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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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die charakteristischen Gemüse- und Kräuterbeete, die nach der Regenzeit jedes Jahr entlang dem Mekong und dem Nam Khan neu entstehen, sind geschützt.
     
    Nach der Bestandsaufnahme entwickelte ein Architektenteam strikte Auflagen und Genehmigungsverfahren für Neu- und Umbauten in der geschützten Zone. Heute soll das Maison du Patrimoine im Auftrag der laotischen Regierung für die Umsetzung sorgen. Bauherren können hier eine ausführliche Dokumentation mit Stilvorgaben zu Dachformen, Motiven, Farben oder Materialien einsehen.
    Leider werden diese Vorgaben häufig missachtet. Alte Holzhäuser fallen dem Wunsch nach modernen Standards zum Opfer, Neubauten werden ohne Genehmigung hochgezogen. Eine Unesco-Delegation, die die Stadt Ende 2007 unter die Lupe nahm, drohte sogar damit, den Welterbestatus auf den Prüfstand zu stellen, sollten die Behörden nicht härter durchgreifen. Reisende, die sich für das Thema interessieren, können im Heritage Information Centre (Heuanchan), auf dem Gelände der Kronprinzenresidenz, vorbeischauen. Hier gibt es eine Datenbank mit allen geschützten Häusern, den Stilvorgaben und dem Stand der Renovierungsarbeiten.tgl. 8–17 Uhr.
     
    Mit dem Verlust der Monarchie und der schwindenden Bedeutung des Buddhismus unter dem neuen Regime fiel Luang Prabang in einen Dornröschenschlaf. Auch wirtschaftlich stand es durch die große Entfernung zu Vientiane und zum Handelspartner Vietnam weitgehend isoliert da. Seit die laotische Regierung bei der Unesco 1993 Unterstützung für die Erhaltung der Stadt anfragte, erlebt das „Juwel am Mekong“ die Wiederentdeckung jahrhundertealter Traditionen und zeitgleich einen rasanten Einzug der Moderne.
Orientierung
    Es fällt nicht schwer, sich in Luang Prabang zurechtzufinden. Schon Francis Garnier schwärmte von der „harmonischen Anordnung der Häuser, in parallel zum Fluss verlaufenden Reihen und Straßen, die sich im rechten Winkel begegnen“. Das alte Stadtzentrum auf der Halbinsel besteht aus wenig mehr als zwei Parallelstraßen und zwei Uferpromenaden . Komplizierter wird es, wenn man sich die vielen Querstraßen und schmalen Gassen zu merken versucht oder sich gar anhand von Straßennamen zurechtfinden möchte. Diese ändern sich oft im Straßenverlauf, ein unlogisches System, das auf eine Konvention der Franzosen zurückgeht. Einheimische geben in ihrer Adresse nur das
ban
(Dorf) an, in dem sie wohnen. Die
ban
sind nach ihrem Vat benannt. Tuk-Tuk-Fahrer kennen häufig nur die Namen der Hauptverkehrsachsen (darunter die Straßen Sisavangvong , Setthathirat , Vixounarat , Naviengkham und Phou Vao ). Mit dem Namen eines Gästehauses oder markanten Punktes gewappnet kommt man am leichtesten ans Ziel.
    Vats auf der Halbinsel
Vat Xieng Thong
    Von keinem anderen Vat in Laos geht ein vergleichbarer Zauber aus wie von Vat Xieng Thong, dem ältesten Tempel der Stadt. Er ist als einziger aus dem 16. Jh. erhalten geblieben und repräsentiert wie kein zweiter den klassischen Architekturstil Luang Prabangs.
    Vat Xieng Thong liegt an der Spitze der Halbinsel, ganz in der Nähe des Zusammenflusses von Mekong und Nam Khan. König Setthathirat ließ den Prachtbau 1560 als königliches Kloster errichten, kurz bevor er die Hauptstadt seines Reiches nach Vientiane verlegte. 1887 blieb Vat Xieng Thong von den Zerstörungen der Ho verschont, weil ihr Anführer Deo Van Tri angeblich zuvor als Novize hier gelebt hatte und sich deshalb auf der Anlage einquartierte. Seit dieser Zeit diente Vat Xieng Thong als Vorbild bei Renovierungen oder dem Neubau von Sakralbauten – das aktuellste Beispiel ist der neue Ho Phra Bang auf dem Palastgelände.
    Thong
hat zwei Bedeutungen. Der Name „Vat Xieng Thong“ kann als „Kloster der goldenen Königsstadt“ und als „Kloster der Stadt des Flammenbaums“ gelesen werden. Die zweite Übersetzung geht vermutlich auf den Gründungsmythos von Luang Prabang zurück: Ein Hügel (Phou Si) und ein Flammenbaum sollen der Grund dafür gewesen sein, dass sich hier zwei Asketen mit übernatürlichen Kräften niederließen. Der Baum soll an der Mündung des Nam Khan in den Mekong gestanden haben. Die Asketen legten einen von vier Grenzsteinen neben den Flammenbaum
(mai thong)
und nannten die neue Siedlung Xieng Dong-Xieng Thong.
    Eine Besichtigung ist morgens am besten, wenn man den Ort am ehesten ungestört genießen kann.tgl. 7–17.30 Uhr, Eintritt 20 000 Kip.
    Sim
    Die Ordinationshalle
(sim)
im Zentrum der Anlage gilt mit ihrem

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