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Lonely Planet Reiseführer Berlin

Lonely Planet Reiseführer Berlin

Titel: Lonely Planet Reiseführer Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schulte-Peevers
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Film. Die mächtige UFA (Universum Film AG) in Babelsberg vor den Toren Berlins entstand als Deutschlands größte Traumfabrik. Bereits 1919 drehte Ernst Lubitsch historische Filme und Komödien, wie Madame Dubarry mit Pola Negri und Emil Jannings. Letzterer gewann später einen Oscar als bester Schauspieler auf der ersten Oscarverleihung 1927. Spätere Filme waren mit ihren starken Kontrasten, scharfen Winkeln, schweren Schatten und anderen verzerrenden Elementen ausgesprochen expressionistisch. Zu den bekannten Filmen, die diese Stilformen anwendeten, gehören Nosferatu von 1922, eine Dracula-Adaption von F. W. Murnau, und der innovative Streifen Metropolis (1927) von Fritz Lang. Einer der ersten richtungweisenden Tonfilme war Josef von Sternbergs Der Blaue Engel mit dem allgegenwärtigen Emil Jannings in der Hauptrolle.
    Marlene Dietrichs letzte Ruhestätte ist ein überraschend bescheidenes Grab auf dem Friedhof Schöneberg. Auf ihrem Grabstein steht schlicht „Marlene“ und die Inschrift „Hier steh ich an den Marken meiner Tage“.
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TANZ
    Berlin war der Geburtsort einer neuen Form des physischen Ausdrucks, des sogenannten Grotesktanzes. Er war vom Dadaismus beeinflusst und charakterisiert durch übertriebene, oft skurrile Ausdrucksstärke.Eine der führenden Tänzerinnen dieser Form war Valeska Gert, Filmstar und Gründerin des Kabaretts Kohlkopp. Einen noch größeren Einfluss hatte Mary Wigman, die Körper und Bewegung als Ausdrucksmittel der universalen Lebenserfahrung betrachtete. Ihr Stil inspirierte die verstorbene Pina Bausch sowie Reinhild Hoffmann und andere führende deutsche Choreografen. Eine weitere berühmte Berliner Tänzerin der 1920er-Jahre war die berüchtigte „Erotiktänzerin“ Anita Berber, die Otto Dix in seinem berühmten Porträt von 1925 verewigte.
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Leben in der geteilten Stadt
    45 Jahre lang war Berlin eine politische Exklave im Fadenkreuz des Kalten Kriegs, aufgeteilt von den siegreichen Alliierten in zwei Hälften: Westberlin mit den amerikanischen, französischen und britischen Sektoren und Ostberlin, das von den Sowjets kontrolliert wurde. 1949 wurde Ostberlin Hauptstadt der DDR, Westberlin hingegen blieb Teil von Westdeutschland, wurde aber bis 1990 formal von den Westalliierten verwaltet.
    Nach dem Bau der Mauer 1961 entwickelten sich die beiden Stadthälften zu völlig eigenständigen Einheiten. Wie war das Leben auf der ande­ren Seite? Dieses Kapitel wirft einen Blick auf einige Besonderheiten beider Gesellschaften.
EINKAUFEN & KONSUM
    Westberlin hätte ohne die Subventionen der westdeutschen Regierung wirtschaftlich nicht überleben können. Unternehmen wurden mit steuerlichen Vergünstigungen in die Stadt gelockt, und Arbeitnehmer erhielten die sogenannte Berlinzulage, einen monatlichen steuerfreien Bonus von 8 % auf das Bruttogehalt eines jeden arbeitenden Berliners.
    Westberliner genossen die gleichen Früchte des Kapitalismus wie ihre westdeutschen Landsleute, konnten unter einem breiten Angebot an hochwertigen Konsumgütern, neuester Technologie und importierten ­Lebensmitteln wählen. Damals wie heute war die Haupteinkaufsmeile der Kurfürstendamm und seine Verlängerung, die Tauentzienstraße, ­deren Kronjuwel, das KaDeWe, keine Konsumwünsche offenließ.
    In Ostberlin, mit dem Vorzeigekaufhaus Centrum am Alexanderplatz (heute Galeria Kaufhof), war der Lebensstandard höher als im Rest der DDR. Aber obwohl Grundnahrungsmittel (Brot, Milch, Butter, einige Gemü­sesorten) billig und reichlich vorhanden waren, blieben feinere ­ Lebensmittel und hochwertige Waren knapp und waren nur mit Beziehungen und Geduld zu erhalten. Schlangen vor den Läden waren ein alltäglicher Anblick, und viele Waren gab es nur als „Bückware“, die versteckt gehalten wurde und für die Verkäufer sich bücken mussten, um sie unter dem Laden­tisch hervorzuholen. Tauschgeschäfte waren ebenfalls üblich.
    Westliche Produkte konnten nur in den staatlichen Intershops gekauft werden und dann auch nur von den wenigen Privilegierten, die harte Westwährung besaßen. Die ostdeutsche Mark wurde dort als Zahlungsmittel nicht akzeptiert.
    AUTOKAUF
    Für den Kauf eines Trabants oder Wartburgs war gut und gerne mit 15 oder mehr Jahren Wartezeit zu rechnen.
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KUNST & KULTUR
    Im Kalten Krieg war das noble Charlottenburg das glitzernde Herz Westberlins. Hier labte sich der Jetset in schicken

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