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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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nicht.
    Ainsley spürte eine Wärme in sich wie schon seit Langem nicht mehr. Und sie fühlte sich aufgeregt und unruhig und auch ein wenig ängstlich, wenn sie ihrer Fantasie freien Lauf ließ.
    Noch bevor Cameron begonnen hatte, sie zu küssen, hatte Ainsley beschlossen, sich eine Nacht mit ihm zu gestatten, ehe sie nach Balmoral zurückkehrte. Eine wundervolle Nacht, in der sie Lord Cameron MacKenzies Geliebte war. Danach würde sie sich zurückziehen und wieder die schlichte Ainsley Douglas sein, pflichtbewusste Schwester und verlässliche Vertraute der Königin.
    Sie war älter und klüger und weitaus erfahrener als damals, als sie die Schule verlassen hatte. Sie würde mit offenen Augen in diese Liaison gehen, wie Phyllida es ausgedrückt hatte. Ainsley würde vorsichtig sein, aber eine Nacht lang würde sie in Camerons Armen glücklich sein und die Erinnerung daran für den Rest ihres Lebens wie einen Schatz hüten.
    Aber zunächst musste sie darauf warten, dass er mit den Briefen zurückkehrte. Ainsley begann zu schwitzen, als der Zeiger der Uhr auf Viertel nach eins vorrückte – und die Zeit mit einem leisen Schlag verkündete –, dann weiter auf die nächste Zahl rutschte. Um halb zwei gab sie das Warten auf und erhob sich von ihrem Stuhl. Aber noch bevor sie das Zimmer verlassen konnte, ging die Tür auf und Lord Rowlindson trat ein.
    Er ist ein schlechter Mensch, Ainsley,
hatte Cameron mit großer Überzeugung gesagt. Was sagte das über einen Gentleman aus, wenn jemand wie Cameron, das schwarze Schaf der berüchtigten MacKenzies, so über ihn urteilte?
    Lord Rowlindson sah im Augenblick ganz und gar nicht gefährlich aus. Er stand da, die Hand auf dem Türgriff, und sah Ainsley besorgt an. »Gisèle, nicht wahr? Ist alles in Ordnung?«
    Ainsley ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und fächelte sich mit der Hand Luft zu. »Die vielen Menschen waren überwältigend. Ich hielt es für besser, eine Weile ruhig hier zu sitzen.«
    »Ich dachte, ich hätte Lord Cameron aus diesem Zimmer kommen sehen.«
    »Das haben Sie.« Ainsley sah ihm direkt in die Augen. »Er hat mir gezeigt, wo ich ungestört sein kann.«
    Lord Rowlindsons Miene wurde noch besorgter. Er kam ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Gisèle, ich muss Ihnen diesen Rat zu Ihrem eigenen Besten geben: Nehmen Sie sich vor Cameron MacKenzie in Acht. Er kann sehr charmant sein, wenn er will, aber man kann ihm nicht trauen. Er ist ein harter und skrupelloser Mann. Er benutzt seine Ladys, bis sie sich verzweifelt nach dem sehnen, was er ihnen gibt, und dann wirft er sie weg. Ich würde es gar nicht gerne sehen, wenn Ihnen dasselbe widerführe.«
    Ein kleines Frösteln überlief sie. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Mylord. Wirklich. Aber mir wird nichts geschehen.«
Und jetzt geh bitte.
    Er tat es nicht. »Vergeben Sie mir meine Aufdringlichkeit. Ich wünsche einfach nicht zu sehen, dass jemand, der so jung ist wie Sie, verletzt wird. Bitte bleiben Sie und genießen Sie meine Soiree. Oder wenn Sie die vielen Menschen nicht so mögen, können wir uns in mein privates Arbeitszimmer begeben. Ich habe einen guten Freund, er ist ein Gentleman und sehr diskret, der sich zu uns gesellen könnte – oder auch nicht, wie Sie wünschen. Gefallen Ihnen Fotografien?«
    Was hatte denn das mit all dem zu tun? »Ich weiß nicht viel darüber, außer dass eine Porträtaufnahme von mir gemacht wurde. Aber das liegt schon lange zurück.« Es war nach ihrer Heirat gewesen; in ihrem hastig genähten Hochzeitskleid stand sie neben John Douglas.
    »Es ist geradezu eine Liebhaberei von mir«, fuhr Rowlindson fort. »Es wäre mir ein Vergnügen, Sie einiges darüber zu lehren.«
    Ainsley war sich noch nicht sicher, ob Rowlindson gefährlich war, aber seltsam war er ganz gewiss. »Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Ich zeige neuen Gästen immer meine Fotografien – es bereitet mir großes Vergnügen. Ich könnte eine Fotografie von Ihnen machen.«
    Wirklich seltsam. »Nein, vielen Dank, Mylord. Ich werde nach Hause fahren.«
    Rowlindson stieß den Atem aus. »Wenn Sie unbedingt wollen. Meine Kutsche steht Ihnen zur Verfügung. Soll ich sie vorfahren lassen?«
    »Nein, nein.« Ainsley fächelte sich wieder Luft zu. »Ich habe bereits anders disponiert. Ich werde hier sitzen bleiben, bis der Diener mich abholt.«
    Rowlindson betrachtete sie einen Augenblick lang, bevor er zu ihrer unbeschreiblichen Erleichterung nickte. »Ein kluger Gedanke. Aber falls Sie

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