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Long Dark Night

Long Dark Night

Titel: Long Dark Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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Schreibtisch und hielt sie Brown hin.
    »Halte sie mit den Fingern auf dem Titelbild und den Daumen auf der Rückseite.«
    Brown versuchte es.
    »Grossman ist der Meinung, daß der Mantel so gehalten wurde.«
    »Du willst damit sagen, es gab Fingerabdrücke?«
    »Nein. Aber er glaubt, daß jemand mit Fischöl an seinen oder ihren Händen den Mantel so hielt, wie du jetzt die Zeitschrift hältst.«
    Brown blickte auf seine Hände auf der Zeitschrift. Jeder im Büro blickte auf seine Hände auf der Zeitschrift.
    »Hast du nicht gesagt, sie hätte einen Stoffmantel getragen?« fragte Kling.
    »Ja. Als sie nach unten ging, um Schnaps zu kaufen.«
    »Wann war das?« fragte Byrnes.
    »Um elf Uhr morgens.«
    »An dem Tag, an dem sie getötet wurde.«
    »Ja. Eine halbe Stunde, nachdem sie das Geld von der Bank geholt hat.«
    »Irgend etwas stinkt hier wie ein toter Fisch«, sagte Byrnes, ohne zu bemerken, daß er gerade einen Witz gemacht hatte - und ohne zu wissen, wie nah er der Lösung damit gekommen war.
     
    Als Priscilla und die Jungs an diesem Morgen um acht Uhr im Taxi vorfuhren, war der Hausmeister von Svetlanas Apartmentgebäude gerade mit den Mülltonnen beschäftigt und fragte sich, ob die Müllabfuhr ihre Wagen je wieder losschicken würde. Priscilla erzählte ihm, daß sie Svetlanas Enkelin sei, und er brachte sein tiefstes Mitgefühl zum Ausdruck, schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf über die Mysterien und Schicksalsschläge des Lebens. Sie plauderten vielleicht drei oder vier Minuten lang, bevor er endlich erwähnte, daß Mrs. Helders engste Freundin im Haus, eine gewisse Karen Todd, auf derselben Etage wie sie wohnte.
    »Sie müßte eigentlich jeden Augenblick kommen«, sagte er. »Geht immer erst um halb neun zur Arbeit.«
    Georgie verliebte sich sofort in die schlanke junge Frau, die die Tür von Apartment 3C öffnete. Er schätzte sie auf Mitte Zwanzig, eine sehr exotisch aussehende Person, die ihn an seine Cousine Tessie erinnerte, die er, als sie beide sechzehn gewesen waren, auf dem Dach einmal hatte befummeln wollen. Tessie heiratete später einen Zahnarzt. Aber diese Frau hatte das gleiche lange schwarze Haar und die dunkelbraunen Augen, die gleichen vollen Lippen und hohen Wangenknochen, die gleiche beeindruckende Büste, wie Georgies Mutter es immer genannt hatte.
    Karen beendete gerade ihr Frühstück, aber sie bat sie höflich herein - Priscilla entging nicht, daß sie Georgie zublinzelte - und erklärte ihnen, sie müsse gleich gehen, würde ihnen bis dahin aber gern ein paar Fragen beantworten. Obwohl sie der Polizei doch schon alles gesagt hatte, was sie wußte.
    Priscilla gab zu bedenken, daß die Polizei ihr möglicherweise nicht dieselben Fragen gestellt hatte, die sie nun stellen würden.
    Karen schaute überrascht drein.
    »Ist Ihnen zum Beispiel je ein großer blonder Mann aufgefallen, der meine Großmutter besucht hat?«
    »Nein«, sagte Karen. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Wie gut kannten Sie die alte Dame?« fragte Georgie freundlich.
    Karen sah auf die Uhr.
    Dann gab sie ihnen im Grunde die gleichen Informationen, die sie der Polizei gegeben hatte, erzählte ihnen alles darüber, wie sie und Svetlana am späten Nachmittag zusammen Tee getrunken und sich ihre alten achtundsiebziger Schallplatten angehört hatten…
    »Irgendwie erinnerte mich das an TS. Eliot«, sagte sie wieder und lächelte Georgie an, der keine Ahnung hatte, wer TS. Eliot war.
    Sie erzählte ihnen auch, wie sie Svetlana einmal zur Praxis ihres Internisten begleitet hatte…
    »Sie litt schrecklich unter Arthritis, müssen Sie wissen …«
    … und dann einmal zum Ohrenarzt, der ihr riet, zum Neurologen zu gehen. Wegen dem Klingeln in ihrem Ohr, Sie wissen schon.
    »Wann war das?« fragte Priscilla.
    »Oh, kurz vor Thanksgiving. Es war schrecklich. Sie hat im Taxi so schlimm geweint, daß ich dachte, ihr bricht das Herz.«
    »Und Sie sind sicher, daß Sie sie nie mit einem großen blonden Mann zusammen gesehen haben?«
    »Ganz sicher.«
    »Niemals?«
    »Niemals. Nun, jedenfalls nicht mit ihr zusammen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich glaube nicht, daß er reinging.«
    »Reinging?«
    »In ihr Apartment. Aber eines morgens, als sie krank war…«
    »Ja?« fragte Priscilla.
    »Er brachte den Fisch für die Katze.«
    »Wer?« fragte Tony.
    »Ein großer blonder Mann.«
    »Sein Name war nicht zufällig Eliot?« fragte Georgie durchtrieben.
    »Ich habe keine Ahnung, wie er heißt.«
    »Aber er hat ihr Fisch

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