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Lonely Planet Reiseführer Argentinien

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Titel: Lonely Planet Reiseführer Argentinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Bao , Gregor Clark , Carolyn McCarthy , Andy Symington , Lucas Vidgen
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wurden danach wieder verfolgt. Mehrere Offiziere sind in den Folgejahren angeklagt und verurteilt worden. Ungeachtet dessen blieben aber auch viele führende Militärs aus jener Zeit auf freiem Fuß.
Die Jahre unter Carlos Menem
    Carlos Menem wurde 1989 ins Präsidentenamt von Argentinien gewählt. Rasch setzte Menem eine Politik der radikalen Deregulierung von Märkten ins Werk. Indem er den Wechselkurs des Peso an den US-Dollar band, erzeugte er eine ökonomische Scheinstabilität; diese Entwicklung kam damals der Mittelschicht zugute, die von einem ungeahnten Aufschwung profitierte. Diese Jahre gelten aber mittlerweile als eine der Ursachen für den Zusammenbruch der argentinischen Wirtschaft im Jahr 2002; damals musste der Peso drastisch abgewertet werden.
    CRISTINA
    Cristina Kirchner ernannte Amado Boudou, Argentiniens Wirtschaftsminister, zum Vizepräsidenten; der wilde Boudou fährt eine Harley-Davidson und spielt auf seiner Fender Telecaster zusammen mit berühmten Musikern.
    Menems Amtszeit als Präsident war geprägt von der Privatisierung staatseigener Betriebe – und einigen Skandalen. 2001 stand er unter Verdacht des Waffenhandels mit Kroatien und Ecuador. Er wurde verhaftet und stand unter Hausarrest. Schließlich wurden alle Anklagepunkte fallengelassen. Daraufhin kündigte er an, sich 2003 erneut der Wahl zum Präsidenten zu stellen. Es gelang ihm dabei aber nicht, die absolute Mehrheit zu erreichen. Zur Stichwahl trat er jedoch nicht mehr an, da er laut Umfragen chancenlos war. 2005 kandidierte Menem bei den Senatswahlen für seine Heimatprovinz La Rioja, danach bekleidete er als Zweitplatzierter das Amt eines Senators.
„La Crisis“
    1999 stand Argentinien vor einer drohenden Wirtschaftskrise. Sein Amtsnachfolger Fernando de la Rua übernahm ein schweres Erbe: eine extrem instabile Wirtschaftslage und 114 Mrd. US$ Auslandsschulden. Da der Peso ja fest an den Dollarkurs gebunden war, konnten argentinische Unternehmen sich international nicht mehr behaupten, der Export ging drastisch zurück. Gleichzeitig fielen die Preise für Agrarprodukte auf dem Weltmarkt – ein schwerer Schlag für ein Land, das stark von Agrarexporten abhängig war.
    2001 stand die argentinische Wirtschaft vor dem Kollaps. Die Regierung, insbesondere Wirtschaftsminister Domingo Cavallo, versuchte der Defizitfinanzierung und der hohen Staatsausgaben Herr zu werden. Doch dies misslang. Daraufhin begannen die Argntinier, speziell die Mittelschicht, ihre Konten zu plündern. Um die Kapitalflucht zu vehindern, führte Cavallo das System zur Beschränkung des Bargeldumlaufs ein, d.h. es durften höchstens 250 Pesos Bargeld pro Woche abgehoben werden – dies war der Anfang vom Ende.
    Mitte Dezember war die Arbeitslosenquote auf 18,3 % gestiegen, die Gewerkschaften riefen zu landesweiten Streiks auf. Schließlich erreichten die Proteste und Demonstrationen am 20. Dezember ihren Höhepunkt, als die Mittelschicht lautstark gegen de la Ruas Wirtschaftspolitik protestierte. Unruhen griffen auf das ganze Land über und Präsident de la Rua trat zurück.
    In der Folgezeit drückten sich drei Interimspräsidenten gegenseitig die Klinke in die Hand, bevor Eduardo Duhalde im Januar 2002 die Amtsgeschäfte aufnahm – als fünfter Präsident innerhalb von nur zwei Wochen! Duhalde ordnete die Abwertung des argentinischen Peso an und ließ verlauten, dass sich die Auslandschulden Argentiniens auf 140 Mrd. US-Dollar beliefen.
Néstor Kirchner
    Die Abwertung des Peso wirkte sich letztendlich positiv aus, die konkurrenzfähigeren Preise auf dem Weltmarkt ermöglichten einen Exportboom für argentinische Produkte. Dafür explodierten in Argentinien die Preise und stürzten Teile der leidgeprüften Mittelschicht in die Armut.
    Bei den Präsidentschaftswahlen im April 2003 besiegte Néstor Kirchner, der Gouverneur von Santa Cruz, den Gegenkandidaten Carlos Menem, den Ex-Präsidenten.
    Gegen Ende seiner Amtszeit im Jahr 2007 war Kirchner einer der beliebtesten Präsidenten des Landes. Er hob die Amnestiegesetze gegen die Mitglieder der Militärregierung (1976–1983) auf und ließ die während des Schmutzigen Kriegs begangenen Verbrechen wieder verfolgen. Er bekämpfte zudem die staatliche Korruption und löste die strikte Ausrichtung an der US-Wirtschaft (er orientierte sich lieber an den Nachbarstaaten Argentiniens). Schließlich beglich er 2005 die argentinischen Schulden beim IWF. Gegen Ende seiner Amtszeit lag die Arbeitslosigkeit bei unter 9 %

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