London Hades
Betrüger ? «
» Ein gottverdammter Betr ü ger bist du, und nichts anderes! Oder war es damals jemand anderes, der heimlich Buch ü ber unsere Zusammenk ü nfte gef ü hrt und dann jedes Detail in schmutzigen kleinen Flugschriften herausgegeben hat, zwei Pennies das St ü ck? «
Das war ein gutes Gesch ä ft gewesen. Coustance grinste.
» Ich hatte wirklich Recht, dich sitzen zu lassen! «
» Du mich? « Er wollte noch mehr hinzuf ü gen, aber da fiel sein Blick auf Strozzini. » H ö r auf damit, du Narr! « , fauchte er den Schreiberling an, als er sah, wie dieser versuchte, das in die Ritzen des Parketts versickernde Opium aufzulecken.
» Oh, Mister Coustance, Sir …«
Coustance stampfte mit dem Fu ß auf. » Genug jetzt! Bin ich denn nur von Idioten umgeben? «
» Nein! « , rief Elizabeth. » Das trifft wohl eher auf mich zu. « Sie wandte sich dem Schriftsteller am Boden zu. » Raus jetzt mit der Sprache! Du willst also gesehen haben, wie meine Tochter entf ü hrt worden ist? Du hast es dir nicht nur eingebildet? «
Strozzini sah auf den Schuh hinunter, mit dem sie ihn angesto ß en hatte. » Si. «
» Und wer mag das wohl gewesen sein? «
» Sahen aus wie M ö nche, trugen schwarze Kutten. Ma l ’ abito non fa il monaco, eh? «
» Was sagen Sie? Jacob, treibt gerade wieder irgendeine obskure Bande in der Stadt ihr Unwesen? Eine wie die Mohocks damals, die wehrlose Frauen geschlagen und bel ä stigt haben? «
» Davon wei ß ich nichts « , behauptete Coustance.
» Aber es hat in letzter Zeit einige ü bel verst ü mmelte Tote gegeben « , sagte Strozzini eifrig.
» Das ist unglaublich, Jacob Coustance! Und du l ä sst es zu, dass unsere Tochter in der Stadt geblieben ist? «
Coustance schnappte nach Luft. » Unsere Tochter? Im Ü brigen hast du sie ü berhaupt erst gehen lassen. «
» Es war im Coral Court « , f ü gte Strozzini hinzu. » Sie haben ihr einen Sack ü ber den Kopf gest ü lpt, sie bewusstlos geschlagen und weggeschleppt. «
Elizabeth schrie erbost auf und fegte mit der rechten Hand eines der B ü cherbretter komplett leer. » Du r ü ckgratloser Bastard hast nicht auf sie aufgepasst! « , br ü llte sie. » Wenn du nicht sofort alles daransetzt, dass sie wieder auftaucht, werde ich daf ü r Sorge tragen, dass Mark hier jeden Penny aus dir herauspr ü gelt, den ich dir in den letzten Monaten geschickt habe, und mehr als das. Bis aufs Blut lasse ich dich auseinandernehmen. Bis dein Ged ä rm das Einzige von dir ist, das sich noch winden kann! «
Coustance sah, wie der gewaltige Schatten hinter seinen Regalen näher kam.
» Was soll ich denn tun? «
» Wir werden sie suchen gehen. Sofort! Wo ist sie doch gleich verschwunden, Opiumwrack? «
» Im Coral Court . Da, wo ihr Freund Nicholls wohnt. «
» Ihr Freund? « Lizzys Stimme wurde noch einmal schriller.
» Nah, er ist nicht wirklich ihr Freund « , meinte Coustance ausweichend. » Sie hat hin und wieder von ihm gesprochen. Da l ä uft nichts. «
» Si, si, er ist eine m ä nnliche Hure, il Nicholls! «
Konnte das verdammte Plappermaul nicht endlich die Schnauze halten? » Strozzini, raus jetzt! « Er musste wohl w ü tend genug geklungen haben, denn der Schreiber sammelte sich vom Boden auf, warf einen letzten bedauernden Blick auf Elizabeth und verschwand durch die Seitent ü r des Gesch ä fts ins Wohnhaus.
» Wir gehen zu diesem … diesem Nicholls, und zwar sofort « , bestimmte Elizabeth, doch dann z ö gerte sie. Sie zog die Stirn in Falten. » Den Namen habe ich doch schon einmal geh ö rt. «
Ihr gro ß er, b ö ser Schatten trat hinter den Regalen hervor. » Der Bursche war das Aush ä ngeschild von Mutter O ’ Maddys Freudenhaus in Whitehall, bis ihn die Syphilis hinweggerafft hat. Das war vor einiger Zeit der Tratsch in Covent Garden ! Jetzt treibt er sich nur noch in den Spelunken herum. «
» Danke Mark, wenigstens auf deine Ohren kann man sich verlassen. « Elizabeth warf Coustance einen b ö sen Blick zu. » Die Geschichte kommt mir bekannt vor. Margret muss mir in einem ihrer Berichte davon geschrieben haben. «
» Sie hat dir Berichte geschickt? «
» Man muss dar ü ber auf dem Laufenden bleiben, wie die Gesch ä fte in der Stadt gehen. Ich bin zwar gezwungen auf dem Land zu residieren, aber ich will deswegen keine neuen Moden verpassen. Ich bin Gesch ä ftsfrau, Jacob. « Sie trat wieder auf ihn zu, bis ihre ü ppigen Br ü ste ihn beinahe ber ü hrten und ihn damit wie fr ü her zum
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