Loose Laos

Abschnitt: Auf der einen Seite begleitet der Fluss die Straße, auf der anderen erheben sich schroffe Karstberge. Anfangs passiert man zahlreiche Lao-Loum- und Khmu-Dörfer, die in zunehmender Höhe von Siedlungen der Hmong abgelöst werden. Von Januar bis März liegen an den Straßenrändern überall Graswedel zum Trocknen aus, die anschließend zu Besen
(dok khem)
gebunden werden.
    In Pakmong mündet die Straße 13 auf die Straße 1. Links geht es nach Oudomxai und Luang Namtha, rechts nach Nong Kiao und weiter in den Nordosten des Landes. Wer in dem Kreuzungsort hängen bleibt, hat die Auswahl unter ein paar einfachen Unterkünften, die einen allesamt nicht vom Hocker hauen. In Nam Bak , einer Verwaltungzentrum mit Dorfcharakter einige Kilometer weiter östlich, gibt es ebenfalls eine einfache Übernachtungsmöglichkeit. Hier befindet sich von Nong Kiao aus die nächste Bank.
    Namensverwirrung Nong Kiao–Muang Ngoi
    Nong Kiao liegt auf der Westseite der Brücke und ist das Verwaltungszentrum des Bezirks Muang Ngoi. Dieser setzt sich aus verschiedenen
ban
zusammen, darunter Ban Nong Kiao Neua, Ban Nong Kiao Tai, Ban Sophoun und Ban Muang Ngoi Kao. Letzteres liegt eine Bootsstunde weiter nördlich am Nam Ou. Viele Rucksackreisende machen gar nicht erst Halt in Nong Kiao, sondern steigen gleich in ein Boot nach Muang Ngoi Kao um.
     6     HIGHLIGHT
Nong Kiao
    Das Städtchen Nong Kiao liegt am Zusammenfluss von Nam Ou und Houay Houn, umringt von atemberaubend schöner Karstlandschaft. Das kleine Zentrum im Westen liegt am Fuß des mit 1564 m höchsten Bergs der Gegend, des Pha Kouang. Die Leute vor Ort nennen das Massiv Pha Nangnon – „Berg der schlafenden Frau“. Von Nong Kiao Tai aus lassen sich ihre Umrisse am besten erkennen. Nong Kiao selbst bedeutet „grüner Teich“. Es heißt, der Teich im Ort sei Mitte der 90er-Jahre ausgetrocknet, weil die in ihm wohnende Naga in den Fluss wechselte.
    Nong Kiao verdankt seinen Status als Bezirksstadt der strategisch interessanten Lage. Die Straße 1 überquert hier den Nam Ou, der eine Art Trennlinie zwischen dem dichter besiedelten Nordwesten und den entlegeneren Gebieten des Nordostens darstellt. Die Betonbrücke, die den Fluss in großer Höhe überspannt, wurde 1976 von China gebaut. Laos bezahlte das Bauwerk damals mit Holz. So monströs und deplatziert die Brücke auch erscheinen mag: Man freundet sich schnell mit ihr an, wenn man von oben auf den Fluss blickt und das Panorama genießt.
    Beiderseits der Brücke gibt es Gästehäuser. Am östlichen Ufer liegt Ban Sophoun mit dem gleichnamigen Vat Sophoun , etwas erhöht. Das kleine Kloster mit zwei Mönchen und vier Novizen erhielt Ende 2002 eine neue Trommel. Das ganze Dorf war in Aufruhr: Am Berg oberhalb wurde ein riesiger Baum geschlagen, derStumpf abgesägt und mit einem Arbeitselefanten ins Tal gezogen. In Ban Sophoun wurde der Stamm dann fachgerecht ausgehöhlt und mit Trommelhaut überzogen. Offenbar traten die konkurrierenden Stadtteile Sophoun und Nong Kiao in eine Art Wettbewerb der großen Trommeln. Tatsächlich schaffte es Sophoun die überaus mächtige Trommel des Vat Nong Kiao noch zu übertreffen.
Höhlen
    In der direkten Umgebung von Nong Kiao soll es insgesamt sechs Höhlen geben, die im Zweiten Indochinakrieg von der Bevölkerung als Unterschlupf genutzt wurden. Es heißt sogar, der erste Gouverneur von Luang Prabang habe sich von 1954–75 zeitweise in der Höhle Tham Phatok aufgehalten. Sie liegt etwa 2 km östlich von Ban Sophoun, direkt an der Straße 1. Eine Holztreppe führt zum Eingang hinauf, im Innern sind noch Reste der Bambuskonstruktionen zu sehen, die das Leben im Fels etwas wohnlicher machten. Taschenlampe mitbringen. Eintritt 5000 Kip.
    In den Karst des Pha Nangnon, 3 km westlich von Nong Kiao, schmiegt sich die Höhle Tham Luang . Der Eingang ist von der Straße 1 aus an einem Unterstand zu erkennen, der sich gegenüber auf der linken Straßenseite befindet. Nur der Weg wurde von Blindgängern geräumt. Die Höhle ist relativ schmal und führt etwa 300 m in den Fels hinein. Eintritt frei.
    Übernachtung
    Die Unterkünfte verteilen sich auf die Ortsteile beiderseits der Brücke. Ban Sophoun am Ostufer verfügt zudem über zwei luxuriöse Bungalowanlagen. In Nong Kiao ist man näher am Dorfleben dran. Hinter der Schule befindet sich ein idyllischer Badeplatz außer Sichtweite der Brücke. Alle Gästehäuser sind höchstens 10 Min. zu Fuß vom Bootsanleger oder von der