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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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das Spiel mit der Gefahr.“ Sie schaute Teena über die Schulter hinweg an. „Nicht nur in London geht es heiß her. Gardenrye ist ein Sündenpfuhl. Schau nur genau hin.“
    Rosalin machte Teena ein Bad fertig, stieg aber selbst nicht mit hinein. Fast ein wenig enttäuscht lag Teena im Wasser und lauschte, wie Roz zwei Pizzas bestellte. Sie wusch sich die Haare mit einem Shampoo, das dezent nach Magnolien duftete, und war begeistert. Selbst ihre nassen Haare fühlten sich bereits seidig an. Das Shampoo hieß „Silk Deluxe“. Den Namen wollte sie sich merken, um in den ortsansässigen Geschäften danach Ausschau zu halten.
    Roz trocknete sie auch nicht ab, nachdem sie aus der Wanne gestiegen war, da ihre Haut bereits zu schrumpeln begann. Fast hätte sie mit weiteren Anzüglichkeiten gerechnet, aber Roz ließ sie in Ruhe. Entspannt und ermattet schlang sie die Thunfisch-Pizza hinunter und trank zwei Flaschen Mineralwasser. Der Nachgeschmack des Champagners, der Sex und die Gewürze auf der Pizza hatten sie durstig gemacht. Teena schwieg, weil sie nicht wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Aber sie saßen einfach nur zusammen, wie zwei Freundinnen, die plauderten. Roz erzählte ihr eine Menge über Gardenrye, lud sie in ihr Dessousgeschäft ein und bot ihr an, am nächsten Abend mit ihr eine Besichtigungstour durch die Stadt zu machen, damit Teena wusste, wo sie Bank, Post und Supermarkt fand.
    Bald konnte Teena ihre Augen nicht mehr aufhalten. „Ich muss dringend ins Bett.“
    Rosalin reichte ihr den Lederrock, den sie für sie herausgesucht hatte, und das champagnernasse T-Shirt und brachte sie bis an ihre Wohnungstür. „Schlaf gut und denk daran“, zärtlich küsste sie Teena auf die Wange. „Die Träume der ersten Nacht in einer neuen Umgebung sind nämlich wie ein Orakel.“
    Teena schenkte ihr zum Abschied ein müdes Lächeln und schloss die Tür hinter sich. Kopfschüttelnd hängte sie das T-Shirt an die Balkonbrüstung. Dann fiel sie völlig erledigt ins Bett. Sie schlief bald ein und träumte wollüstig. War das ein Wunder nach der Begegnung mit Rosalin?
    In dem Traum stand Teena nackt in einer Halle mit einer Handvoll ebenso entblößter Fremder. Sitzreihen mit Klappstühlen umgaben eine dicke Matte, in deren Mitte ein elektrisches Rodeo-Gerät aufgestellt war. Plötzlich legte sich eine Schlinge um Teenas Hals. Roz hatte sie mit einem Seil eingefangen und auserwählt, das „sture Pferd“ zu bezwingen. Die Anwesenden, die auf einmal Kleidung trugen, klatschten Beifall und nahmen dann Platz, um Teena bei ihrem Kampf zu beobachten. Teena fügte sich in ihr Schicksal, da sie Roz keinen Wunsch abschlagen konnte.
    Als sie über die Matte schritt und sich dem elektrischen Pferd näherte, erkannte sie, dass das Holzstück, das aus dem Sattel ragte, kein Griff zum Festhalten war, sondern ein Phallus. Roz nahm ihr das Seil vom Hals, tätschelte aufmunternd ihre Wange, als wäre sie eine Stute, und verließ die Matte. Am liebsten wäre Teena geflüchtet, doch gleichzeitig erregte sie die Situation.
    Sie stieg auf das Pferd, das hölzerne Geschlecht glitt in ihre Scheide, und sie nahm auf dem Sattel Platz. In Roz‘ Hand tauchte eine Fernbedienung auf. Sie drückte den Steuerhebel nach vorne, und das Pferd begann, sich aufzubäumen, erst ganz sacht, dann immer stärker, bis die bockigen Bewegungen Teena aus dem Sattel zu schleudern drohten. Sie hielt sich krampfhaft an der Mähne fest. Das Glied rutschte aus ihr heraus und stieß wieder in sie hinein. Sie ritt das „sture Pferd“, und das Pferd ritt sie, während die Zuschauer grölten, ihren Kampf beobachteten und ihr anzügliche Kommentare zuriefen. Mit vor Anstrengung und Scham gerötetem Kopf, schaute sie Hilfe suchend zu Roz, die ihr eine Kusshand zuwarf und die Leistung des elektrischen Pferds erhöhte. Der Ritt beschleunigte sich …
    Als Teena am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich wie gerädert. Sie hatte einen Kater, und woher der kam, war klar: eindeutig zu viel Champagner – in allen Körperöffnungen. Aber woher rührten die Kreislaufstörungen und Muskelschmerzen?
    Sie schleppte sich ins Bad und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Da fiel ihr der Opiumduft wieder ein. Aber es waren doch nur Räucherstäbchen gewesen! Konnten die Symptome trotzdem daher stammen? Was war das für ein Teufelszeug gewesen?
    „Hexe“, schimpfte sie in Richtung der Wand, die an Roz‘ Appartement grenzte, und lachte laut auf. Wo war

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