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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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erhöht, gleich gegenüber dem Palastmuseum. Der hohe, schmale Bau ist im Bangkok-Stil errichtet, mit dem auch der Vientiane-Stil eng verwandt ist. Charakteristisch sind die gleich hohen Säulen am Portal, Zackenverzierungen an den Dachlinien und ein großes, reich verziertes Giebelfeld.
    Bekannt ist Vat Pa Houak für seine Wandmalereien im Innern. Sie stellen Szenen aus der Geschichte des einflussreichen und stolzen Königs Jambupati dar, dem Buddha erst selbst in prachtvollem Aufzug erscheinen musste, ehe der Regent seine Überheblichkeit einsah und zu einem getreuen Anhänger wurde.
    In dieser Geschichte begründet sich auch die häufige Darstellung Buddhas in Königsgewändern, in Myanmar auch Jambupati-Buddha genannt. Neben Szenen bei Hof werden innerhalb der deutlich erkennbaren Palastmauern auch Details aus dem Alltag der Angestellten des Palastes (etwa der Weber) dargestellt. Ähnlich wie im Vat Pa Khe weisen die Malereien einen starken chinesischen Einfluss auf. Selbst König Bimbisara – ein Zeitgenosse und Gönner Buddhas – wird als chinesischer Würdenträger dargestellt. Die besonders eindrucksvollen Malereien wurden 2002 aufgearbeitet.
Vat Pa Khe (Si Phutthabat Neua)
    Der „Vat des Waldes der Kolibribäume“ (laot.
khe
, lat.
Sesbania grandiflora
) liegt am Fuß des Phou Si, etwas versteckt im alten Geschäftsviertel. Zu erreichen ist er über eine schmale Gasse von der Sisavangvong Rd. aus oder von Norden über den Zugang zu Vat Pa Fang – heute gehören beide demselben Klosterkomplex an.
    Vat Pa Khe, aus dem Jahr 1853, hat fast den gleichen Aufbau wie Vat Pa Houak. Beide gehören zu den jüngsten Klöstern der Stadt. Das Innere ist sehr gut erhalten: Wandmalereien stellen Szenen aus dem Ramayana dar, ein wuchtiger alter Schrank, in dem Palmblattmanuskripte aufbewahrt werden, steht links des Altars. Der niedrige Sitz davor ist der Predigtstuhl des Abtes. Der rituelle Kerzenhalter vor dem Altar in Form zweier ineinander verschlungenerNagas zeigt deutliche chinesische Einflüsse.
    Seinen zweiten Namen verdankt der Tempel dem Heiligen Fußabdruck Buddhas
(phutthabat)
auf halber Höhe zum Phou Si. Die Stufen beginnen gleich neben dem
sim
. Unter den Franzosen war er als „ La Pagode des Hollandais “ bekannt, was auf die Darstellungen von westlich gekleideten Personen auf den Türflügeln der beiden äußeren Portale zurückzuführen ist. Auf dem rechten Portal sind zwei „Venetianer“ in Renaissancekleidern abgebildet, das linke zeigt zwei Personen mit großen Hüten und langen Mänteln. Francis Garnier erkannte darin den italienischen Jesuiten Giovanni-Marie Leria und den Holländer Gerrit van Wuysthoff, der 1641, zur Zeit Sourigna Vongsas, als Handelsreisender in Laos war. Die Motive werden heute eher allgemeinen Personendarstellungen auf europäischen Kunstgegenständen zugeschrieben oder Einflüssen aus der chinesischen Kunst. König Chantharat ließ den Vat zu Ehren seiner Delegation nach Kunming erbauen, die dort beim chinesischen König Tong Zhi um Wehrhilfe gegen die übermächtigen Siamesen angefragt hatte.
    Magische Anziehungskräfte: die Legende des Phra Bang
    Vor vielen hundert Jahren beschloss der heilige Mönch Chounlanaga in Sri Lanka, eine Buddhastatue herzustellen, die dem Buddhismus eine Lebensdauer von 5000 Jahren und länger garantieren sollte. Er machte sich auf den Weg, um von den Gläubigen der Insel alle möglichen Waren aus Gold, Silber, Kupfer und Messing zu sammeln. Unter Aufsicht des singhalesischen Königs wurden sie eingeschmolzen und die Statue des Phra Bang gegossen.
    Sieben Tage lang wurden die höchsten Weihen für den „Ehrwürdigen kleinen Buddha“ zelebriert, in dem man starke magische Kräfte vermutete. Als der Mönch Chounlanaga den Phra Bang zu guter Letzt mit fünf wertvollen Kristallen schmücken wollte, geschah etwas Unvorstellbares: Wie von Geisterhand flog der erste Kristall vor den Augen aller Anwesenden auf den Punkt zwischen den Augen der Statue, der zweite platzierte sich auf dem Kinn, der dritte flog in die rechte Hand, der vierte in die linke und der fünfte setzte sich mitten auf die Brust. Die magischen Kräfte des Phra Bang waren damit bewiesen.
    Viele Jahrhunderte später kam der Khmerkönig Phaya Sirichantha nach Sri Lanka und erbat den berühmten Phra Bang zur Verbreitung des Theravada-Buddhismus in seinem Land. Es vergingen wieder Jahrhunderte, bevor die heilige Statue auf Umwegen zuerst nach Vientiane und danach ins Königreich Muang

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