Loose Laos

Mustern geflochtene Bambuswände auf, werden aber in neueren Dörfern oft durch blau gestrichene, stabile Holzwände ersetzt. Häufig sieht man auch die Packpferde, die nur von den Hmong gehalten werden. Der Zustand der Straße verschlechtert sich, nachdem man die Grenze des Naturschutzgebiets am 1681 m hohen Phou Loei überquert hat. Die Strecke verläuft nördlich des Gipfels und wird landschaftlich noch malerischer, mit Urwald, abschüssigen Trockenreisfeldern und Teakplantagen. Dazwischen passiert man übersichtliche Dörfer der Khmu und der Tai Dam. Häufig sind Weberinnen der Tai Dam oder Phouan zu beobachten, wie sie im unteren Stockwerk der Stelzenhäuser an ihren Webstühlen arbeiten.
Vieng Thong
    Vieng Thong am Oberlauf des Nam Khan ist ein guter Stopp auf der Reise nach Houaphan. Von den einfachen Gästehäusern im Ort ist das Souksakhone Gh. ,, gleich neben der Bushaltestelle, zu empfehlen. Wer hier einen längeren Halt einlegen möchte, kann die heißen Quellen am Nam Khan, nördlich des Ortes, auskundschaften. Der niederländische Entwicklungsdienst SNV plant die Errichtung eines modernen Spas, so dass die Rast in Vieng Thong bald zum Pflichtprogramm für Reisende im Nordosten gehören könnte. Die Eröffnung ist für Ende 2010 vorgesehen. In Planung ist ebenfalls eine kombinierte Trekking- und Bootstour , die eine „Nachtsafari“ auf dem Nam Neun beinhaltet, bei der das Boot mit ausgeschaltetem Motor den Fluss hinunter treibt und sich nachtaktive Tiere am Ufer im Scheinwerferlicht erspähen lassen (Infos zu den Projekten von SNV unter www.snvworld.org ). Außerdem entsteht im Ort eine Ausstellung zum Tiger-Projekt der Wildlife Conservation Society (WCS), die den seit 2002 beobachteten Bestand von Tigern und anderen Wildkatzen im Nam Et-Phou Loei NPA dokumentieren soll, www.wcs.org/laos .
    Essen gibt es im Markt – zur Mittagszeit werden hier Reisende mit Fö und Gegrilltem versorgt – und im Tontavanh Restaurant schräg gegenüber dem Souksakhone Gh. Ab Vieng Thong fahren wieder mehr Fahrzeuge, nach knapp 60 holprigen Kilometern trifft die Straße 1 am Kreuzungspunkt Phou Lao auf die Straße 6, nur 6 km nördlich von Nam Neun.
Nam Neun
    Der kleine Marktflecken liegt im schattigen Tal des gleichnamigen Flusses und gruppiert sich um eine breite, von den Vietnamesen erbaute Betonbrücke. Busse halten unweit des Marktes, wo man sich ordentlich verpflegen kann. In der Nähe befindet sich das einfache Say Nam Neun Gh. ,. Noch hält es Reisende hier nicht länger, als für eine Mittagspause oder zum Umsteigen nötig ist. Für Mountainbiker bedeutet das Dorf jedoch eine willkommene Einkehrmöglichkeit, zumal Nam Neun auch ein guter Ausgangspunkt für Touren nach Sao Hintang ist (S. 338 ).
    Transport
    Busse treffen tgl. gegen Mittag aus allen Richtungen in Nam Neun ein. Songtheos starten ab dem frühen Morgen je nach Bedarf. XAM NEUA (98 km, 4–5 Std.) Busse ab 12 Uhr für 30 000 Kip.
    PHONSAVAN (141 km, 5 Std.) ab 11 Uhr für 50 000 Kip.
    Auch die durchgehenden Busse von Xam Neua nach VIENTIANE, PHONSAVAN und LUANG PRABANG machen hier – oft nur kurz an der Brücke – Halt, Zustieg möglich, wenn Plätze frei.
Provinz Houaphan
    Die Provinz Houaphan im äußersten Nordosten von Laos ist ein sehr gebirgiges, entlegenes Gebiet, das nach Vietnam hineinragt. Noch scheuen viele Besucher die lange Anreise und die touristische Infrastruktur ist vergleichsweise dünn. Die Karstlandschaften der zwei Naturschutzgebiete Nam Et und Nam Xam sind weitgehend unerschlossen. Wer sich für Textilien interessiert, dem ist Houaphan ein Begriff, denn die Tai Deng von Houaphan genießen den Ruf, die besten Weber des Landes zu sein.
    In der Provinz leben überwiegend Tai Neua („Tai des Nordens“), eine ethnologisch nicht ganz korrekte Sammelbezeichnung für die hier beheimateten Tai Dam, Tai Deng und Tai Khao. Die zweitgrößte Gruppe besteht aus den Miao-Yao-Völkern, überwiegend Weißen und Blauen Hmong sowie einer kleinen Anzahl von Yao.
    Das Hauptreiseziel in Houaphan ist das geschichtsträchtige Vieng Xai , ein Ort der Erinnerung an den in hiesigen Geschichtsbüchern so genannten „Kampf des laotischen multiethnischen Volkes gegen die amerikanischen Imperialisten und ihre Lakaien“. Mit der Eskalation des Zweiten Indochinakriegs verlegten die Pathet Lao ihr Hauptquartier in die Höhlen der Karstlandschaft um Vieng Xai. Nach ihrer Machtübernahme erklärte die Partei die Stadt kurzzeitig zur provisorischen Hauptstadt