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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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irgend etwas davon …« Sie zögerte, ehe sie das Wort über die Lippen brachte. »… in dich hineinprogrammiert wurde, ehe du geboren wurdest. Diese Charaktereigenschaften sind Funktionen deiner Persönlichkeit, und sie waren es, die mich zu dir hingezogen haben.«
    Sie meinte jedes Weort, so wie sie es sagte, das wußte er. Es war ein ehrliches, direktes Geständnis eines tiefen Gefühls. Es ließ ihn innerlich erbeben.
    »Jeder hat Probleme«, fuhr sie fort. »Wenn auch nur etwas davon stimmt, was du erzählt hast, dann möchte ich wissen, wer besser ausgestattet ist als ich, um alles zu verstehen und an deinen Sorgen Anteil zu nehmen.«
    »Du hast doch keine Vorstellung, was ich tun könnte«, warnte er sie. »Ich weiß es ja nicht einmal selbst. So wie ich älter werde, spüre ich, wie ich mich innerlich verändere, und ich meine nicht das Schwinden der Jugend. Es liegt viel tiefer. Es ist körperlich - hier.« Er tippte sich wieder gegen die Schläfe. »Wie verändert es sich?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen; es ist unmöglich in Worte zu fassen. Es ist nur so ein Gefühl, daß irgend etwas Wesentliches mit mir im Gange ist. Etwas, worüber ich keine Kontrolle habe. Einmal dachte ich, ich wüßte, was es ist: daß es etwas war, das ich studieren und meistern könnte. Nun bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich habe das Gefühl, daß es viel mehr ist, als ich anfangs annahm. Vielleicht sogar viel mehr, als meine Schöpfer beabsichtigt hatten. Die Mutation erfolgt - in welche Richtung, weiß niemand.
    Wenn man älter wird, sollte man doch eigentlich Antworten auf seine Fragen finden. Ich aber scheine nur immer mehr Fragen zu haben. Manchmal ist es zum Wahnsinnigwerden.« Als er den Ausdruck sah, der sich in ihrem Gesicht ausbreitete, beeilte er sich, ihr zu versichern: »Ich meine nicht wahnsinnig in dem Sinn, daß der Verstand streikt, daß ich verrückt werde, sondern wahnsinnig insofern, als die Erfahrung enttäuschend und verwirrend ist.«
    Sie brachte ein angedeutetes trauriges Lächeln zustande. »Ich erlebe selbst manchmal solche Augenblicke, Flinx. Das tut wohl jeder. Ich möchte nur, daß wir zusammen sind. Ich glaube, wenn wir zusammen sind, und du empfindest in der Weise für mich, wie ich für dich empfinde, dann müßten wir alles meistern können. Ich habe Zugang zu geheimen Archiven. Mein Sicherheitsstatus ist sehr hoch. Coldstripe mag zwar klein sein, aber unsere Kontakte sind hervorragend.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du wirst niemals an die Kirchenarchive herankommen, in denen sich Aufzeichnungen über die Gesellschaft befinden. Sie sind mit einem moralischen Imperativ verschlossen. Ich weiß es, ich habe es ja versucht. An die Regierungskopien kann man mit Hilfe von Bestechung und Nötigung gelangen, aber bei der Kirche ist das nicht zu schaffen.«
    »Wir werden es schaffen. Alles ist möglich, wenn man verliebt ist.«
    »Bist du denn so sicher, daß du verliebt bist?«
    »Du beharrst stur auf deinem Standpunkt, nicht wahr?«
    »Ich kann mir nichts anderes leisten. Du denn?«
    »Ich weiß es nicht mehr. Ich glaubte es, aber - kann sich überhaupt jemand einer Sache sicher sein?« Ihr Lächeln vertiefte sich. »Sieh mal, du bist nicht der einzige, der sich ganz erheblich über etwas aufregen kann, das in seinem Innern geschieht. Was ich nicht verstehe: warum du mich die ganze Zeit über wegstößt, während ich doch nichts anderes will als dir helfen und dich verstehen. Warum läßt du nicht zu, daß ich dich unterstütze, daß ich mit dir ziehe?«
    »Weil ich gefährlich bin. Ist das denn nicht offensichtlich?«
    »Nein, das ist es nicht. Nur weil irgendwelche fehlgeleiteten Leute vor deiner Geburt mit deinen Genen herumgespielt haben - falls das überhaupt den Tatsachen entspricht -, bist du noch lange keine Bedrohung. Wenn ich dich betrachte, dann sehe ich nur einen jungen Mann, der sich seiner selbst und der Zukunft nicht ganz sicher ist und der sich voll und ganz eingesetzt hat, um mir zu helfen, als ich in Not war, und der mich genausogut hätte übersehen und seine ursprünglichen Pläne fröhlich in die Tat umsetzen können. Ein junger Mann, der sein eigenes Leben riskiert hat, um eine Fremde zu retten. Ein Mann, der gütig und intelligent ist, allerdings gelegentlich auch ein wenig zynisch. Warum sollte ich darin eine Bedrohung sehen?«
    »Weil du nicht weißt, was ich vielleicht tun könnte. Weil ich nicht mal weiß, wozu ich vielleicht fähig bin« Er flehte sie

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