Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
Vom Netzwerk:
unsichtbar vor, wie eine Fliege auf einer hellen Wand. Nur kurz dachte er dar ü ber nach, dass Wachhaus des Strand aufzusuchen, welches nur wenige Schritte hinter ihm, direkt gegen ü ber des Somerset House lag. Aber wenn Ross ’ M ä nner ihn tats ä chlich gesehen haben sollten, rechneten sie sicher damit, dass er dies tun w ü rde. Und so gehorchte er seinen Beine, die ihm befahlen, einfach nur weiterzurennen.
    Er ü berquerte die Stra ß e, jagte die Southampton Street hoch nach Covent Garden und betete darum, dass er Nathan hier im Wachhaus antreffen w ü rde.
    Direkt neben St. Pauls dr ü ckte sich das helle Geb ä ude des Wachhauses an ein sehr viel h ö heres Gesch ä ftshaus. Henry tauchte in das Licht der Laterne ein, welche die ganze Nacht oberhalb des Eingangs brannte. Die T ü r zur Wachstube entglitt ihm, als er sie aufriss. Polternd schlug sie gegen die Wand, kaum lauter als sein Herz pochte, dessen rasender Takt mit einem Mal den hohen, schmalen Raum zu erf ü llen schien.
    Ü ber dem gro ß en Tisch in der Mitte des Raumes brannte eine mehrflammige Ö llampe und beleuchtete einen Mann, der an diesem sa ß und schlief, den Kopf auf dem Tisch ruhend. Er war sicher einer der Wachm ä nner, denn er hatte einen Mantel, wie sie ihn ü blicherweise trugen, halb ü ber sich gezogen. Nathan sa ß an der anderen Seite des Tisches und erledigte Schreibarbeiten, wie immer wenn er den Dienst in der Stube versah. » Was gibt es? « , fragte er und hob erst dann den Blick. » Henri? «
    Das Blut rauschte in Henrys Ohren, er fand kaum seine Stimme wieder. » Ich … sie haben … sie haben jemanden umgebracht! «
    Nathan war mit wenigen Schritten um den Schreibtisch herum und bei ihm. Er fasste ihn bei den Schultern. » Wer? «
    » Ich glaube, es waren Ross ’ M ä nner. Ich habe einen von ihnen erkannt. Sie waren ganz in der N ä he! « Selbst jetzt, da er es aussprach, konnte er es kaum fassen. Ob Ross davon wusste? Hatten sie es auf sein Gehei ß hin getan? Oder war es Zufall, dass sich ausgerechnet seine Schl ä ger in der N ä he eines Ermordeten herumtrieben?
    » Henri? « , fragte Nathan vorsichtig. » Bist du betrunken? «
    Er riss die Augen auf. » Was zum … ? Ja, verdammt, ich habe getrunken, aber ich wei ß , was ich gesehen habe! Ich bin gerade ü ber eine Leiche gestolpert! « Er suchte nach einem Beweis und fand ihn in Form seiner blutbefleckten Breeches. » Hier! Das ist nicht von mir. «
    » Wo ist das passiert? «
    » Somerset Water Gate , an einem der Bootsh ä user! «
    Nathan seufzte. » Das ist nicht in meinem Bezirk, sondern geh ö rt schon zum Savoy . Warum hast du nicht im Wachhaus am Strand Alarm gegeben? «
    Henry starrte ihn sprachlos an und sp ü rte, dass er zu zittern begann. Nathan l ä chelte. Er kontrollierte kurz, ob der W ä chter hinter ihm immer noch schlief, dann legte er Henry beruhigend die Rechte in den Nacken und zog dessen Stirn an die seine.
    » Schon gut « , meinte er. » Lass uns nachsehen gehen. Der Kollege vom Savoy -Bezirk wird ohnehin seinen Posten nicht vor dem Morgengrauen verlassen. Es gab eine Maskerade, wie ich h ö rte, und gegen ein ordentliches Trinkgeld dr ü ckt Smith gerne in solchen N ä chten beide Augen zu. « Er lie ß Henry los und drehte sich nach dem Mann am Tisch um. » He! Mr. Roberts? «
    » Zu Diensten « , nuschelte der Mann schlaftrunken.
    »Ü bernimm du hier das Kommando, bis Tim von seinem Rundgang zur ü ckkommt. Sag ihm, ich w ä re zum Somerset Water Gate gegangen, dort ist m ö glicherweise ein Verbrechen geschehen. «
    » Wird gemacht, Sir. «
    Das m ü de Nicken des Nachtw ä chters schien Nathan zu gen ü gen. Er ging zu einer Hakenleiste an der Wand hin ü ber und nahm Hut, Mantel und seine Waffen an sich.
    Henry dr ä ngte nichts dazu, zur ü ckzugehen, nichts au ß er Nathans Hand in seinem R ü cken, die ihn bereits zur T ü r schob. Aber vor seinem Freund wollte er um keinen Preis wie ein Feigling dastehen.
    Die Beklemmung in seiner Brust nahm zu, je n ä her sie dem Savoy -Bezirk kamen. In der N ä he der kleinen Seitenstra ß en, die zum F ä hranleger f ü hrten, griff er nach Nathans Arm. » Lass uns hier langgehen. «
    Nathan mit seiner Laterne neben ihm war wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit, der einzige Halt. Er blieb erst stehen, als sie die Treppe zu den Bootsh ä usern erreichten. » Ist es da unten? «
    Henry nickte.
    » Wenn du willst, kannst du hier warten. «
    Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hand an

Weitere Kostenlose Bücher