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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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seines Reiches. Noch im Jahr 1887 erfuhr die Königsstadt mit dem Einfall der Ho aus dem Gebiet Südchinas Verwüstungen, die den größten Verlust historischer Bauwerke und Kunst in ihrer Geschichte bedeuteten. Auch der Palast wurde zerstört, und es wird erzählt, dass es ein Bediensteter Auguste Pavies war, der den König aus den Flammen rettete.
    In den darauffolgenden Jahren erschwerten es die Franzosen den Siamesen zunehmend, sich in Laos zu halten. Im Jahr 1893 verpflichtete sich Siam gegenüber Frankreich zum Rückzug aus allen Gebieten östlich des Mekong, was den Weg zur Integration von Laos in die Indochinesische Union frei machte. Luang Prabang erhielt 1899 aufgrund seines Königshauses, damals unter Sakkarine (reg. 1895–1904), innerhalb der Kolonie eine Sonderstellung als Protektorat.
    Der Enkel Ounkhams, Sisavangvong (reg. 1904–1959), zeichnete sich durch seine ausgesprochene Treue gegenüber den Franzosen und sein Engagement für den Erhalt der Schätze seiner Stadt aus. Die Kolonialherren brachten derweil vietnamesische Handwerker und Verwaltungskräfte in die Stadt und ließen Regierungsgebäude im bewährten indochinesischen Stil und sogar den Palast nach ihren Vorstellungen neu erbauen. Viele der schönsten Kolonialvillen entstanden in den frühen 20er-Jahren.
    Mit dem Zweiten Weltkrieg begannen die Wirren um die Unabhängigkeit des Landes. Prinz Phetsarat , Vizekönig unter Sisavangvong, gründete die Lao Issara und arbeitete fortan für die Unabhängigkeit und Einheit von Laos, die er am 12. Oktober 1945 proklamierte. Als es den Franzosen kaum ein Jahr später erneut gelang, sich als Kolonialherren zu behaupten, ging Phetsarat ins thailändische Exil. Erst gegen Ende seines Lebens kehrte er nach Luang Prabang zurück. Bis heute wird er in seiner Heimatstadt hoch verehrt. Sisavangvong kooperierte indes weiter eng mit den Franzosen, die ihn 1947 zum König über Gesamtlaos erhoben.
    Nach der Unabhängigkeit von 1954 geriet die laotische Krone mit dem Erstarken der Kommunisten und der zunehmenden Einmischung von außen weitgehend in den Hintergrund. Zur Zeit des letzten Königs Savang Vatthana (reg. 1959–1975) war die laotische Monarchie zu einer Institution geworden, die der Nationalversammlung lediglich zur Wahrung der Einheit des Landes in Krisenzeiten als nützlich erschien.
    Im Zweiten Indochinakrieg gab es unter den gegnerischen Parteien die stillschweigende Vereinbarung, Luang Prabang zu schonen. Dafür waren die Kämpfe in der unmittelbaren Umgebung umso heftiger. 1975, nach der Übernahme der Pathet Lao , musste der König abdanken, zwei Jahre darauf wurde er mit seiner Familie in einem entlegenen Winkel Houaphans interniert. Savang Vatthana und sein ältester Sohn kamen dort im Mai 1978 ums Leben, Königin Khamphouy im Dezember 1981. Die genauen Todesumstände werden nach wie vor geheim gehalten, Zeugenzufolge starben sie an Unterernährung und mangelhafter medizinischer Versorgung.
    Luang Prabang: Weltkulturerbe seit 1995
    Sitz des Teams, das nach den Empfehlungen der Unesco für die Erhaltung Luang Prabangs arbeitet, ist das ehemalige Zollhaus an der Spitze der Halbinsel, genannt La Maison du Patrimoine . Hier wurde der Protected Area Masterplan entwickelt, eine Inventarisierung und Beschreibung der Bausubstanz, anhand derer bewertet und geschützt werden kann. Diese Liste, die knapp 800 Gebäude und Feuchtgebiete umfasst, berücksichtigt die folgenden vier Kategorien:
     
  Sakralbauten (223): alle Vats mit ihren alten Nebengebäuden.
  Kolonialarchitektur : Prägnantes Beispiel eines kolonialen Verwaltungsgebäudes ist das Zollhaus von 1925. Vor seiner Renovierung in den späten 90er-Jahren war es eine Ruine. Zur wenig beachteten Kolonialarchitektur zählen die Geschäftsgebäude im chinesischen Stil an der Sisavangvong Rd. Noch bis 1993 waren diese Häuser so stark verfallen, dass sie zur Hälfte leer standen.
  Traditionelle Wohnhäuser : Besonders wertvoll und am stärksten gefährdet sind die hölzernen Stelzenhäuser. Sie stammen teilweise noch aus dem 19. Jh. und repräsentieren die alte Architektur Luang Prabangs. Die Residenz des Kronprinzen, in direkter Nachbarschaft zu Vat Xieng Mouane, wurde mit traditionellen Techniken und Naturmaterialien mustergültig restauriert. Das gilt auch für das benachbarte Holzhaus Puang Champa (S. 240 ).
  Kulturlandschaft und Feuchtgebiete : Dazu zählen die Teiche und Seen (183), um die sich viele Wohngebiete
(ban)
gruppieren. Auch

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