ich habe dich sehr überzeugend gefunden!
    Und wieso hat er mir dann nicht geglaubt?
    Vielleicht, weil er es einfach nicht wahrhaben will.
    Eine schöne Bescherung, was meinst du? Er hat mir aber auch kein Wort geglaubt, als ich gelogen habe.
    Wann hast du denn gelogen?
    Dass ich nicht lache! Das weißt du doch ganz genau,
     
    Lachlan Sah, dass Megan die Stirn gerunzelt hatte und bezog diese Unmutsäußerung auf sich. »Tut mir leid, Liebling, aber findest du denn nicht auch, dass ,es für eine feine junge Dame wie dich absolut unmöglich ist, ein uneheliches Kind zu kriegen, noch dazu von einem Mann, den du nicht einmal liebst?« Doch plötzlich verflog sein amüsierter Unterton, und seine Miene wurde finster, als ein böser Verdacht in ihm erwachte. »Hat er dich etwa...«
    Megan begriff blitzschnell, in welche Richtung sein Verdacht ging und unterbrach ihn, noch ehe er diesen Gedanken zu Ende denken konnte. »Das hat er nicht, und ich verbiete Ihnen, an so etwas auch nur zu denken!«
    »Ach, da brauchst du nicht gleich so zornig werden«, erwiderte er ein wenig verlegen.
    »Zornig? Heute früh war ich zornig, Sie Blödmann. Sie hatten kein Recht, mich meinem Verlobten zu entreißen, denn eigentlich

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