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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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und strich mit dem Daumen über ihre Wange. „Wenn ich verspreche, dich nicht mehr anzuknurren, würdest du mir dann glauben?“
    Sie schüttelte den Kopf und legte ihre Finger an seine Lippen. „Ich zähle auch mit, weißt du“, neckte sie ihn. „Vielleicht sollte ich dich bitten, mir als Ausgleich deine schönsten Juwelen zu geben.“
    „Du kannst sie alle haben.“
    „Oh, Micah.“ Auch wenn sie nichts mehr wollte, als in seinen Armen zu bleiben, zwang sie sich, wieder an die Aufgabe zu denken, bei der sie auf keinen Fall versagen durften. „Bitte das Land, ruhig zu bleiben, bis du dich um meinen Vater gekümmert hast. Es wird schon verstehen.“
    Micah ging in die Knie und legte seine Hände auf die trockene, aufgesprungene Erde. Er murmelte eine Bitte um Ruhe.
Nicht für immer
, versprach er.
Nur bis das schlechte Blut verschwunden ist. Ich bin jetzt hier. Ich singe für dich, soviel du brauchst.
    Die Erde seufzte und antwortete mit einer friedlichen Liebkosung.
    „Komm, Lily. Es wird Zeit.“
    Sie stiegen schweigend auf ihre Nachtmähren und machten sich auf den letzten Teil ihrer Reise: zu der Burg, die einst das Herz von Elden gewesen war und jetzt als Sitz eines Bösen diente, dass sogar die Erde selbst zerstört hatte. Sie ritten, bis sie den Ort erreichten, den Liliana den Toten Wald nannte.
    „Ich habe hier früher gespielt“, sagte er und erinnerte sich an das Schimmern der Aseria-Blüten, das leuchtende Grün der Honigtau-Bäume, die voller tulpenförmiger Blüten hingen, und an die Symphonie des Vogelzwitscherns.
    Jetzt war alles von Kriechpflanzen in der Farbe von verwestem Fleisch bedeckt, und schwarze Bäume reckten ihre kranken Äste in den Himmel. Die einzigen Lebewesen, die in seinen modrigen Tiefen herumstrichen, so erzählte ihm Liliana, ähnelten Gremlins – eklige Kreaturen, die nur für den Tod lebten.
    Und die nur zu gern eine Nachtmähre reißen würden.
    „Geht“, sagte Micah zu den stolzen Tieren, nachdem Liliana und er abgestiegen waren und ihr Gepäck abgenommen hatten. „Wir danken euch für eure Hilfe.“
    Die Pferde schüttelten die Köpfe.
    Er packte ihre Mähnen und sah jedem einzeln in die Augen. „Ihr müsst gehen. Die Dinge, die hier herumstreunen, tun euch sonst weh, und dann weint Liliana. Ich mag es nicht, wenn Liliana weint.“ Er legte alle Drohung, zu der er fähig war, in seine Worte – und das war beim Wächter des Abgrunds eine ganze Menge. „
Geht.“
    Die Nachtmähren bäumten sich auf, drehten sich um und wieherten noch einmal laut, ehe sie davongaloppierten.
    Aus den Satteltaschen nahm Micah die Messer und band sie Lily an den Körper, damit sie bewaffnet war, ehe er sein Schwert zog.
    „Warte.“ Liliana nahm das Essen, das Emmy ihnen eingepackt hatte, und zwang ihn und sich selbst, es zu verzehren, damit sie zusätzlich gestärkt waren.
    So gut vorbereitet, wie sie es eben sein konnten, traten sie in den gierigen Schlund des Toten Waldes. Über ihnen quiekten und raschelten Lebewesen, aber keins davon kam ihnen nah.
    Die seltsamen Pflanzen, die nach verrottetem Fleisch stanken, versuchten nach ihnen zu lecken, als wollten sie ihre riesigen Zungen um Micah und Liliana wickeln und sie in die mit spitzen Zähnen gefüllten Mäuler ihrer „Blüten“ ziehen. Micah hieb nach einer aggressiven Zunge, und schwarzes Blut quoll daraus hervor. Die anderen wichen nach dieser Warnung zurück. Sie gingen weiter, ohne anzuhalten, und Liliana hackte mit einem Messer nach einer Liane, die versuchte, sich um ihren Arm zu schlingen.
    Das ist meine Frau, dachte er, wild und stark.
    Die Zähne zu einem stolzen Lächeln entblößt, ging er neben ihr her, während sie sich ihren Weg durch diesen einst prächtigen Wald schnitten, sägten und hackten, der jetzt nur noch ein Albtraum war. Es dauerte zu lange, die Zeit lief ihnen unaufhaltsam schnell durch die Finger. Auf einmal spürte er, Stunden nach Einbruch der Dunkelheit, Knochen unter seinen Stiefeln knirschen.
    Liliana und zuckte bei dem Geräusch zusammen. „Mein Vater.“ Tiefe Furchen bildeten sich um ihren Mund. „Er entsorgt seine Feinde hier oder im See“, sagte sie mit hohler Stimme. „Früher hat er seinen Anhängern noch befohlen, sie zu vergraben, aber inzwischen ist es ihm egal, solange er das verwesende Fleisch nicht riechen muss.“
    Micah passte danach besser auf, wo er hintrat, denn auch wenn einige dieser Knochen vielleicht einst Männern gehört hatten, die dem Blutmagier gedient hatten,

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