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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nähe.«
    Tanner, wie immer grau gekleidet, schob seinen Hut ein wenig nach hinten. »Ja, ja, ich habe kurz mit eurem Chef telefoniert. Der war der Meinung, dass es ein Fall für euch ist.«
    »Denkst du auch so?«, fragte Suko.
    »Ich habe die Tote noch nicht gesehen. Im Moment spreche ich mit Tom Brixon. Er ist der Hausmeister hier, und er hat die Tote entdeckt.«
    »Das habe ich«, flüsterte der Mann. Er stand noch immer unter dem Eindruck des Geschehens.
    »Sie waren hier unten?«
    Er schaute mich an und nickte. »In meiner Wohnung.« Mit einer schlaffen Handbewegung wies er auf eine bestimmte Tür. »Ich möchte nicht mehr hoch. Es ist zu schrecklich.«
    »Okay, wir kommen dann später zu Ihnen.«
    Zusammen mit Tanner stiegen wir die Treppe hoch und brauchten nur bis zum ersten Stock. Dort waren auch die Flatterbänder als Absperrung gespannt worden.
    »Nachtschicht«, murmelte Tanner. »Ich habe Sie ja freiwillig übernommen.«
    »Warum?«
    Er winkte ab und stellte einen Fuß auf die erste Stufe. Weiter ging er nicht. »Meine Frau hat sich mal wieder die Verwandtschaft ins Haus geholt.«
    »Ist das so tragisch?«
    »Ja. Zwei Nichten oder Großnichten. Du hast keine Ruhe. So niedlich die beiden auch sind, aber sie nehmen dich in Beschlag, und dann muss die Post abgehen. Wehe, sie geht nicht ab, dann ist aber Holland in Not, kann ich dir sagen. Ruhig bekommst du die beiden jedenfalls nicht. Und vor die Glotze dürfen sie sich nicht setzen. Meine Frau achtet auf einen kreativen Zeitvertreib.«
    »Ist doch gar nicht schlecht«, sagte ich.
    »Stimmt. Nur nicht mehr in meinem Alter. Eine Stunde mal, das ist kein Problem. Aber länger auf keinen Fall. Außerdem wollen sie am Abend nicht ins Bett. Sie machen immer Zirkus, und den brauche ich mir nicht anzutun. Dann lieber Nachtschicht.«
    »Die dir auch nicht gefällt«, stichelte Suko. »Zu viel Stress, wie ich heraushören konnte.«
    »Das ist wahr.« Er zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder in Bewegung. »Ich konnte nicht wissen, dass die Nacht so verlaufen würde. Ich habe da mehr an einen ruhigen Job gedacht. Und was ist? Es gibt wieder Probleme. Zudem bin ich noch auf euch getroffen.«
    Was ein Vorteil ist«, erklärte Suko.
    »Wieso?«
    »Wahrscheinlich werden wir dir einen großen Teil des Stresses abnehmen«, erklärte ich. »Zumindest ist es bisher immer so gewesen. Was sollte sich ändern?«
    »Wir werden sehen.« Tanner zupfte an seinen Wegwerfhandschuhen herum und betrat vor uns die Wohnung.
    Seine Mannschaft war schon da, hatte sich aber noch nicht im Zimmer verteilt. Abgesehen von zwei Männern. Zum einen war es der Arzt, zum anderen der Fotograf, der seine Aufnahmen schoss. Das übliche Klicken drang bis zu uns.
    Tanner streckte seinen Kopf in das Mordzimmer. Wir drängten uns hinter ihm, sahen aber nicht viel, weil der Körper des Kollegen den Türbereich verdeckte.
    »Doc.«
    Der Mann, der über seine normale Kleidung einen Schutzkittel gezogen hatte, richtete sich auf. Er schaute nicht mehr auf die Tote, die auf dem Bett lag.
    »Hallo, Tanner.«
    »Und? Kannst du schon was sagen?«
    Der Arzt hob die Schultern. »Ist nicht ganz einfach«, gab er zu, »aber diese Frau muss einem wilden Tier oder einer Bestie in die Hände gefallen sein.«
    Wir hatten mitgehört. Aus dem Hintergrund fragte ich: »Wie hat man sie denn getötet?«
    Die Mundwinkel des Mediziners zuckten. »In einem Rausch, wenn ich das so sagen darf. In einem regelrechten Rausch. Der Killer ist über sie hergefallen und... nun ja, sie hat sehr viel Blut verlören. Die Wunden verteilen sich überall auf dem Körper. Sie sind regelrecht hineingeschlagen worden. Schlimm, sehr schlimm.«
    »Ratten können es nicht gewesen sein, oder?«, rief Tanner mit halblauter Stimme.
    »Nein, auf keinen Fall. Wie kommst du denn darauf?«
    »War nur mal eine Frage?«
    »Die kannst du vergessen, Tanner. Der muss riesige Pranken als Mordwerkzeuge gehabt haben. Dazu kommen scharfe Krallen. Nur sie können so etwas reißen.«
    Tanner drehte den Kopf, damit er uns anschauen konnte. »Wollt ihr mehr sehen und wissen?«
    Ich hob die Schultern. »Du, Suko?«
    »Nein, der Doc soll sie erst mal untersuchen.«
    »Dann können wir ja gehen.«
    Tanner hielt mich fest. »Zum Hausmeister?«
    Ja. Falls er Aussagen macht, die sehr wichtig sind, geben wir dir Bescheid.«
    »Das will ich hoffen.«
    Nachdem wir einen freien Blick ins Zimmer geworfen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Wir mussten nicht näher

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