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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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über die Homanxethik nachzudenken.«
    Sie war offensichtlich enttäuscht. »Dann bist du nicht überzeugt, daß unsere Ziele kleine Veränderungen im Ökosystem rechtfertigen?«
    »Für Coldstripe sind diese Veränderungen sicherlich eine Menge wert. Und was alles übrige betrifft - das kann ich nicht beurteilen.«
    »Aber wir spielen doch gar nicht mit der Ökologie herum«, seufzte sie mit einem Ausdruck hilfloser Verzweiflung. »Die Pilze, die zu Verdidionvlies wurden, existieren immer noch in ihrer natürlichen Form. Wir züchten nur die genetisch veränderte Abart, die wir entwickelt haben. Auswirkungen auf die unterirdische Flora gibt es nicht.«
    Er wandte sich ruckartig zu ihr um, so daß sie erschrak. »Ich bin nur deinetwegen gekommen. Ich habe kein Recht auf eine Meinung, egal wie sie aussieht.« Er tat einen Schritt auf sie zu, blieb plötzlich stehen und schaute zu Boden. »Es wird außerdem allmählich Zeit, daß ich mich wieder auf den Weg mache.«
    »Du willst weg?« Ihr Gesicht zeigte Verwirrung. »Du bist doch gerade erst angekommen. Du sagtest, du seist Student. Ich nahm an, daß dir der Rundgang durch die Labors gefällt, daß es dir Spaß macht, die anderen Wissenschaftler kennenzulernen und etwas über ihre Projekte zu erfahren. Wenn es dich langweilt, warum siehst du dir dann nicht Long Tunnel an? Such dir ein paar Leute und zieh ein wenig durch die Gegend.«
    Er sah sie an. »Warum zerbrichst du dir den Kopf darüber? Warum bist du so sehr daran interessiert, was ich tue?«
    »Natürlich weil du mir das Leben und damit wahrscheinlich die ganze Einrichtung hier gleich mit gerettet hast. Und weil ich dich mag.« Sie runzelte über die eigenen Worte die Stirn. »Das ist seltsam. Gewöhnlich ziehe ich ältere Männer vor. Aber an dir ist ganz gewiß irgend etwas Besonderes, Flinx. Ich denke dabei an mehr, als wir auf unserer Reise gemeinsam erlebt haben.«
    »Wie bitte?« Er redete in viel schärferem Ton, als er beabsichtigt hatte, aber wie immer vermutete er Spott, wo nur Verwunderung und Arglosigkeit vorlagen.
    »Du bist einfach - anders.« Sie trat auf ihn zu. Pip schlug mit den Flügeln, blieb aber auf seiner Schulter sitzen, als sie die Arme von hinten um ihn schlang, nicht versuchte, seine Arme zu umklammern, sondern ihn nur festhielt. Die Berührung ließ ihn erschauern.
    »Ich glaube, ich habe mich nicht klar ausgedrückt«, flüsterte sie. »Ich kann mich besser auf dem Hydrodiw verständlich machen. Flinx, ich habe dich mehr als nur gern. Ich möchte, daß du hierbleibst. Nicht um zu studieren. Um mit mir zusammenzusein. Wir hatten noch nicht viel Zeit, um darüber zu reden, über uns, meine ich. Ich hatte seit meiner Rückkehr soviel zu tun. Ich habe lediglich über Long Tunnel und seine Bedeutung und meine Arbeit gesprochen. Jetzt ist es wohl an der Zeit, über dich und mich zu reden.«
    »Darüber gibt es nichts zu reden.« Er wollte völlig ruhig, kühl, distanziert erscheinen, doch die Nähe ihres Körpers machte das unmöglich.
    Sie spürte es, umarmte ihn fester und drückte sich gegen ihn. »Wirklich nicht? Du bist für mich etwas ganz Besonderes. Und ich fände es schön, wenn auch ich für dich etwas Besonderes wäre. Ich glaube, wenn sie richtig aufgebaut und gepflegt wird, könnte unsere Beziehung zu etwas ganz Spez …«
    » Hör auf!«
    Die Heftigkeit seiner Reaktion erschreckte sie so sehr, daß sie ihn losließ. »Ich dachte …«
    »Du dachtest. Es gibt nichts zu denken, Clarity. Du verstehst mich nicht. Du verstehst im Zusammenhang mit mir überhaupt nichts.«
    Aufgeschreckt durch den heftigen Ausbruch ihres Herrn schwang Pip sich in die Luft und suchte den unsichtbaren Feind. In diesem Moment war der Feind nicht zu sehen, denn es war Flinx selbst.
    Claritys Geständnis ihrer Zuneigung hatte das seelische Gleichgewicht zerschlagen, das Flinx in den vergangenen Wochen so mühsam aufrechterhalten hatte. Das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, daß sie so offensichtlich von ihm angezogen wurde. So etwas hatte er schon früher erlebt. Es lag daran, daß er sich sosehr zu ihr hingezogen fühlte, geistig sowohl wie körperlich. Sie war intelligent und schön und älter, aber sie redete nicht herablassend mit ihm. Es war das erste Mal in seinem Leben, daß er diese Art von allumfassender Zuneigung zu einer Frau verspürte. Mehr als jeder andere es sich vorstellen konnte, wußte er, daß es ein echtes Gefühl war. Daher reagierte er auf die einzige Art und Weise, wie er zu

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