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Lösegeld Für Einen Toten

Lösegeld Für Einen Toten

Titel: Lösegeld Für Einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Ihr, daß es nicht Elis - daß es Eliud ist, den ich liebe? Am Ende werde ich meinen Willen bekommen.«
    Sie stand auf und schenkte ihm ein bleiches, doch entschlossenes Lächeln. »Wir werden noch einmal miteinander sprechen können, bevor Ihr uns verlaßt, Bruder. Ich muß nun in der Küche nach dem Rechten sehen; sie werden am Abend wieder hier sein.«
    Er entbot ihr ein zerstreutes Lebewohl und sah ihr nach, wie sie mit dem freien Schritt eines Jungen und in aufrechter, stolzer Haltung die Halle durchmaß. Erst als sie die Tür erreicht hatte, begriff er die Bedeutung ihrer Worte. »Cristina!« rief er ihr verblüfft nach, als die Erkenntnis kam; aber die Tür war schon geschlossen, und sie war verschwunden.
    Es gab keinen Irrtum, er hatte richtig gehört. Sie wußte, wie sehr sie Eliud liebte, wenn er nur nicht seinen Vetter genauso oder noch mehr lieben würde, wie es Ziehbrüder eben tun! Ja, alles das hatte er schon gewußt, er hatte es an ihren kämpferischen Worten bemerkt, und sie doch völlig mißverstanden.
    Sie hatte mit ihrem Vater gesprochen - und mit seinem!
    Cadfael hörte im Geiste Elis ap Cynans fröhliche Stimme, als er kurz nach seiner Ankunft in Shrewsbury von sich erzählte.
    Owain Gwynedd war sein Oberherr, der ihm einen Ziehvater zugewiesen hatte, zu dem er ihn gab, als sein Vater starb...
    »...bei meinem Onkel Griffith ap Meilyr, wo ich mit meinem Vetter Eliud wie ein Bruder aufwuchs...«
    Zwei junge Männer, einander nahe wie Zwillinge, viel zu nahe, als daß Raum für die dem einen versprochene Braut blieb. Ja, und sie kämpfte heftig um das, was sie für ihr Recht hielt, und sie wußte genau, daß ihre Liebe tief und leidenschaftlich erwidert werden würde, wenn nur... wenn nur eine rücksichtslos in der Kindheit geschlossene Verbindung ehrenhaft aufgelöst werden konnte. Wenn diese beiden nur getrennt werden konnten, dieses Doppelwesen, von dem man nicht wußte, wer der eine, wer der andere war. Wie konnte es ein Fremder wissen?
    Aber nun wußte er es, sie hatte gemeint, was sie gesagt hatte. Ein Onkel mag auch ein Ziehvater sein, aber nur ein leiblicher Vater ist ein Vater.
    Wie damals kamen sie alle bei Einbruch der Dämmerung.
    Cadfael war immer noch benommen, als er ihre Ankunft hörte und sich erhob, um hinauszugehen und das von Fackeln erhellte Getümmel im Hof zu beobachten: das Funkeln auf den Pferdedecken, das Klingeln der Geschirre, das Klappern von Zaumzeug und Steigbügeln, das fröhliche Summen vielfältiger Stimmen, das Rufen und Schmeicheln der Stallburschen, das Trampeln von Hufen und das leise Schnauben der Pferde in der kalten, aber frostfreien Luft. Ein prächtiges, lebhaftes Muster aus Licht und Schatten, und dahinter die Tür der Halle, die zu einem warmen Willkommen offenstand. Tudur ap Rhys war als erster aus dem Sattel und ließ es sich nicht nehmen, seinem Prinzen selbst den Steigbügel zu halten. Owain Gwynedds helles Haar glänzte unbedeckt im rötlichen Fackellicht, als er vom Pferd sprang, einen Kopf größer als sein Gastgeber. Einer nach dem anderen kamen sie heran, Anführer auf Anführer, die Fürsten aus Gwynedds Lehnsgütern, die Nachbarn aus England. Cadfael betrachtete sie alle beim Absteigen und hielt sich in der Nähe, bis sie neben ihren Pferden standen, während ihr Gefolge sich zu den Lagern hinter dem Anwesen begab.
    Doch Einon ab Ithel, den er suchte, fand er nicht.
    »Einon?« erwiderte Tudur, den er schließlich fragte. »Er folgt später nach, und vielleicht kommt er sogar zu spät zum Abendmahl. Er hatte in Llansantffraid, wo eine seiner Töchter verheiratet ist, einen Besuch zu machen; sein erster Enkel hat gerade das Licht der Welt erblickt. Aber er wird sich später am Abend zu uns gesellen. Seid unter meinem Dach herzlich willkommen, Bruder, und um so mehr, als Ihr dem Prinzen erfreuliche Nachrichten bringt. Es war schlimm, was dort bei Euch geschah, und er empfindet es als einen traurigen Makel auf einer sonst guten Beziehung.«
    »Ich suche eher Erleuchtung, als daß ich sie bringe«, gestand Cadfael. »Doch vertraue ich darauf, daß die Missetat eines einzigen Mannes die Treffen zwischen Eurem Prinz und unserem Sheriff nicht überschatten kann. Owain Gwynedds guter Wille ist für uns in Shropshire nicht mit Gold aufzuwiegen, und dies um so mehr, seit Madog ap Meredith wieder seine Zähne zeigt.«
    »Was sagt Ihr da? Owain wird das gewiß hören wollen, aber erst nach dem Abendessen wird der richtige Augenblick dafür sein. Ich will

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