Loose Laos
Eigeninitiative.
Politisch war das Bolaven-Plateau schon immer schwer zu regieren. Der Grad der Kontrolle schwankte mit der Stärke des Herrschers in Vientiane oder Champasak. Die meiste Zeit wurden die ethnischen Minderheiten sich selbst überlassen. Entsprechend heftig waren die Reaktionen, als Frankreich Ende des 19. Jhs. die Zügel anzog. Zwischen 1901 und 1936 musste sich die Grande Nation wiederholt mit Revolten der verschiedenen Völker auseinandersetzen, die ihrem Unmut über Steuererhöhungen, Frondienste und das Verbot des Sklavenhandels Luft machten. Angeführt wurden diese Bewegungen von
Phou Mi Boun
, heiligen Männern, die in dem Ruf standen, übernatürliche Kräfte zu besitzen. Der wichtigste Führer, der Alak Ong Keo, galt sogar als zukünftiger Buddha
(metteyya).
Er wurde 1907 oder 1908 von den Franzosen getötet, sein Mitstreiter Ong Kommadam, ein Oberhaupt der Laven, konnte sich bis 1936 behaupten. Sithon, der Sohn Ong Kommadams, kämpfte nach 1946 weiter gegen die Franzosen und wurde später Vize-Präsident der Neo Lao Haksat (Patriotische Front Laos).
Auch im Zweiten Indochinakrieg fanden auf dem Bolaven-Plateau heftige Schlachten statt, da es als „Tor zum Süden“ (vor allem zum weiter östlich verlaufenden Ho-Chi-Minh-Pfad) eine strategische Bedeutung besaß. 1971, nach der Zerstörung des Sihanouk-Pfades in Kambodscha, wurde es von Pathet-Lao-Einheiten erobert und mehr oder minder bis zum Ende des Krieges kontrolliert.
Am einfachsten ist die Hochebene von Pakxe aus zu erreichen. Busse und Songtheos pendeln stündlich nach Pakxong , dem Hauptort des Plateaus, wo Kaffeetouren angeboten werden. Ein Tagesausflug lässt sich zu den nah beieinander liegenden Wasserfällen Tad Fan , Tad Yeuang und Tham Champee unternehmen. Tad Lo (S. 469 ), schon in der Provinz Saravan, ist zwar weniger spektakulär, aber schön, um ein paar Tage auszuspannen und die Dörfer der Bergvölker zu besuchen. Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, kann eine 2- bis 3-tägige Rundtour über das Plateau machen (s. S. 441 ) oder es von West nach Ost zur Straße 16 überqueren und den 100 m hohen Tad Katamtok (S. 482 ) besuchen.
Tad Fan und Tham Champee
38 km östlich von Pakxe, am Nordzipfel des Dong Hua Sao NPA, stürzt der Houay Bangliang über eine steile Klippe mehr als 150 m in die Tiefe. Der tolle Anblick, das kühle Klima und die gute Erreichbarkeit machen den Zwillingswasserfall Tad Fan zu einem schönen Ausflugsziel von der Provinzhauptstadt. Der einzige Aussichtspunkt befindet sich auf dem Gelände des Tad Fane Resorts (ausgeschildert), etwa 1 km südlich der Straße 23 am KM 38. Der Weg zur ersten Ebene führt rechts am Resort vorbei. Der Pfad hinunter zur zweiten ist sehr steil und ohne Geländer. Eintritt 5000 Kip. Wer möchte, kann auch zur Fallstufe Tad Fans trekken (3 Std. hin und zurück). Guide im Resort US$5 p. P.
Wem Tad Fan zu touristisch ist, der zweigt von der Straße 23 einfach gegenüber zur weniger bekannten Tham Champee ab (2 km) – keine Höhle wie der Name sagt, sondern ein 15 m hoher Felsvorsprung, über den der Houay Champy rauscht. An einer Leine kann man sich auf Flößenbis zum Wasserfall ziehen, auch Baden ist möglich. Eintritt 5000 Kip plus Parkgebühr.
Tad Yeuang und Sihom Plantation
Der gut besuchte Tad Yeuang (auch Tad Ngiang) ist ebenfalls nur einen Steinwurf von Tad Fan entfernt. Die Sandstraße zum Aussichtspunkt zweigt 2 km östlich von der Straße 23 in Ban Lak Sisip (KM 40) ab. Am Parkplatz stehen etliche Buden und an der Fallstufe Picknickschirmchen. Ein Pfad führt zum Fuß des Wasserfalls. Eintritt 5000 Kip plus Parkgebühr.
Nur 200 m östlich des Abzweigs zum Tad Yeuang geht es rechts ab zur kleinen Sihom Plantation (100 m), einem 11 ha großen Familienbetrieb mit Gästehaus, der Kaffee, Pfeffer und ein paar Früchte anbaut. Die Arabica-Bohne wird im November und Dezember geerntet, Robusta von Januar bis März. Nebem dem Gästehaus steht die kleine Röstanlage. Wer will, kann gleich vor Ort eine Tasse probieren. Die Tochter der Familie spricht etwas Englisch.
Übernachtung und Essen
Tad Fane Resort , am KM 38 der Straße 23 rechts ab (1 km),020-5531400, www.tadfane.com . Schön gelegene, aber teuere Unterkunft gegenüber dem Wasserfall. Die Bungalows sind leider abgewohnt. Preis inkl. Frühstück, keine Kreditkarten. Das Restaurant auf der Veranda serviert thai-laotische und europäische Küche. In der Trockenzeit ist es abends recht kühl.
Sihom Sabaidy , auf der
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