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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Werbeflyer einer Band, den mir irgendein Typ auf der Straße in die Hand gedrückt hatte …
    »Sie hat gesagt, und ich zitiere: ›Jo hatte recht, du bist heiß.‹«
    Ich wurde rot und konnte nur mit Mühe ein beschämtes Aufstöhnen unterdrücken. Ich stopfte meine Tasche in den Spind und steckte mein Handy in die Hosentasche. Dann holte ich tief Luft und gab mir einen Ruck. Ja, ich würde es schaffen! Ich konnte mit diesem dämlichen Saftsack zusammenarbeiten. Ich drehte mich um und hätte beinahe mein Gleichgewicht verloren, als ich sein neckisches Grinsen sah. Das war das mit Abstand »netteste« Gesicht, das ich bislang von ihm zu sehen bekommen hatte.
    Ich hasste ihn.
    Noch nie in meinem Leben hatte ich mich körperlich zu einem Mann hingezogen gefühlt, der mich so mies behandelte. Aber ich war zuversichtlich, dass, wenn ich erst mal eine gewisse Zeit in seiner Nähe verbracht hätte, meine Wut jeglicher körperlicher Anziehung den Garaus machen würde. Ich musste bloß ein bisschen Geduld haben. Fürs Erste begnügte ich mich damit, die Brust rauszustrecken und mit einem leicht koketten Lächeln an ihm vorbeizugehen. »Meine Worte waren: › ziemlich heiß‹.«
    »Gibt’s da einen Unterschied?«, fragte er, als er mir zurück in die Bar folgte.
    Mir fiel ein, dass es Dienstagabend war. Da war nie viel los. Das bedeutete, dass wir zwei alleine arbeiten würden.
    Na, super.
    »›Ziemlich heiß‹ ist etwas weiter unten auf der Skala als ›heiß‹.« Ich wandte mich von ihm ab, als ich mir die kleine Schürze um die Hüften knotete, spürte jedoch weiterhin seinen warmen Blick in meinem Gesicht.
    »Na, ganz egal, was du gesagt hast … Danke, jedenfalls.«
    Ich nickte, sah ihn aber immer noch nicht an. Stattdessen fischte ich mein Handy aus der Hosentasche, um noch mal nachzusehen, ob Cole mir vielleicht gesimst hatte. Hatte er nicht.
    »Darfst du das überhaupt?«
    Ich sah ihn verständnislos an. »Was?«
    Cam zeigte auf mein Handy.
    »Ich habe es immer dabei. Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert.«
    Er griff nach der Serviette und dem Stift, die er auf der Theke liegengelassen hatte. Er ließ die Serviette in seiner Jeanstasche verschwinden, bevor ich sehen konnte, was er gezeichnet hatte, und steckte sich den Stift hinters Ohr. »Klar. Damit du auch ja nichts verpasst!«
    Seine Bemerkung war keine Antwort wert. Ich schnappte mir ein Geschirrtuch, damit meine Hände etwas zu tun hatten. Ansonsten wären sie ihm an die Gurgel gegangen.
    »Zum Beispiel eine Sex-SMS von Malcolm – auch bekannt als der Goldesel.«
    Mein Blut fing an zu kochen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so wütend auf jemanden gewesen war. Halt, Moment. Doch: Das war erst letzte Woche gewesen, und zwar auf Cam. Ich fuhr herum und kniff drohend die Augen zusammen. Er lehnte mit provozierend herablassender Miene an der Bar. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du der widerlichste, voreingenommenste, selbstgerechteste, nervtötendste Pisser bist, den die Welt je gesehen hat?« Ich keuchte vor Wut.
    Cams Miene verdüsterte sich, und sein Blick glitt kurz über meine Brüste, bevor er zu meinem Gesicht zurückkehrte. Davon, dass er mich so taxierte, wurden meine Wangen noch heißer. »Immer mit der Ruhe, Süße. Du verbrauchst deinen gesamten Wortschatz an einem Abend, wenn du so weitermachst.«
    Ich schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Ich hatte nie zu Gewalt geneigt; im Gegenteil, ich verabscheute Gewalt aus tiefster Seele. Mein Vater hatte früher ziemlich großzügig Prügel ausgeteilt, deswegen erstarrte ich in der Regel zur Salzsäule, sobald jemand sich mir gegenüber aggressiv verhielt. Trotzdem hätte ich Cam in diesem Moment am liebsten etwas an den Schädel geworfen.
    »Nur zu deiner Information«, drang seine tiefe Stimme an mein Ohr. »Damit du nicht allzu enttäuscht bist – ganz egal, wie sehr du es dir wünschst, ich werde trotzdem noch da sein, wenn du die Augen aufmachst. Böse Männer verschwinden nur im Märchen.«
    »Ich habe ›arrogant‹ vergessen«, knurrte ich. »Widerlicher, voreingenommener, selbstgerechter, nervtötender, arroganter Pisser.«
    Als ich sein warmes Lachen hörte, schlug ich die Augen wieder auf. Er musste meine Überraschung bemerkt haben, denn er zuckte mit den Achseln. »Okay, vielleicht habe ich mich geirrt, als ich dich für unterbelichtet hielt.«
    Nein, unterbelichtet war ich mit Sicherheit nicht. Mir mangelte es lediglich an Bildung. Ich

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