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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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mit seinen Freunden, deswegen war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt erfahren wollte, was der Anlass des Streits gewesen war. Andererseits war er mein Bruder … »Was ist denn passiert?«
    Die Röte, die ihm ins Gesicht stieg, verstärkte meine Zweifel.
    O nein, wehe, es ging um irgendwelche ekligen pubertären Jungs-Sachen. »Cole?«
    Wieder nur ein Schulterzucken.
    »Das reicht jetzt. Ich besorg dir Gewichte für deine Schultern, damit du endlich damit aufhörst. Ich dachte, ich hätte dir erklärt, dass Schulterzucken keine Antwort ist. Und unverständliches Gebrummel auch nicht.«
    Mein Bruder verdrehte die Augen.
    » Das auch nicht.«
    »Ist nicht so wichtig, okay?«, sagte er ungehalten, ließ sich in die Polster fallen und schlürfte seine Schokolade, wobei er bewusst meinen Blick mied.
    »Mir ist es aber wichtig.«
    Sein Leidensseufzer war so tief, dass man einen Heißluftballon damit hätte füllen können. »Er hat einfach nur was gesagt, was ich scheiße fand.«
    »He«, mahnte ich. »Nicht diese Ausdrucksweise.«
    »Es hat mich halt genervt.«
    »Was hat er denn gesagt?«
    Ein Muskel in Coles Kiefer spannte sich an, und für einen kurzen Moment sah ich ihn als erwachsenen Mann vor mir. Du liebe Güte, wo war die Zeit geblieben? »Er hat was über dich gesagt.«
    Ich rümpfte die Nase. »Über mich?«
    »Ja. Was, das mit Sex zu tun hatte.«
    Bitte nicht. Ich schnitt eine Grimasse. Es gab Wörter, die man definitiv nicht aus dem Mund seines kleinen Bruders hören wollte. »Sex« war eins davon. »Aha.«
    Cole sah mit verdrossener Miene zu mir auf. »Alle meine Freunde stehen auf dich, aber Jamie ist echt zu weit gegangen.«
    Ich wollte lieber keine Einzelheiten wissen.
    Stattdessen rief ich mir ins Gedächtnis, wie eng die beiden befreundet waren. »Hat Jamie sich denn entschuldigt, als ihm klar wurde, dass er zu weit gegangen war?«
    »Ja, aber darum geht’s gar nicht.«
    »Doch, genau darum geht es.« Ich beugte mich vor, damit ich ihm in die Augen schauen konnte. Er sollte sehen, dass ich es ernst meinte. »Das Leben ist zu kurz, um Zeit mit albernen Streitereien zu verschwenden. Jamie war erwachsen genug, sich bei dir zu entschuldigen. Dann sei du auch erwachsen und großzügig genug, seine Entschuldigung anzunehmen.«
    Einen Moment lang hielt er meinem Blick stand, während er über meinen Ratschlag nachdachte. Schließlich nickte er. »Okay.«
    Zufrieden lächelnd machte ich es mir bequem. »Gut.«
    Sobald Cole sich wieder seinem Comic zugewandt hatte, griff ich nach meinem neuesten Taschenbuch und freute mich darauf, für ein Weilchen in eine fremde Welt einzutauchen.
    »Jo?«
    »Mmm-hmm?«
    »Ich hab diesen Typen gegoogelt, mit dem du zusammen bist. Malcolm Hendry.«
    Ruckartig hob ich den Kopf. Mein Puls schlug ein paar Takte schneller. »Wieso?«
    Cole zuckte die Achseln. Schon wieder. »Du hast kaum was über ihn erzählt.« Er sah mich mit vorwurfsvoller Miene an. »Findest du nicht, dass der ein bisschen alt ist?«
    »Eigentlich nicht, nein.«
    »Der ist fünfzehn Jahre älter als du.«
    Wenn es eine Person gab, mit der ich diese Unterhaltung ganz gewiss nicht führen wollte, dann Cole. »Ich mag ihn sehr gern. Du wirst ihn auch mögen.«
    Cole schnaubte. »Klar. Als würde ich ihn jemals zu Gesicht kriegen. Ich hab Callum nur ein paarmal gesehen, und mit dem warst du immerhin zwei Jahre zusammen.«
    »Ich will dir nicht jemanden vorstellen, wenn es vielleicht nicht von Dauer ist. Aber bei Malcolm habe ich ein gutes Gefühl.«
    Seine nächste Frage stellte er leise, aber mit einer Spur Verachtung in der Stimme, die mich mitten ins Herz traf. »Weil er Kohle hat?«
    »Nein«, antwortete ich gepresst. »Damit hat es nichts zu tun.«
    »Du bist ständig mit irgendwelchen Pennern zusammen, Jo, und ich weiß genau, dass es damit zu tun hat, dass sie reich sind. Das musst du nicht machen.« Coles Wangen brannten. Er war sichtlich aufgebracht. »Mum macht dir das Leben schon schwer genug, da musst du dich nicht auch noch an irgendwelche Säcke ranschmeißen, damit wir uns keine Sorgen ums Geld zu machen brauchen. Wenn ich sechzehn bin, gehe ich arbeiten, dann kann ich dir helfen.«
    Das war so ziemlich die längste zusammenhängende Rede, die ich seit einem Jahr aus Coles Mund gehört hatte. Und sie hatte auf mich dieselbe Wirkung wie ein Faustschlag. Ich setzte mich kerzengerade hin. Auch mein Gesicht begann zu glühen. »Du sollst nicht so reden. Und um deine Frage zu beantworten: Ich bin mit

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