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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nickte. »Wenn sie Coldstripe fertigmachen und uns von hier vertreiben können, dann werden die anderen Gruppen folgen. Das Commonwealth wird sich nicht einmischen, weil es hier nicht genügend Sachwerte in Form von Gerät und Personal gibt, um eine Intervention zu rechtfertigen. Die Fanatiker werden alles stillegen. Niemand wird je versuchen, die Arbeit wiederaufzunehmen. Am Ende versinkt alles in Vergessenheit.« Sie spreizte die Finger in einer Geste der Hilflosigkeit.
    »Alle Möglichkeiten werden für immer vertan sein. Kein Verdidionvlies mehr. Keine Aromawürfel, keine giftfressenden Pilze, nichts. Die Schwimmer werden in die Wildnis zurückkehren und selbst verwildern, nur ihre Art wird in dieser Gegend irgendwann aussterben, weil sie keinen einfachen und geschützten Zugang zur Nahrung mehr hat.« Trauer und Erschütterung schwangen in ihrer Stimme mit.
    »Nur ein winziger Teil der Höhlen wurde erforscht und kartographiert. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Dies ist die erste Welt, auf der wir uns anzusiedeln versuchten, wo Luftbeobachtung und Vermessungssatelliten nutzlos sind, denn der Teil des Planeten, an dem wir interessiert sind, befindet sich unter Tage. Wie eine Schatzkiste. Selbst Cachalot ließ sich aus der Luft vermessen und kartographieren. Das ist mit Höhlen nicht möglich. Einige der Techniken, die die Kartographen einsetzen müssen, sind schon Tausende von Jahren alt. Long Tunnel ist die Höhle Aladins, die Biogold liefert anstatt von Münzen. Die Juwelen hier sind lebendig und beweglich und müssen erforscht werden. Wir können nicht zulassen, daß uns das von einer Bande Verrückter weggenommen wird. Und das lassen wir auch nicht zu.«
    »Sie haben dich schon einmal geschnappt. Sie könnten es erneut versuchen.«
    »Diesmal sind wir darauf vorbereitet«, lächelte sie zuversichtlich. »Du hast Amee gehört. Die Sicherheitskräfte haben Posten bezogen. Diesmal können sie sich nicht an den Hafenkontrollen vorbeischleichen. Jeder Ankömmling wird dreifach überprüft. Das Gepäck wird von Hand durchsucht. Jetzt, da meine Entführung bekannt ist, achtet jeder auf jeden. Wenn die Fanatiker hier jemanden eingeschleust haben, dann wird in Zukunft er nicht einmal mehr unbeobachtet die Toilette aufsuchen können. Sie müssen sich jetzt ganz hübsch zurückhalten, oder sie werden aufgestöbert, entlarvt und einem ausführlichen Verhör unterzogen.« Ihr Blick hob sich.
    »Ich möchte nur sichergehen, daß du begreifst, was wir hier tun, Flinx. Du hast so unsicher geklungen - oder zumindest leicht skeptisch. Es geht nicht nur darum, Geld zu verdienen; jede Woche, jeden Monat machen wir eine wichtige Entdeckung, die den Umfang des menschlichen Wissens vergrößert. Nicht nur in der Ökologie oder in der Geologie, sondern in allen wissenschaftlichen Bereichen. Long Tunnel ist einzigartig. Etwas ähnliches gibt es im ganzen Commonwealth nicht.
    Nimm nur einmal die Luftsensoren. Niemand hat je etwas derartiges gesehen. Die Taxonomen drehen fast durch bei ihren Überlegungen, ob sie eine völlig neue Klasse von Lebewesen schaffen sollen, um sie einzuordnen und zu erklären. Es ist alles ungemein aufregend. Lebensformen, die in einer Weise gedeihen, wie wir es nicht im geringsten ahnten. Das allein ist es wert, für diese Einrichtung zu kämpfen. Täglich mehren wir das Homanxwissen und den Homanxfortschritt. Die Thranx, die hier arbeiten, glauben, sie hätten einen Sulfidfresser gefunden, der genetisch so verändert werden kann, daß er beschädigte Exoskelette zu reparieren vermag. Chitin kann man nicht regenerieren, aber diese Wesen scheiden es als eine Art Nebenprodukt aus. Man bestreicht damit die Wunde, wartet, und alles wächst zusammen und ist am Ende wie neu.
    Hast du eine Ahnung, was das für die Thranx bedeutet? Du weißt ja, welche Angst sie vor einer Beschädigung des Exoskeletts haben. Es ist in etwa die schwerste äußere Verletzung, die sie davontragen können. Sie haben das Problem noch nicht gelöst, aber wir versuchen ihnen zu helfen. Die Gewinne aus dieser Erfindung teilen wir uns dann. Es wäre ein wesentlicher medizinischer Fortschritt in der Behandlung von Thranx-Verletzungen und würde wahrscheinlich viele Leben retten. Ist das denn den Kampf nicht wert?«
    »Ich weiß nicht.« Er wandte sich von ihr ab und betrachtete die Wand. »Ich bin noch zu jung, um große ethische Fragen zu diskutieren. Ich habe genug Probleme, mein eigenes Gefühl für Ethik zu entwickeln, geschweige denn

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