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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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kam Lachlan wieder auf die Beine. Devlin war schon groß, doch der Schotte überragte ihn noch um gut einen halben Kopf und war auch viel muskulöser. Offensichtlich setzte er darauf, dass schon seine gewaltige Größe Dev- lin zu einem Rückzieher veranlassen würde. Doch Devlin dachte gar nicht daran, sich einschüchtern zu lassen.
    »Gestatten, Lord MacDuell! Und was sagt das Mädchen selbst dazu?«
    Noch ehe Devlin für sie antworten konnte, sagte Megan schnell: »Er hat recht, Lord MacDuell. Ich habe mit ihm eine Art Vertrag, und den muss ich einhalten.«
    »Aber liebst du ihn denn?«
    »Das, mein Herr, geht Sie doch wohl überhaupt nichts an«, erwiderte Megan ungehalten.
    Lachlan lachte herzlich: »Nun, ich glaube doch, dass mich das sehr wohl was angeht, Liebling, und deshalb lege ich deine Antwort so aus, wie ich meine, dass es für uns zwei am besten ist: Ich glaube, du brauchst einfach noch ein biss chen Zeit, um dir die ganze Geschichte noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Und ich kann dir diese Zeit verschaffen.«
    Megan hob fragend die Brauen: »Entschuldigen Sie?«
    »Oh nein, zweifellos muss ich mich entschuldigen. Ich muss dich nämlich leider entführen. Jetzt, Gilleonan!«

 

     
     
Hewlett-Packard

     
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    Megan sprühte Gift und Galle vor Wut. Diese Kerle waren also Diebe, Wegelagerer - schottische Strolche, wie sie sich selbst genannt hatten! Es hatte sich zwar nach und nach angekündigt, doch erst nach Lachlan MacDuells überraschendem Zuruf an Gilleonan gab es keinen Zweifel mehr: Plötzlich hatten sie Pistolen in den Händen und forderten Devlin auf, seine Geldtasche herauszurücken.
    Doch dann hatte Lachlan seine Spießgesellen verblüfft. »Laßt alles übrige stehen und liegen«, befahl er, während er Megan, die sich verzweifelt wehrte, zu sich auf's Pferd zog. »Dieses Schmuckstück reicht mir für heute.« »Und was ist mit dem Pferd?« protestierte Gilleonan.
    »Für so ein Tier kriegt man ein Vermögen, wenn man es verkauft!«
    Lachlan schaute Caesar eine Weile prüfend an, dann lachte er kurz auf und sagte: »Laß ihn hier. Ich habe heute meinen großzügigen Tag. Aber vergiss nicht, Sand über das Fett auf der Straße zu streuen, Ranald! Ich möchte doch keine Kutsche in Schwierigkeiten bringen, solange ich nicht da bin und sie ausplündern kann.«
    Devlin hatte von Anfang an gewusst , was kommen würde. Lange bevor die Räuber damit herausrückten, was sie wirklich vorhatten, hatte er versucht, Megan vor den Männern zu verstecken. Doch dann stand sie plötzlich auf der Straße und stritt solange mit ihm herum, bis sie endlich die Aufmerksamkeit des Anführers erregte, der sich daraufhin natürlich prompt in sie verknallen musste .
    Sie hatten sie also schließlich entführt! Devlin und den Kutscher hatten sie an Händen und Füßen gefesselt im Straßengraben zurückgelassen.
    Devlin hatte etwas Widerstand geleistet und dem jungen Gilleonan seine Faust ins Gesicht geschlagen, wofür er sich zwar Gott sei Dank keine Kugel einfing, sondern nur ein gewaltiges Schädelbrummen, denn Ranald hatte ihm dafür sofort den Knauf seiner Pistole über den Kopf gezogen. Sein Schädel musste ziemlich hart sein, denn der Schlag hatte ihn nicht ohnmächtig, sondern nur etwas benommen gemacht. Als die Räuber sich entfernten, hörten sie, wie er hinter ihnen herfluchte und drohte, es ihnen heimzuzahlen. Aber das war leicht gesagt, denn er war genauso wenig in der Lage, die Verfolgung aufzunehmen, wie Megan sich aus dem Griff von Lachlans mächtigen Armen befreien konnte, die sich wie eine Zange um ihre Taille schlössen.
    Sie tobte vor Wut. Eine Entführung! Darauf hätte sie wirklich verzichten können! Sie konnte daran weiß Gott nichts Romantisches oder Aufregendes finden. Der wilde Querfeldeinritt durch unwegsames Gelände wurde schnell zur Qual, um so mehr als Megan sich eisern dagegen sträub te, sich an ihren Entführer zu lehnen und deshalb völlig verkrampft abgewinkelt vor ihm im Sattel saß. Jedesmal, wenn sie eine enge Kehre ritten, glaubte sie, er würde sie zerquetschen - der verdammte Schotte merkte gar nicht, wie brutal er sie gepackt hatte. Doch keine Klage kam über ihre Lippen, sie wollte sich ihre Beschwerden aufheben, bis sich diese beiden schrecklichen Zangenarme gelöst hätten - wenn sie das überhaupt noch erleben würde.
    Als die Sonne untergegangen war, wurde es Megan ziemlich kalt. Die Pferde trabten inzwischen gemütlich dahin, kein Wunder nach dem Tempo,

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