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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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des
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wurde König Savang Vatthana 1962 vom thailändischen König Bhumiphol geschenkt.
    Begräbniskapelle
    König Savang Vatthana ließ die Begräbniskapelle 1962 in Gedenken an seinen Vater Sisavangvong bauen. Darin ist der königliche Begräbniswagen untergebracht. Die Verstorbenen werden in Embryonalstellung in den großen Gefäßen so lange aufbewahrt, bis sie zur Kremation zum Vat gebracht werden. König Sisavangvong wurde 1960, ein Jahr nach seinem Tod, kremiert und seine Asche erst 1965 im Vat That Luang beigesetzt.
    Die kunstvoll geschnitzten Basreliefs an Fensterflügeln, Dachkonsolen und Gebäudefront stellen Szenen aus dem Ramayana dar und wurden noch vor dem Ende der Regentschaft Savang Vatthanas fertig gestellt. Der Künstler Thao Thit Than schuf die beeindruckenden Schnitzereien, einschließlich der sieben Nagas am Begräbniswagen. An der Rückwand des Innenraums befindet sich eine beachtliche Sammlung von Buddhastatuen aus Holz, überwiegend in der Regenanrufungsgeste. Die stehende Haltung, bei der beide Arme nach unten gerichtet sind, gilt als die charakteristischste für Laos (S. 274 )
Vat Pak Khan
    Vat Pak Khan liegt an der äußersten Spitze der Halbinsel und trägt den bezeichnenden Namen „Mündung des Khan-Flusses“. Der
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repräsentiert den Lue-Stil . Merkmale sind das zweigeteilte Dach, wovon das untere einem Walmdach ähnelt, und das lange Hauptschiff ohne Säulenportal, das ringsum mit schlanken Dachkonsolen geschmückt ist. Einen ähnlichen Aufbau haben Vat That Luang, Vat Vixoun und in einer komplexeren Ausführung auch Vat Mai.
    Das Kloster wurde 1737 gegründet und blieb trotz einer grundlegenden Renovierung zu Beginn des 20. Jh. in seiner ursprünglichen Form erhalten. Vat Pak Khan ist auch wegen seiner jüngsten Geschichte interessant: Der dem Kloster seit 1988 vorsitzende Satou (Abt) Phra One Keo engagiert sich für den Erhalt der buddhistischen Traditionen Luang Prabangs und hat an Projekten des Fotografen und Schriftstellers Hans Georg Berger und des Asienwissenschaftlers Volker Grabowsky mitgewirkt. Derzeit leben in dem Kloster rund 50 Novizen auf engstem Raum. Ein geradezu mustergültiger Neubau ist die große
kuti
hinter dem
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die im Jahr 2000 in enger Zusammenarbeit mit der Unesco entstanden ist.
Vat Khili (Souvannakhili)
    Das Kloster des „Goldenen Berges“ liegt südöstlich von Vat Xieng Thong. Es wurde 1773 von Prinz Chao Kham Sattha gegründet, einem Angehörigen der Phouan aus der Provinz Xieng Khouang. Wie seine beiden Nachbarn Vat Xieng Thong und Vat Pak Khan ist auch dieser
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in seiner Originalform erhalten. Häufig wird er als Beispiel für den Xieng-Khouang-Stil angeführt. Aus Sicht der Unesco repräsentiert er allerdings eine Variante des klassischen Luang-Prabang-Stilswie außer ihm noch Vat Pa Fang und Vat Xieng Mouane.
    Zeremonie im Blitzlichtgewitter
    Jeden Morgen um 6 Uhr verwandelt sich die Sakkarine Road im Herzen Luang Prabangs in einen Laufsteg. Ehrwürdig schreiten orange gewandete Mönche in einer nicht enden wollenden Reihe die Straße entlang und nehmen schweigend Essensgaben von Gläubigen in Empfang. Der Almosengang ,
dag bat
genannt, zählt zu den wichtigsten religiösen Handlungen im Theravada-Buddhismus. Mit ihrer Gabe können die Gläubigen Verdienste für ihre nächste Wiedergeburt erwerben (s. S. 121 ).
    In Luang Prabang ist dieses Jahrtausende alte Ritual jedoch zu einer Show verkommen. Wie bei einer Modenschau rangeln unzählige fotografierende Touristen um die vordersten Plätze und tauchen die Mönche jeden Tag in ein Blitzlichtgewitter. Zwar finden sich an fast jedem Kloster Hinweisschilder, die um Respekt vor den religiösen Gefühlen der Laoten bitten. Aber sie scheinen nicht zu fruchten. „Monks and Monkeys are not different“, stellte vor einiger Zeit ein hochstehender Mönch fest – beide lösen bei Touristen einen Fotografierreflex aus. Keine Frage, die leuchtenden Gewänder vor den im Morgendunst mystisch wirkenden Klosteranlagen sind ein wunderschönes Motiv. Dennoch empfiehlt ein langjähriger Unesco-Berater: Touristen sollten beim
dag bat
weder fotografieren noch den Mönchen Almosen geben, sofern sie nicht selbst Buddhisten sind. „Bewundert die Stille dieser Zeremonie und erlebt die Großherzigkeit der Gläubigen beim Almosengeben. Beachtet dabei auch die meditative Haltung der älteren Mönche“. Ansonsten sei es besser, nicht zum
dag bat
zu gehen. Schließlich soll der Almosengang bleiben, was er im Kern

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