Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
OBRIGADO
Thai-Curry ohne Chilischoten, pàt tai ohne Erdnüsse, Papaya-Salat ohne Papayas? Viele der Zutaten, die Thailänder heute tagtäglich verwenden, sind relativ neue Errungenschaften, die europäische Händler und Missionare ins Land brachten. Im frühen 16. Jh., als spanische und portugiesische Forscher erstmals die Küsten Südostasiens erreichten, gab es auch auf dem amerikanischen Kontinent immer neue Expansionen und Entdeckungen. Vor allem die Portugiesen waren geübt darin, die aufregenden neuen Produkte aus der Neuen Welt im Osten zu vermarkten, und so wurden Tomaten, Kartoffeln, Mais, Salat, Kohl, Chilischoten, Papayas, Guaven, Ananas, Kürbis, Süßkartoffeln, Erdnüsse und Tabak zu heute gängigen asiatischen Lebensmitteln.
Besonders die Chilischoten, die vermutlich mit den Portugiesen um 1550 erstmals in Ayutthaya ankamen, haben bei den Thais einen Nerv getroffen. Davor bezogen die Einheimischen ihre Schärfe aus bitterscharfen Kräutern und Wurzeln wie Ingwer und Pfeffer.
Aber die Portugiesen brachten nicht nur einige entscheidende Zutaten mit, sondern auch einige noch heute übliche Zubereitungsarten, besonders für Süßspeisen. Das leuchtend gelbe Entenei und Leckereien auf Sirupbasis, die auf vielen thailändischen Märkten zu finden sind, sind direkte Abkömmlinge von portugiesischen Desserts, bekannt als fios de ovos („Eifäden“) und ovos moles. Und in der Gegend um die Kirche Santa Cruz in Bangkok, einer früheren portugiesischen Enklave, findet man immer noch das portugiesische kà·nŏm fa·ràng, einen brötchenartigen Snack, der über Kohlen gebacken wird.
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Vegetarier & Veganer
Vegetarismus ist in Thailand nicht sehr verbreitet, aber viele der Touristenrestaurants sind auf Vegetarier eingerichtet. Das bedeutet nun nicht, dass alle Thailänder überzeugte Fleischesser sind; es gibt auch im eigenen Land entstandene vegetarische und vegane Ernährungsweisen, wurzelnd in einer strengen Auslegung des Buddhismus, wie sie Bangkoks Ex-Gouverneur Chamlong Srimuang populär machte. Deshalb findet man in Bangkok (s. Kasten Klicken Sie hier ) und in einigen Provinzhauptstädten gemeinnützige ráhn ah·hđhn mang·sà·wí·rát (vegetarischeRestaurants), dieEssen am Buffet servieren und sehr günstig sind. Das Angebot ist fast immer 100 %ig vegan, d. h. ohne Fleisch, Geflügel, Fisch, Fischsauce, Milch- oder Eierprodukte.
Während des Vegetarian Festivals, das chinesische Buddhisten im Oktober feiern, wird in vielen Restaurants und an Straßenständen in Bangkok, Phuket und in den chinesischen Geschäftsvierteln der meisten thailändischen Städte einen Monat lang fleischfrei gekocht. Andere leicht zugängliche, wenn auch nicht so verbreitete Örtlichkeiten für vegetarische Mahlzeiten sind indische Restaurants, die meist entsprechende Angebote auf ihren Speisekarten haben.
„Ich bin Vegetarier/in“ heißt auf thailändisch pŏm gin jair (für Männer) bzw. dì·chđn gin jair (für Frauen). Frei übersetzt bedeutet das „Ich esse nur vegetarische Speisen“, was in Thailand auch Eier- und Milchprodukte ausschließt – mit anderen Worten: Man ist hier automatisch Veganer.
Auch Bangkok’s Top 50 Street Food Stalls von Chawadee Nualkhair ist super als allgemeine Einführung und Ratgeber zum Essen an den Straßenständen Thailands.
GESCHMACKSREISEN
Die Küche Thailands ist regional sehr unterschiedlich, und in fast jeder Stadt gibt es ein spezielles Gericht, das außerhalb ihrer Grenzen nicht erhältlich (oder zumindest nicht so lecker) ist. Wer wie ein Einheimischer essen will, dem hilft diese Liste mit einigen köstlichen regionalen Spezialitäten:
» Ayutthaya: gŏo·ay đĕe·o reu·a („Bootsnudeln“) – Reisnudeln in einer dunklen, stark gewürzten Brühe.
» Chiang Mai: nám prík nùm und kâab mŏo (geröstete Chilipaste und frittierter Schweinekrustenbraten) – Die beiden Gerichte passen wunderbar zusammen und sind auf wirklich jedem Markt der Stadt erhältlich; man isst meist kurz gegartes Gemüse und Klebreis dazu.
» Hat Yai: gài tôrt hàht yài – Dieses Hähnchen, ein Namensvetter der Stadt, wird in einer trockenen Gewürzmischung mariniert, die ihm einen markanten roten Farbton verleiht, und dann gebraten.
» Khon Kaen: gài yâhng – Mariniertes Freiland-Hähnchen (gài bâhn) , über heißen Kohlen gegrillt. Diese Spezialität aus dem Nordosten gilt als bestes lokales Gericht.
» Lampang: kôw ŧaan – Frittierte
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