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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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als sie an seinen Hals tasteten. » Frances « , fl ü sterte er dann. » Ich habe deinen Ring verloren. «
    Er klang so traurig, dass sie selbst pl ö tzlich mit den Tr ä nen k ä mpfte. » Ich brauche keinen Ring, Matthew. «
    Er zog sie wieder zu sich. » Aber ich will, dass es dir gut geht! Und im Moment ist das Einzige, das ich dir noch zu bieten habe, hier mit mir zu sterben. «
    » Ohne dich will ich ohnehin nicht mehr leben …« Sie unterbrach sich, als sie ihn zur T ü r hinlauschen sah. » H ö rst du etwas? «
    Frustriert stie ß Matthew Luft aus. » In einem fort h ö re ich irgendetwas. Ich hatte genug Zeit, auf jeden Schritt zu achten, als du bewusstlos warst. Es ist jetzt schon lange her, dass sie uns hier eingesperrt haben. «
    Sie begriff allm ä hlich, auf was er hinauswollte. » Meinst du etwa, es geht wieder los? « , fragte sie. Was, wenn Ross nun das letzte freie Bildfeld im Zyklus seiner Gr ä ueltaten f ü llen wollte? » Er wird uns t ö ten. «
    » Ich wei ß es nicht. « Er tat sicher sein Bestes, ruhig zu klingen, aber es gelang ihm nicht. » Sicher, es k ö nnte schon wieder Abend sein, und alles, was ich hier bisher erlebt habe, ist stets am Abend geschehen. Aber ich habe vorhin etwas wie Aufruhr geh ö rt, Geschrei, vielleicht einen Schuss. Ich glaube, da ist derzeit etwas, das ihn ablenkt. «
    Wenn er doch blo ß Recht h ä tte!
    » H ö r mich an, Frances, jetzt, da du wieder bei mir bist, hat alles wieder einen Sinn. Ich habe es schon Collin versprochen: Wir werden hier nicht sterben! Ich werde alles daf ü r tun. « Matthew riss den Kopf hoch. » Was machen die da? «
    Diesmal hatte Frances es auch geh ö rt. Es polterte dumpf ü ber ihren K ö pfen. » Bricht da jemand die Haust ü r ein? «

    Fasziniert beobachtete Collin das Flackern vor den halb geschlossenen Fensterl ä den. Er wusste nicht recht, was das f ü r ihn bedeutete – Gefahr oder Rettung? – , auch wenn er sich mit wachsender Begeisterung vorstellte, ganz St. Giles k ö nnte die Hetzjagd auf Ross ausgerufen haben. Tats ä chlich war es auf der Stra ß e laut genug daf ü r. Immer wieder schmetterten Schl ä ge gegen die Eingangst ü r.
    Leider hatte es dem verdammten Haggerty gefallen, ihn im Baderaum an den Resten des von Matthew zerst ö rten, h ö lzernen Gitterwerks festzubinden. Er verfluchte den Schei ß kerl daf ü r seit Stunden, nicht nur, weil ihm zuvor noch nicht klar gewesen war, was f ü r einen wundervollen Logenplatz ihm diese Tatsache einbringen w ü rde. Das ganze Haus war in heller Aufruhr. F üß e hetzten ü ber die Dielenb ö den, aufgebrachte Stimmen irrten durcheinander.
    Etwas geschah da drau ß en, und Collin war all dem hilflos ausgeliefert.
    » Was ist los? « , schrie jemand aus dem Obergeschoss.
    » Schei ß dreck, die wollen die T ü r einrennen! Keine Ahnung, wer das ist! « Der Mann, der da geantwortet hatte, war jedenfalls Haggerty, und er st ö hnte wie unter schwerer Anstrengung. » Lange k ö nnen wir sie nicht mehr aufhalten. Alarmiert die anderen, sie sollen alle verf ü gbaren Waffen runterbringen! Ich will einen Bewaffneten hinter jedem Fenster! – Und benachrichtigt Ross! «
    » Aber ich hab keine Ahnung, wie es ihm geht! «
    » Mir egal « , keuchte Haggerty. » Er will sicher wissen, dass sein Haus gerade erst ü rmt wird. «
    Erst ü rmt? Collin versuchte erbittert, seinen Fesseln zu entkommen. Ganz egal, wer da drau ß en sein Bestes tat, sich Einlass zu verschaffen, er war nicht erpicht darauf, zwischen die Fronten eines Tumults zu geraten. Und dass es einen Tumult geben w ü rde, war un ü berh ö rbar. Ross ’ M ä nner krochen lautstark aus allen Ritzen dieses Hauses. Er h ö rte sie rennen, und ihr Kommandogebr ü ll.
    Dann donnerte der erste Schuss durch die Luft. Das Ger ä usch entstand im Obergeschoss, aber der darauf folgende Schrei hallte drau ß en ü ber die Stra ß e.
    Collin richtete sich auf und riss heftiger an seinen Fesseln. Er lie ß sich gerade noch rechtzeitig wieder nach unten sinken, um neue Kraft zu sammeln, als pl ö tzlich ein Schuss von au ß en eines der Fenster seines Gef ä ngnisses durchdrang, die Scheibe klirrend zu Bruch ging und die Ladung knapp ü ber Collins Kopf hinwegzischte. Der Rest des Fensters wurde eingeschlagen, Holzkn ü ppel droschen auf die innen angebrachten Fensterl ä den ein. Und dann stieg auch schon der erste Mann zu ihm herein. Ihm folgte ein zweiter, ein dritter, und wieder heulten Pistolensch ü sse ü ber die

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