Lonely Planet Reiseführer Berlin
Ausstellungen der vielen hochkarätigen Galerien der Stadt, wie die Galerie Eigen+Art Karte offline Google Maps ( 280 6605; www.eigen-art.com ; Auguststraße 26; Di–Sa 11–18 Uhr; Oranienburger Straße) oder Contemporary Fine Arts ( Karte ; 288 7870; www.cfa-berlin.com ; Am Kupfergraben 10; Di–Fr 10–13 & 14–18, Sa 11–16 Uhr; Friedrichstraße) sowie der Hamburger Bahnhof und die Sammlung Boros .
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LITERATUR
Seit ihren Anfängen bildet die Berliner Literaturszene eine eigentümliche Mixtur aus Provinzialismus und Weltgewandtheit. Wie in den anderen Kunstrichtungen auch wuchs die Bedeutung Berlins als Tummelplatz der Literaten nur sehr allmählich – eine Entwicklung, die ihren Höhepunkt in den dynamischen 1920er-Jahren erreichte. Insgesamt war die Stadt weniger ein Ort, der maßgebliche Autoren hervorbrachte, als vielmehr ein Treffpunkt, wo Schriftsteller ihre Ideen austauschen und sich neue intellektuelle Anreize holen konnten.
Eine aufschlussreiche Einführung in das Berliner Leben bietet die Anthologie City-Lit Berlin (2009) mit Auszügen aus Texten über die Stadt von unterschiedlichsten Autoren, von Fontane über Bowie bis zum Blogger Simon Cole.
Erste Texte
Berlins Literaturgeschichte begann Ende des 18. Jhs. mit der Aufklärung, einer Epoche, die von humanistischen Idealen geprägt war. Einer der führenden Köpfe war Gotthold Ephraim Lessing, bekannt für seine kritischen Texte, Fabeln und Tragödien; in Berlin verfasste er das Stück Minna von Barnhelm (1763).
Zu den literarischen Größen, die in Berlin während der Romantik, einer Nebenentwicklung der Aufklärung, tätig waren, gehörten Friedrich und August Wilhelm von Schlegel sowie die romantischen Dichter Achim von Arnim, Clemens Brentano und Heinrich von Kleist.
Mitte des 19. Jhs. begeisterten realistische Romane und Erzählungen das neu entstehende Bürgertum. Theodor Fontane erhob den Berliner Gesellschaftsroman zu einer Kunstform, in der er den Adel und das Bürgertum in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Zwängen darstellte. Sein wohl bekanntestes Werk ist der Roman Effi Briest von 1894.
Der Naturalismus, ein Ableger des Realismus, ging noch einen Schritt weiter, indem er das Milieu ganzer Gesellschaftsschichten genauestens beschrieb. Der prominenteste Vertreter des Genres in Berlin war Gerhard Hauptmann, der in seinen Theaterstücken und Romanen soziale Ungerechtigkeit und das harte Leben der Arbeiterschicht anprangerte. 1912 gewann er den Nobelpreis für Literatur.
THRILL-CITY: KRIMIS & SPIONAGETHRILLER MIT SCHAUPLATZ BERLIN
Berlin diente oft als Inspiration für die Krimis und Spionageromane ausländischer Autoren. Die gewaltreiche Geschichte der Stadt, die geteilten Loyalitäten und politischen Intrigen sorgten für raffinierte Wirren und Verwicklungen. Hier einige der besten:
Brahms Vier, Mexiko Poker, London Match (Len Deighton; 1983, 1984, 1985) In der klassischen Spionagetrilogie mit Schauplatz Berlin der 1980er-Jahre gibt es mehr Drehungen und Wendungen als auf einer Achterbahn.
Berlin-Noir-Trilogie (Phillip Kerr; 1994) Kerrs fesselnde Beschreibung Berlins in der finsteren Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg folgt dem Privatdetektiv Bernie Gunther durch die Schattenseiten der Stadt.
Pavel & Ich (Dan Vyleta; 2008) Der wunderbar geschriebene Roman erkundet die Freundschaft zwischen einem US-Soldaten und einem deutschen Waisenjungen im bitterkalten Nachkriegswinter 1946/1947.
Der Spion, der aus der Kälte kam (John le Carré; 1963) Graham Greene nannte die Geschichte um den britischen Geheimagenten Alex Leamas zu Beginn des Kalten Kriegs in Berlin die beste Spionagegeschichte, die je geschrieben wurde.
Moderne & Modernität
In den 1920er-Jahren wurde Berlin zu einem literarischen Nährboden, der Autoren wie Alfred Döblin, dessen maßgeblicher Roman Berlin Alexanderplatz ein stilisiertes Taumeln durch die Schattenwelt der 1920er-Jahre darstellt, ebenso anzog wie den angloamerikanischen Zuwanderer Christopher Isherwood, dessen brillantes, halbautobiografisches Leb wohl, Berlin die Grundlage für das Musical und den Film Cabaret bildeten. Ebenso herausragend waren die politischen Satiriker Kurt Tucholsky und Erich Kästner. Nach der Machtübernahme der Nazis verließen viele Künstler Deutschland. Wer blieb, ging in die „innere Emigration“, hielt den Mund und arbeitete im Untergrund, wenn überhaupt.
An erster Stelle der neuen Nachkriegsliteratur in Westberlin
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