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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Protest geltend, indem es laut und hart gegen meinen Brustkorb klopfte. »Cam?«
    Er legte die Lippen an meine Stirn und atmete tief ein. Als er sich von mir löste, sprach er leise zu mir: »Sie stand spätabends plötzlich vor meiner Tür. Sie war ziemlich durch den Wind und auch ein bisschen betrunken. Ich habe sie reingelassen. Sie hat sich mir an den Hals geworfen.«
    Jetzt war es amtlich. Ich hasste sie.
    »Ich habe sie weggeschoben und ihr erklärt, dass zwischen uns nichts laufen kann. Ich wollte, dass sie geht, aber dann hat sie einen Weinkrampf bekommen, und wenn ich sie einfach rausgeschmissen hätte, wäre ich mir wie ein Arschloch vorgekommen.«
    Ich schluckte. Es tat weh, weil ich einen Kloß im Hals hatte. »Sie liebt dich immer noch?«
    »Sie kennt mich nicht«, gab er gereizt zurück.
    »Das interpretiere ich mal als Ja.«
    »Wir haben lange geredet, aber uns die ganze Zeit nur im Kreis gedreht, bis sie irgendwann allmählich wieder nüchtern wurde. Sie hat gefragt, ob sie bei mir duschen und übernachten kann. Mittlerweile hatten wir alles geklärt, deshalb habe ich ja gesagt.«
    Ich brauchte eine Weile, aber dann fragte ich: »Alles geklärt?«
    Cam rückte vorsichtig ein Stück von mir ab, damit er mich anschauen konnte. Sein besorgtes Gesicht war das Schönste, was ich je gesehen hatte, und ich verspürte eine fast schmerzhafte Sehnsucht nach ihm. Als mein Blick von dem weichen, sinnlichen Schwung seiner Oberlippe bis hinauf zu seinen Augen wanderte, verschlug es mir fast den Atem.
    Er wirkte so verletzlich.
    Er war völlig nackt. Er blutete für mich.
    »Ich habe ihr was gesagt, was ich dir schon vor Ewigkeiten hätte sagen sollen.« Er legte seine große, starke Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich heran. »Noch nie habe ich jemanden kennengelernt, der so mutig und stark ist wie du. Ich habe noch nie eine so bescheidene, freundliche und selbstlose Frau getroffen. Du bist ein komplizierter Mensch.« Ein Lächeln flog über seine Lippen. »Und du bist klug und leidenschaftlich und lustig und aufregend, und du haust mich einfach von den Socken. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich dich, wie ich noch nie eine Frau gewollt hatte. Nachdem du mir an den Kopf geworfen hast, was du von mir hältst, war ich schrecklich neugierig darauf, rauszukriegen, wie du als Mensch bist. Und als ich dich dann immer besser kennengelernt habe, als ich mit dir in der Küche stand und du mir verboten hast, die Spinne zu töten, weil es ein Armutszeugnis für die menschliche Spezies wäre, wenn wir alles umbrächten, das uns Angst macht, da wusste ich es. Ich wusste, dass ich niemals in meinem ganzen Leben jemanden treffen würde, der so schön und so großherzig und so entschlossen ist wie du. Ich liebe dich, Jo. Ich wusste es die ganze Zeit und hätte es dir sagen sollen.«
    Tränen strömten mir über die Wangen, und Cam gab sich Mühe, sie alle wegzuwischen. Mein Kinn zitterte, als ich fragte: »Und warum hast du es mir nicht gesagt?«
    Er zog eine Braue hoch und sah mich vielsagend an. »Wahrscheinlich aus demselben Grund, weshalb du es mir nicht gesagt hast.« Er beugte sich zu mir und hauchte mir einen ganz zarten Kuss auf den Mund, ehe er fortfuhr. »Letzte Woche, an dem Samstag, als wir Blair getroffen haben und ich danach so schweigsam war?«
    »Ja?«
    »Das hatte nichts mit Blair zu tun, Baby. Sondern mit dir. Mit uns.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Cams Hand glitt meinen Arm hinauf, und seine Knöchel strichen mir in sanften, beruhigenden Bewegungen über die Haut. »Das unerwartete Wiedersehen mit Blair war ein Schock, und es war irgendwie merkwürdig. Als ich mit ihr zusammen war, war ich fest davon überzeugt, dass ich sie liebe. Wir waren drei Jahre lang ein Paar, und nachdem wir uns getrennt hatten, ging es mir eine Zeitlang verdammt dreckig. Aber als sie dann auf einmal wieder vor mir stand, war es so, als wäre sie nichts weiter als eine alte Bekannte. Da war keine Wehmut, keine Liebe – ich habe mich einfach nur gefreut, sie wiederzusehen.« Ein Anflug von Schwermut schlich sich in seine Stimme. »Während wir da so standen, hatte ich auf einmal eine Vision … Ich habe mich selbst gesehen, wie ich in zehn Jahren mit irgendeiner gesichtslosen Frau im Arm die Princes Street entlanggehe und dir über den Weg laufe, weil wir uns vor vielen Jahren getrennt haben. Bis dahin dachte ich nämlich immer, dass alles irgendwann zu Ende geht.« Er atmete tief durch, als hätte er Schmerzen, und

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