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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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Stra ß e.
    Collin presste erschrocken T ö ne durch den Knebel in seinem Mund und w ü nschte sich im selben Moment, er h ä tte es nicht getan. Die dunkel gekleideten Eindringlinge setzten Erinnerungen an Ross ’ Gefolgschaft frei. Einer der M ä nner wurde auf ihn aufmerksam, w ä hrend seine Kameraden auf den Flur vordrangen und diesen ins Chaos st ü rzten. Als der Fremde auf ihn zukam, brandeten dort bereits w ü tendes Geschrei und die Ger ä usche eines Kampfes auf.
    Collin machte sich ganz klein in seinen Fesseln.
    »Ö ffnet den anderen! Schnell! « , br ü llte der Mann vor ihm zum Flur hingewandt und zerrte Collin den Knebel aus dem Mund. Unzusammenh ä ngendes Geschrei platzte aus diesem heraus, als h ä tte es sich hinter dem Stoff aufgestaut. Er konnte nicht anders, schrie, bis der Eindringling den hochgeschlagenen Kragen seines Great Coats vor dem Gesicht wegzog, damit Collin es sehen k ö nnte.
    » Ich bin es « , sagte der Mann, » Nathan Emerson. « Aber Collins Herz wollte sich kaum beruhigen. Er hatte in den letzten Tagen unendlich viel Todesangst ausgestanden, und jetzt explodierten Sch ü sse um ihn herum und M ä nner schrien. Seine Fluchtinstinkte st ü rzten ihn in unkontrollierbares Zittern, sodass er auch nicht antworten konnte, als der Constable ihn fragte: » Wo ist City Marshall Ross? «
    Emerson l ö ste ihm die Fesseln. » Nun red schon! « , rief er.
    Collin rieb sich benommen die schmerzenden Arme. Seine Augen suchten bereits nach Fluchtwegen. » Ich ... wei ß nicht « , stammelte er. » Hier unten sicher nicht. Sie haben gerade davon gesprochen, sie m ü ssten ihn benachrichtigen. «
    » Hast du Henry Nicholls gesehen? «
    » Der ist auch hier? – Nein … Aber Matthew! Der ist irgendwo im Haus. Sie m ü ssen ihn befreien! «
    » Matthew? « Emersons Kopf fuhr gehetzt zum Flur herum, als der Kampf dort lauter wurde.
    » Frances … Frances ’ Verlobter « , brachte Collin hervor.
    Der Constable schnaufte. » Werd sehen, was ich tun kann. Du machst jetzt besser, dass du hier wegkommst. « Mit einem letzten Blick schien er Collins Verfassung zu kontrollieren, dann zog er eine Pistole und st ü rmte zum Flur. Weg von hier? Ja, sicher, er brauchte nur ins Freie zu klettern. Aber dann sah er Emerson hinterher, und wieder zu dem zerborstenen Fenster und z ö gerte. Was, wenn er Matthew nun nicht finden w ü rde? Der Schreiber h ä tte ihn doch auch nicht alleine hier zur ü ckgelassen. Er hatte ihn vor Ross verteidigt und ihm geholfen.
    » Constable Emerson! « In seinem Kopf schrie eine Stimme, dass er verr ü ckt w ä re, dass er nun tats ä chlich sterben w ü rde, als er sich herumwarf und seinem Befreier folgte. » Constable! «
    Emerson stand am T ü rrahmen in Deckung und zielte mit der Waffe auf den Flur. » Was ist? « , rief er.
    » Ich wei ß , wo Ross die Gefangenen festh ä lt! « Durch die T ü r konnte er sehen, dass weitere Wachm ä nner ins Haus eingedrungen waren. Verwundert entdeckte er, dass einige von ihnen, so wie Emerson, mit richtigen Pistolen bewaffnet waren, nicht nur mit St ö cken. Wie war das m ö glich?
    » Wo? « , wollte Emerson wissen.
    Collin zupfte ihn am Ä rmel. » Kommen Sie, ich zeige es Ihnen! «
    Er konnte Emersons Zerrissenheit sehen, als dieser zu seinen Kameraden zur ü ckblickte. » Wehe, du betr ü gst mich! « , sagte er, aber dann folgte er Collin zur ü ck in den Baderaum.
    Collin wollte niemanden mehr betr ü gen. Er hatte Matthew an Ross verraten, und er f ü hlte sich elend deswegen. Jetzt w ü rde er alles wieder gutmachen!
    Er brachte den Constable in die andere Raumh ä lfte, wo die zweite T ü r im Dunkeln verborgen lag und von dort aus auf den Dienstbotenflur hinausf ü hrte.
    » Hierlang? « , fragte Emerson, und Collin nickte. » Gut, bleib hinter mir. Und es muss schnell gehen. Ross hat viel mehr M ä nner hier drinnen, als wir dachten. Ich wei ß nicht, wie lange wir uns gegen sie halten k ö nnen. «
    Sie huschten an der Wand entlang ü ber den schmalen Gang zur Hintertreppe.
    » Was sind das f ü r M ä nner mit den Pistolen? « , wollte Collin wissen.
    » Magistrat Fieldings neue Truppe von Thief-Takern « , gab Emerson zur ü ck. » Gute M ä nner, mit denen er noch Gro ß es vorhat. Ich hoffe nur, dies hier wird nicht gleich unser aller Ende sein. «

    » Was ist? Hat der Lord neue Befehle f ü r uns? «
    » Er ist au ß er sich. Er will, dass die Gefangenen sofort get ö tet und alle Spuren verwischt werden!

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