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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Phra Bang (S. 229 ), des Schutzheiligtums der Stadt, untergebracht ist. Mehr buddhistische Kunst gibt es im Vat Vixounarat (S. 231 ) im Osten der Stadt zu sehen, darunter den einzigartigen That Mak Mo . Zu den Lieblingsorten der Besucher Luang Prabangs zählen die Uferpromenaden und Terrassen am Mekong und Nam Khan . Ein Ausflug zu den gegenüberliegenden Flussufern kann eine Wanderung mit Klosterbesuchen (S. 243 ) oder die Besichtigung von Handwerksdörfern (S. 242 ) beinhalten.
     
    1292 tauchte Muang Sua dann erstmals als ein an das Königreich Sukhothai tributpflichtiges Fürstentum in den Annalen auf. Die Geschichte Luang Prabangs als Königsstadt nahm 1353 ihren Anfang, als sich Fa Ngum (reg. 1353–1373) zum ersten König von Lane Xang Hom Khao , dem „Reich der eine Million Elefanten und dem weißen Schirm“, krönen ließ. In Luang Prabang geboren, war Fa Ngum zwangsexiliert am Hofe von Angkor aufgewachsen, von wo er 1350 mit einer riesigen Armee nach Norden aufbrach, um seinen Anspruch auf den Thron Luang Prabangs geltend zu machen. Auf seinem Weg bezwang er die Fürstentümer beiderseits des Mekong und schuf ein Reich, das fast das gesamte Gebiet des heutigen Laos und weite Teile Nordost-Thailands umfasste. Fünf Jahre nach der Reichsgründung erhielt er vom König Angkors die goldene Buddhastatue Phra Bang (S. 229 ), und es heißt, dass er zusammen mit dem Heiligtum auch eine Delegation buddhistischer Gelehrter kommen ließ. Fa Ngum erklärte den Phra Bang zum Schutzheiligtum des Reichs und zum Symbol für die neue Religion, den Theravada-Buddhismus . Historikern zufolge gelangte die Statue allerdings erst im 16. Jh. unter König Vixounarat nach Luang Prabang. Vorher blieb sie in der Stadt Vieng Kham unweit von Vientiane, wo der Legende zufolge selbst mehrere Dutzend Soldaten Fa Ngums die kleine Statue auf dem Weg nach Norden nicht mehr fortbewegen konnten.
    Trotz des kostbaren Beschützers verlief die Geschichte der Stadt alles andere als gradlinig. Unter Fa Ngums Sohn Samsenthai (reg. 1373–1416) erlebte sie eine erste Blüte. Zahlreiche Klöster wurden gebaut, der Handel nahm zu, und die Mönche und Gelehrten begründeten mit Vat Manorom die bis heute größte Klosterschule der Stadt. Vixounarat (reg. 1500–1520), ebenfalls ein Förderer der Kunst und Religion, ließ 1512 Vat Vixoun als Stätte für den Phra Bang bauen (die Statue wechselte bis zum heutigen Tag rund ein Dutzend Mal den Standort). Der imposante Holzbau war bis zu seiner Zerstörung im 19. Jh. das prächtigste Kloster der Stadt.
    Im 16. Jh. sah sich Luang Prabang vermehrt Übergriffen durch die Birmanen ausgesetzt. Da Lane Xang an fast allen Grenzen in Kriege verwickelt war, beschloss der Nachfolger Vixouns, Phothisarat (reg. 1520–1548), mit seinem Hof nach Vientiane umzuziehen. Die offizielle Verlegung der Hauptstadt fand im Jahr 1560 unter Setthathirat (reg. 1548–1571) statt. Zum Abschied und als Zeichen seiner Anerkennung ließ er im gleichen Jahr Vat Xieng Thong bauen und benannte die Stadt nach dem Schutzheiligen Phra Bang, der in der Stadt verblieb. Die Königsstadt verlor damit zwar ihren politischen Einfluss, entwickelte sich aber weiter zu einem Zentrum des Buddhismus, das auch von Gelehrten aus Kambodscha, Vietnam und Siam aufgesucht wurde.
    Nach dem Zerfall Lane Xangs in drei Königreiche war Luang Prabang wiederholt in Kriege verwickelt. Die Birmanen überrannten die Stadt 1753 und 1771, und 1774 fiel ein Großteil der Gebäude einer Feuersbrunst zum Opfer. Entsprechend leichtes Spiel hatten die Siamesen , als sie das geschwächte Königreich vier Jahre später unterwarfen. In der Folgezeit zollte Luang Prabang mal dem einen, mal dem anderen Nachbarn Tribut, und es überrascht nicht, dass die Ankunft der Franzosen im 19. Jh. bei den Stadtbewohnern mehr Neugierde als Unbehagen auslöste.
    Der erste nachweisbare westliche Besucher war im Jahr 1861 der Naturforscher Henri Mouhot , dem nur fünf Jahre später die Expedition von Doudard de Lagrée und Francis Garnier, begleitet vom Zeichner Delaporte, folgte. Im Jahr 1887 kam Auguste Pavie als französischer Vizekonsul nach Luang Prabang. Das Königreich war seit 1836 ein Vasall Siams. Der laotische König Ounkham (reg. 1872–1895) sah Luang Prabang jedoch nicht ausreichend durch die Siamesen geschützt und nahm Verhandlungen mit Pavie auf. Ähnlich wie die Franzosen in Annam (Vietnam) die Monarchie in Hué aufrecht erhielten, versprach Pavie auch Ounkham den Schutz

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