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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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hab ein Fläschchen Malt für Sie, zwanzig Jahre alt.«
    Belsey schaute Rosen an, der schon wieder mit seinem Hähnchen beschäftigt war. Belsey wusste nie, ob er sein Des interesse nur vortäuschte.
    »Hast du auch so eine Nachricht bekommen?«, fragte Belsey.
    »Jeder hat die bekommen.«
    »Hast du was gesagt?«
    »Nein.«
    Jede Menge talentierter Detectives und auch einige ältere Streifenbeamte verschafften sich bei PS Security ein zweites Einkommen. Sie arbeiteten für Botschaften, Mitglieder des Königshauses, Banken, russische und amerikanische Unter nehmen und auch einige vermögende Privatpersonen, die Po lizeiarbeit ohne Einmischung der Polizei wollten. Die Firma wurde von Chris Starr betrieben, einem ehemaligen Beamten der Flying Squad, einer Sondereinsatztruppe für Schwerkriminalität. Eine Version der Geschichte lautete, dass Starrs Beamtengehalt seine Leidenschaft für italienische Autos nicht mehr finanzieren konnte und er sich deshalb selbstständig machte. In einer anderen Version hatte er sich geräuschlos aus dem Polizeidienst verabschiedet, um der internen Dienstaufsicht und einem halben Dutzend Anklagen wegen Rechtsbeugung aus dem Weg zu gehen. Aber er verfügte immer noch über ein nützliches Adressbuch. Es gab Gerüchte, dass darin auch Northwood und Personen aus dessen einflussreichem Umfeld notiert waren. Belsey hatte Starr zwei Jahre nach dessen Ausscheiden einmal kurz auf der Geburtstagsparty eines Drogenfahnders gesprochen. Er hatte ausgesehen wie das blühende Leben. Er war nur ein paar Jahre älter als Belsey. Starr hatte ihn spätabends angesprochen. »Haben Sie eine Minute Zeit für mich?« Seine Augen glänzten. Sie waren auf den Parkplatz zu einem gelben Alfa Romeo gegangen.
    »Bar bezahlt«, sagte er und tätschelte die Motorhaube.
    Belsey bewunderte das Auto. Er wartete nur darauf, dass Starr gleich erzählen würde, hinter den Blinkern seien Geschützrohre versteckt. Starr erging sich zehn Minuten lang in den Einzelheiten der Ausstattung. Dann klopfte er Belsey auf die Schulter und drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand. PS Security.
    »Wofür steht PS?«, fragte er.
    »Private Security.«
    »Private Security Security?«
    »Schlauer Bursche«, sagte Starr. »Ich habe viel Gutes über Sie gehört, Nick Belsey. Wenn Sie Lust auf einen Tapetenwechsel haben, rufen Sie mich an.«
    Belsey hatte immer Lust auf einen Tapetenwechsel. In der Woche darauf schaute er in Starrs Büro vorbei, das sich in einem blitzenden neuen Büroturm zwischen der Baker Street und der Edgware Road befand. Man führte ihn herum, klärte ihn über die Vergütung auf und bot ihm eine Zigarre an. Starr zeigte ihm sein technisches Spielzeug: versteckte Mikrofone, Wanzen, Ortungsgeräte. Er war sehr stolz darauf; sie waren denen, die die Polizei benutzte, weit überlegen. Aber Starr war ihm zu glatt. Belsey hatte den Eindruck, dass es bei dem Job hauptsächlich um unappetitliche Schnüffelei ging: Scheidungssachen und Versicherungsfälle. Starr selbst war ein Fiesling und ein Egoist. Ein paar Monate später wurde gegen PS Security wegen Verbindungen zu einem Bauunternehmer in Essex ermittelt, der wegen versuchten Mordes gesucht wurde. Starr hatte ihm Personenschutz und Gegenermittlungen verkauft und dabei zufälligerweise lukrative Jobs an genau die Detectives vergeben, die gegen den Unternehmer ermittelten. Ziemlich verworrenes Geflecht. Die Ermittlungen gegen Starr wurden unter allgemeinem Augenzwinkern und Schulterklopfen fallen gelassen. Als dann auch der Fall gegen den Bauunternehmer im Sande verlief, herrschte sicher allseits große Freude.
    Belsey hörte sich die Nachricht noch einmal an und löschte sie dann. Er rief bei PS Security an.
    »Hi, Chris. Nick Belsey.«
    »Nick, wie geht’s denn so?«
    »Geht so. Und Ihnen?«
    »Man kommt über die Runden. Haben Sie meine Nachricht bekommen?«
    »Charlotte Kelson.«
    »Eine Journalistin. Arbeitet bei der Mail , wohnt in Archway. Hab mich gefragt, ob Sie zufällig was über die haben.«
    »Glaube nicht. Worum geht’s?«
    »Die schnüffelt mir ein bisschen zu viel rum. Na ja, bald wissen wir mehr.«
    »Was meinen Sie?«
    »Wir werden ihr heute Nachmittag mal einen kleinen Besuch abstatten. Vielleicht sagen Sie den Jungs besser, dass sie da nicht zufällig vorbeischauen sollen. Nur für den Fall, dass einer Alarm schlägt.«
    »Alles klar.«
    Belsey rief Charlottes Handynummer an. Keine Reaktion. Er probierte es auf ihrem Büroanschluss. Es hieß, sie

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