Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Löffelchenliebe (German Edition)

Löffelchenliebe (German Edition)

Titel: Löffelchenliebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Kaufhold
Vom Netzwerk:
anzubehalten. Seine Hände streicheln meinen Rücken, sanft und fest zugleich, während ich meine auf seinen Boxershorts-Po lege. Dann tastet er sich langsam vom Rücken nach vorne und streicht zart über meine Brustwarzen, die sofort hart werden. Seine Hände schließen sich um meine Brüste, als wären sie dafür gemacht. Oder andersrum.
    »Anna«, haucht er mir ins Ohr. Ich bekomme eine Gänsehaut.
    Davids Mund sucht meine Lippen, es ist ein gieriger, drängender Kuss, und ich merke, dass ich es bin, die drängt. Ich will, dass wir nackt sind. Ich schiebe sein T-Shirt hoch und ziehe es ihm über den Kopf. Seine braunen Haare sind ganz strubbelig und weich und unter meinen Fingern stellen sie sich ein klitzekleines bisschen auf. Meine Hände fahren seinen Nacken hinunter über seinen nackten Rücken, der sich ihnen heiß und geschmeidig entgegenstreckt. Ich kann Davids Atem an meinem Hals spüren und hören, wie er lauter und schneller wird. Ich will diesen Mann. Sofort !
    Meine guten Absichten sind dahin. Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, nie wieder schon beim ersten Date mit einem Mann zu schlafen. Weil ich das viel zu oft gemacht habe und die meisten Male ehrlich gesagt nur, um nicht Nein sagen zu müssen, was mir immer erst währenddessen auffiel, als es mir noch schwerer fiel, die Notbremse zu ziehen. Manchmal hatte ich sogar die absurde Hoffnung, den Mann durch schnellen Sex halten zu können, was natürlich immer nach hinten losging. Dieses eine Mal wollte ich es anders angehen, langsamer, nur fühlt es sich diesmal so verdammt gut und so verdammt richtig an.
    It’s now or never schmettert meine Libido immer lauter, und mein Herz summt im gleichen Takt irgendwas Schlimmes von Roxette. Dann ziehe ich David die Shorts runter.
    Als es draußen schon dämmert und sich sein Gesicht in meine klammen Haare drückt, bin ich glücklich. So glücklich wie schon lange nicht mehr. David liegt hinter mir und hält mich fest im Arm, ich drücke meinen Po nach hinten und schmiege mich an seinen Körper, der mich wie eine warme, sichere Höhle empfängt. Und so sind wir wie feuchtes Besteck in Geschirrtüchern – er Esslöffel und ich ein kleiner gebogener Teelöffel.

Fünf
    W a rum ist man eigentlich so aufgeregt, wenn man zwei Menschen, die einem wichtig sind, einander vorstellen will ? Mein Magen knurrt und rumort dann immer, als ob er Hunger hätte, was einfach nicht sein kann. Nicht einmal Prosecco kann ihn beruhigen. Rosalie hat, umsichtig wie sie ist, gleich die ganze Flasche zwischen uns auf den Tresen gestellt und kippt nach, sobald mein Glasinhalt zur Neige geht. Sie lächelt mir aufmunternd zu, und ich rauche, obwohl ich sonst nie rauche und auch gar nicht rauchen kann. Weint hat mir wortlos seine Zigarettenpackung hingehalten, was sehr nett von ihm war. Ich huste.
    In wenigen Minuten werden Rosalie und David aufeinandertreffen, zum allerersten Mal. Um ehrlich zu sein: Ich hasse es, mit Menschen zusammenzuhocken, die mir einzeln vertraut sind, die sich aber untereinander gar nicht oder nur flüchtig kennen. Ich gerate dann automatisch in meine fürchterliche Paraderolle, die der überengagierten Moderatorin: Und, Rosalie, erzähl doch mal, seit wann betreibst du diese Bar ? Ach, und David, deine Masterarbeit beschäftigt sich ja mit der Ethik des Reisens – berichte doch mal: Wie kamst du auf dieses überaus spannende Thema ?
    Ich will das nicht.
    Habe für das erste Zusammentreffen meiner beiden Liebsten ganz bewusst das Rosalies ausgewählt, weil man in einer vollen Bar, anders als zu dritt auf dem heimischen Sofa, nicht gezwungen ist, allzu viele Worte miteinander zu wechseln. Die beiden können sich hier erst einmal ganz entspannt über den Tresen hinweg beschnuppern, während Rosalie zwischendurch eine Bestellung aufnimmt, eine Caipirinha mixt und ich wegen der lauten Musik gar nicht so genau mitkriege, was die beiden eigentlich quatschen. Und dann, nach einem gemeinsamen Getränk, können David und ich die Biege machen.
    Beim zweiten Mal werde ich mutiger sein. Open end, versprochen.
    Ich wünsche mir so sehr, dass David Rosalie toll findet und Rosalie David auch. Natürlich nicht zu toll. Ich will einfach nur, dass die beiden sich mögen, denn vermutlich werden sie sich in Zukunft häufiger über den Weg laufen. Und da wäre es schrecklich, wenn sie einander nicht ausstehen könnten oder auch nur minimal komisch fänden und dächten: Was findet Anna bloß an ihm oder ihr ?
    Rosalie zupft ihr

Weitere Kostenlose Bücher