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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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daran hinderten, sich vom Tisch zu rollen.
    » Ruft den Arzt! « , war das Letzte, das Henry h ö rte, bevor ihn ein m ä chtiger Faustschlag ins Gesicht traf.

    Matthews sanfte Ber ü hrungen riefen sie ins Leben zur ü ck. Frances hatte sie schon eine ganze Weile lang wahrnehmen k ö nnen, obwohl sie nichts sah und sich nicht r ü hren konnte, weil ihre erstarrten Muskeln sie nicht aus ihrer Gewalt entlie ß en. Aber sie roch Matthew. Und sie erkannte die Liebkosungen seiner H ä nde.
    Als diese versiegten, machte sie das stark genug, die Augen aufzuschlagen und den Kopf zu wenden. Sie wollte nicht, dass er sie loslie ß .
    Er war aufgestanden, hatte sich abgewandt und hieb gerade in diesem Moment mit der flachen Hand gegen die Holzverschalung des Verschlages.
    Ihre Zunge begann, Silben zu bilden. » Matt …«
    Er fuhr sofort herum, als er ihre Stimme h ö rte. Mit einem Schritt kniete er wieder neben ihr. » Oh, meine liebe Fr …« Der Rest war zu undeutlich, als dass sie ihn h ä tte verstehen k ö nnen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, Matthew jemals weinen gesehen zu haben. Jetzt tat er es. Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus, aber er wagte es nicht, sie anzufassen.
    Sie k ä mpfte gegen die Starre an, zwang ihre Arme zu einer Bewegung und stemmte sich auf die Ellbogen. Und erst da zog er sie wieder an sich. Er setzte sich, zog sie auf seinen Scho ß . Sein Arm lag in ihrem R ü cken und hielt sie so fest wie immer. Wie sehr hatte sie das vermisst? Es war dieses Gef ü hl seiner W ä rme und N ä he, das die letzten Fesseln des Opiums von ihr abstreifte.
    » Wie sind wir hierhingekommen? «
    » Ich habe dich getragen « , fl ü sterte er. » Der Mistkerl war nicht geneigt, sich weiter mit uns zu besch ä ftigen. «
    Sie erinnerte sich an die Szene in Ross ’ Saal. Das blaue Wolltuch, in das Matt eingeh ü llt gewesen war, als sie ihn dort gesehen hatte, war nun um sie gewickelt, aber sie entdeckte auch ein H ä ufchen Stoff in einer Ecke des Raumes.
    Matthews Blick folgte dem ihren. » Sind das deine Kleider? Sie waren schon hier, als wir kamen. Ich habe es nicht gewagt, sie dir anzuziehen. Ich hatte Angst, dich zu zerbrechen. «
    Wie wollte er das denn anstellen? Nichts, das er ihr antun k ö nnte, konnte sie so verletzten wie das, was hinter ihr lag. Seine Wange folgte der Bewegung, als Frances ihre Hand hob, um ihn zu streicheln, aber seine Augen huschten immer wieder zur T ü r, und sie sp ü rte seine Unruhe.
    » Es geht mir gut « , versicherte sie ihm.
    » Wirklich? «
    » Jetzt schon. «
    Seine Haut war warm und roch selbst in den Untiefen dieser H ö lle noch nach Sommer. Seine K ü sse auf ihren Wangen und ihrer Stirn trugen sie heimw ä rts zu den Geschichten, die er sich fr ü her f ü r sie ausgedacht hatte. Sie war schon ganz weit fort von diesem Ort, als sie ihn nach langer Zeit wieder sprechen h ö rte.
    » Ich habe mir so oft vorgestellt, wie es sein w ü rde, dich wiederzusehen. Und mir die Worte zurechtgelegt, die ich dir dann sagen wollte. Jetzt wei ß ich nicht mehr, wie ich dir alles erkl ä ren soll. Ich habe alles verdorben. «
    » H ö r auf, Matthew, das sind Dinge, die ich jetzt nicht von dir h ö ren will. «
    » Es sind Dinge, die du h ö ren musst. « Er schob die Unterlippe vor. » Immerhin bin ich daran Schuld, dass wir uns hier wiedersehen m ü ssen. «
    Gegen ihren Willen und die Schmerzen in ihrer Brust musste sie lachen. » Oh, glaube mir, wenn du an einem nicht Schuld bist, dann daran, dass ich hier bin! «
    » Aber der Lord hat dein Bild in meinem Buch gesehen …«
    Frances setzte sich auf. » H ö r auf, ihn Lord zu nennen. Der Mann hei ß t Wilson Ross und ist ein ganz gew ö hnlicher Bandit, wenn auch ein vollkommen wahnsinniger. «
    » Wilson Ross, der City Marshall? Ich hatte keine Ahnung! Ich habe nur andere Leute von ihm sprechen h ö ren, aber ich wusste ja nicht, wie er aussieht …«
    Sie nickte. » Und ich habe es ganz alleine fertig gebracht, ihn auf mich aufmerksam zu machen. W ü rde es dich beruhigen, zu h ö ren, wie es dazu gekommen ist, dass er mich so gut leiden kann? «
    Sie ignorierte, dass er sagte: » Da bin ich mir nicht so sicher. « Sie fing einfach an zu erz ä hlen, befl üg elt von dem Gef ü hl, in ihrem Kopf w ü rde endlich wieder Klarheit Einzug halten, w ä hrend sie Ordnung in ihre Erlebnisse der letzten Tage brachte.
    Als sie geendet hatte, meinte Matthew nachdenklich: » Du hast das alles f ü r mich auf dich genommen.

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