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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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mischt sich in die Belange des Lords ein « , fauchte seine Stimme an Henrys Ohr. » Jetzt wirst du deine Strafe erhalten! «
    Sie versetzten ihm einen heftigen Schlag ins Gesicht. Benommenheit griff nach ihm und lie ß ihn im Griff der Vermummten halb zusammensacken. Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf, als sie ihn zwischen sich her, in Richtung der Stufen davonschleppten. Hoffentlich w ü rde Nathan ihn finden. – Nein, hoffentlich fand er ihn nicht! Auch vor ihm w ü rden sie nicht Halt machen. Hatte er vorhin nicht noch mehr M ä nner gesehen? Was, wenn sie Nathan l ä ngst erwischt hatten?
    Einer der Vermummten trat nach seinen Beinen, der andere stie ß ihn zu Boden. Sie waren in einer engen, kurzen Sackgasse angelangt, in einem winzigen Innenhof bei der Kirche, die zum nahen Jesuitenkonvent geh ö rte. Eine Laterne wurde neben seinem Kopf abgestellt, vielleicht wollten sie sein Gesicht sehen, w ä hrend sie ihm in den Magen traten. Henry tat ihnen nicht den Gefallen. Er rollte sich zusammen, so weit es seine gefesselten H ä nde zulie ß en, bot ihren Tritten damit jedoch nur neue Angriffsfl ä chen. Das Tuch in seinem Mund war l ä ngst mit Blut getr ä nkt, er w ü rgte an dem ekelhaften Geschmack und an den Schreien, die in seiner Kehle gefangen waren.
    Ob es Ross gefallen w ü rde, wenn die Schl ä ger ihm seine Arbeit abnahmen und ihn t ö teten? Der grimmige Gedanke lie ß ihn nur kurz Herr ü ber die Schmerzen werden. Sie kehrten allzu schnell wieder zur ü ck, noch heftiger als zuvor, ü berw ä ltigen seine Sinne und lie ß en sein Bewusstsein schwinden. Mehr und mehr, mit jedem Tritt, mit jedem Schlag.
    Als es urpl ö tzlich endete, fragte er sich, ob die M ä nner wussten, dass er noch nicht tot war.
    Einer von ihnen beugte sich zu ihm hinab, Henry sah es durch halb zusammengepresste Augenlider. Das Laternenlicht fiel kurz auf ein Gesicht vor ihm, lang genug, dass er in den M ä nnern Ross ’ Schl ä ger erkennen konnte. Er hatte sich vorhin nicht geirrt! Diese Kerle geh ö rten zu den Truppen des Thief-Takers … also w ü rden sie ihn nicht umbringen?
    Er kam zu keinem klaren Gedanken mehr. Ein Fu ß setzte sich in seinen Nacken und dr ü ckte ihn zu Boden, w ä hrend sich H ä nde an seiner Hose zu schaffen machten und sie ihm von den H ü ften rissen. Erst die Breeches, dann die Unterhose.
    Das Laternenlicht verbrannte ihm jetzt beinahe die Augen, als er sich aufzub ä umen versuchte, Panik vernebelte seine Sinne. In seinen Erinnerungen gl ü hte Ross ’ Abbild. Henry erinnerte sich an seinen ersten Abend bei der Diebestruppe des Thief-Takers, daran, was die M ä nner dort mit ihm angestellt hatten. Lang vergessene Bilder, hervorgerufen durch die H ä nde auf seinem K ö rper, die Finger auf seiner nackten Haut.
    Er konnte sich nicht r ü hren, er konnte nicht schreien, ohnm ä chtig f ü hlte er die Schmerzen durch seinen K ö rper pulsieren.
    Nicht das! Allm ä chtiger Gott, was hatte er denn verbrochen?
    Irgendwann l ö ste sich der Fu ß von ihm und wurde durch Finger ersetzt, die sich in seine Haare krallten und seinen Kopf gegen den Boden donnerten. Dann verschwand das Licht vor seinen Augen. Um ihn herum war nur noch blanker Schmerz. Das Einzige, das ihn bewegte, waren seine heftig zitternden Muskeln. Wie lange ging das bereits so?
    Als schlie ß lich eine Stimme durch den Krampf drang, der ihn gefangen hielt, verstand er sie nicht. Erneut erschien Licht vor seinen Augen, die er nun von Panik erf ü llt aufriss, um der neuen Bedrohung ansichtig zu werden.
    Jemand beugte sich zu ihm hinab, l ö ste die Fesseln. Seine Arme glitten haltlos neben seinen K ö rper, bevor er sie nach vorne rei ß en konnte, um seine Augen zu bedecken.
    » Henri! « Die Stimme an seinem Ohr war ä ngstlich. » H ö rst du mich? «
    Er konnte nicht sprechen, obwohl der Knebel aus seinem Mund gel ö st wurde, der Krampf schien selbst seine Stimme zu blockieren.
    » Ich h ä tte dich nicht alleine lassen d ü rfen. «
    Nathan?
    Behutsam wurde er herumgedreht, ein Arm lag warm in seinem Nacken und st ü tzte ihn. Er hob die Lider, so weit es ihm m ö glich war. Vor ihm kniete tats ä chlich Nathan, und sein blo ß er Anblick lie ß das Zucken in ihm zur Ruhe kommen.
    Nathan zog ihn an sich und dr ü ckte die Lippen auf seine Stirn. » Daf ü r t ö te ich sie « , stie ß er hervor. Wenn Nathan die Kerle nicht finden und t ö ten w ü rde, w ü rde er es selbst tun.
    Nathans Linke tastete nach Henrys

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