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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Devereux etwas ausrichten?«
    »Ist Sophie da?«
    »Nein, Sir.«
    »Jessica?«
    »Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen, sorgen wir dafür, dass Sie baldmöglichst zurückgerufen werden.«
    »Ich möchte irgendwen von AD Development sprechen.«
    »Tut mir leid, sie sind alle in einer Sitzung.«
    »Sie sind von RingCentral, richtig?«, sagte Belsey.
    »Dies ist der Anschluss von AD Development. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Belsey legte auf und rief die Nummer an, die auf dem Schild des Immobilienmaklers gestanden hatte.
    »Ja, wir sind die einzigen Makler für das Anwesen.«
    »Wie lange steht es schon leer?«
    »Seit vergangenen Juni. Die Vormieter benötigten etwas mit mehr Fläche, aber es handelt sich um ein einmaliges Objekt. Eine Adresse mit Geschichte. Möchten Sie es sich anschauen?«

21
    Die Lymington Road führte vom Ortskern Hampstead weg, sie verband den tristeren Abschnitt der Finchley Road mit der West End Lane. Südlich der Straße befand sich eine Siedlung mit niedrigen Backsteinhäusern, nördlich der Hampstead Cricket Club. Richtung West Hampstead beschrieb die Straße einen Bogen, wo noch einige Vorkriegshäuser, deren Rückseiten auf die Gleise der North London Line blickten, in ihrem Urzustand erhalten geblieben waren.
    Belsey hatte keine Schwierigkeiten, die Adresse des Opfers zu finden. Nummer achtzehn fiel sofort auf: durch den mickrigen Vorgarten und einen vor der Haustür postierten Leuchtturm von Constable.
    »DC Belsey, Revier Hampstead«, sagte Belsey und zückte seine Marke. »Sind die Eltern zu Hause?«
    »Ja.«
    »Ich war schon mal da. Man hat mich gebeten, mit ihnen zu sprechen.«
    Der Türsteher wirkte skeptisch. »Na gut«, sagte er. »Ich soll drauf achten, dass nicht jeder hier so einfach rein marschiert.«
    Belsey platzte in eine bittere, surreale Szene. Die Mutter schluchzte, der Vater saß in einem Sessel und starrte ins Leere. Sie schauten nicht mal auf, als Belsey das Haus betrat. Auf der Veranda stand mit verschränkten Armen eine Beamtin vom psychologischen Dienst und rauchte.
    Das Haus war vollgestopft mit verstaubten Glasfiguren und alten, abgegriffenen Büchern. Belsey roch sie sofort, diese spe zielle Armut, die die Menschen von innen auffrisst, eine Erosion, der man mit der Anhäufung von wertlosen Gegenständen, von Kunstwerken und Papieren entgegenwirkt, damit die Fassade nicht in sich zusammenfällt. Die Tapete schälte sich ab. Die Verbitterung hatte sich in jede Faser der Einrich tung gefressen. Belsey wusste nicht mehr, wie oft er schon zum Tatort eines angeblichen Einbruchs gerufen worden war und diesen Geruch wahrgenommen hatte. Wie oft er eine Zeitschrift hochgehoben und darunter ungeöffnete Post gefunden hatte. Immer ungeöffnete Post. Dann hatte er sich angehört, welchen Versicherungsanspruch sie geltend machen wollten, und hatte dann entschieden, ob er den Einbruch oder den Betrug oder keins von beiden aufnahm.
    Belsey verließ das Wohnzimmer und ging schweigend die Treppe hinauf.
    Polizisten und Diebe: Beide fanden sich mit geschlossenen Augen in einem Haus zurecht. Das häusliche Leben hat eben nur eine bestimmte Anzahl von Mustern zu bieten, als gebe es ein unsichtbares Magnetfeld, das die Trümmer einer Familie anzieht.
    Er ging in das Zimmer des toten Mädchens, und nichts ergab einen Sinn.
    Popstars an der Wand. Popmagazine. Er schaute auf die Titel: zwei Jahre alt, drei Jahre alt. Der Schreibblock eines Kindes, Schulunterlagen. Belsey zeichnete mit dem Finger eine Linie in die Staubschicht auf dem Nachttisch. Er schaute in Kleiderschrank und Schubladen und fand nichts außer jeder Menge Kaufhausklamotten.
    Während er wieder nach unten ins Wohnzimmer ging, dachte er an die elegante junge Frau, die er am Morgen gesehen hatte. Die weinende Mutter war vollkommen erschöpft, der Vater saß immer noch regungslos da. Fotografien zeigten Jessica auf einem Pferd, in einem Themenpark, mit den Großeltern. Anscheinend ein Einzelkind. Belsey nahm ein gerahmtes Schulfoto von einem Bord. Jetzt war er sich sicher: Jessica war Sophie gewesen. Alexei Devereux’ Assistentin. Er stellte es zurück.
    »Mr und Mrs Holden«, sagte Belsey. Der Mann hob den Kopf und schaute ihn ausdruckslos an. »Mein Name ist Nick Belsey, Detective vom Revier Hampstead.«
    Sie brauchten ein paar Sekunden, um seine Worte zu verarbeiten. Belsey fühlte sich unsicher. Schließlich nahm er die Whiskyflasche, die auf einem Sideboard stand, und schenkte ihnen allen einen Drink

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