Loewe 1 - Der Loewe ist los
erwischen«, meinte Nenemama.
Kim sprang mit seinem großen Beil vom Segelboot hinunter, ging zu der großen Tafel vom Tierschutzverein und hieb sie um. Bums, da lag sie nun; es gab keine Papageienfresserinsel mehr. Das heißt — eine Insel gab es noch, aber sie hatte keinen Namen mehr.
Und wenn es keine Insel mehr gegeben hätte, dann wäre das, was jetzt laut tutend herangesegelt kam, auch nicht gelandet, sondern weitergefahren.
Es kam aber immer näher und Zie rief: »Wir bekommen Besuch!«
»Ph«, sagte Schipp, »es gibt keinen Besuch, sondern Schimpfe.«
»Es sind zwei große Männer mit struppigen Bärten«, erklärte Nenepapa.
Das Segelboot landete, und Onkel Guckaus und Vater Schluckauf schauten über Bord.
»Ja, du Schockschwerenot«, polterte Onkel Guckaus los. »Da sind nun die Kinder gemütlich am Strand einer Südseeinsel.«
»Wie du sagst«, meinte Vater Schluckauf. »Donnerwetter — huck — , es bleibt einem glatt der Verstand stehen.« Aber dabei strahlten sie beide über das ganze Gesicht. Dann stiegen sie aus und Kim und Pips lagen in ihren Armen.
Löwe sah sich betrübt um und meinte: »Da nun niemand mehr an mir Gefallen hat, ist es wohl Zeit, abzusegeln.« Er stieg in sein kleines Boot und wollte das rote Segel hochziehen.
Aber Pips rief: »Halt!«, und Nenekiki rief: »Halt!« Sie fassten sich an den Händen und riefen: »Erst feiern wir ein Fest!«
So setzten sie sich an den Strand. Nenemama schüttete ihren Sack mit Früchten, Bananen, Kokosnüssen und Ananas aus: Es wurde ein großes Schlemmermahl abgehalten.
»Wir sollten uns öfter einmal so eine kleine Urlaubsreise in den sonnigen Süden leisten«, meinte Vater Schluckauf.
Nenepapa stand auf und sagte: »Kommt, wann ihr wollt, und seid unsere Gäste! Kommt und schaut so oft ihr mögt nach dieser kleinen Insel und ihren Bewohnern. Die Insel soll fortan einen neuen Namen tragen. >Papageienpflegerinsel »Ich bin ein Kakadu!«, krähte Ka.
»Hurra!«, rief Nenekiki und klatschte in die Hände. »Nicht wahr, du bleibst hier, Ka?«
»Nun«, lachte Ka, »mit dir könnte ich mich schon vertragen.« Und er hüpfte auf ihre Schulter — das heißt, er flatterte — , saß oben und krähte: »Meine Federn wachsen wieder — bald kann ich wieder fliegen! Ja, ich bleibe bei Nenekiki!«
»Hurra!«, meckerte Zie.
»Hurra!«, schrie Schipp.
»Hurra!«, riefen Kim und Pips und Onkel Guckaus und Vater Schluckauf.
»Hu...«, wollte Löwe brüllen und öffnete seine Schnauze, aber Nenemama hielt sich die Ohren zu und rief: »Bitte nicht!«
»...ra«, flüsterte Löwe leise.
Endlich beluden Nenepapa und Nenemama die drei Schiffe mit vielen guten Früchten, sodass niemand Hunger zu leiden brauchte auf der langen Seereise.
Und dann stiegen alle ein. Löwe zog sein rotes Segel auf, um nach Afrika weiterzusegeln. Und Onkel Guckaus zog das Segel auf, um den Kindern nach Hause voranzusegeln. Und Kim zog das Segel auf, um hinterherzusegeln.
Möwe schwang sich in die Luft.
Am Strand standen Nenemama und Nenepapa und Nenekiki. Auf Nenekikis Schulter saß Ka.
Als alle gerade absegeln wollten, stieg Pips aber noch einmal aus, watete an Land und sagte zu Nenekiki: »Ich muss dir noch einen kleinen Kuss geben. Lebe wohl!« Dann stieg sie wieder ein.
Lebewohl winkten noch lange drei Segel am Horizont, zwei weiße und ein rotes.
III. Teil: Sultan in der Grube
Schlechte Nachrichten und ein großer Entschluss
So war das auf der Leuchtturminsel gewesen.
Ein paar Tage später hatte Onkel Guckaus Pips, Kim und Schipp mit seinem Boot nach der Stadt Irgendwo heimgebracht.
Sie waren nun schon eine ganze Weile wieder zu Hause und saßen eines Nachmittags bei Dok und tranken Kaffee. Schipp war draußen bei Herrn Dreipfennig an der Brücke, aber Wu lag unter dem Tisch und nagte an einem Knochen.
»Ich würde zu gern wissen, was aus Löwe geworden ist«, sagte Pips. »Er hat mein Taschentuch, das ich ihm um die verstauchte Pfote gebunden hatte, zum Andenken behalten.«
»Löwen geht es immer gut!«, brummte Wu unter dem Tisch.
In diesem Augenblick klopfte es und Marke, der Postbote, steckte die Zeitung durch den Schlitz.
»Ach du
Weitere Kostenlose Bücher