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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Ponykutsche ungesehen überholen können.
    Die halbe Stunde hatte gereicht, um David eine kurze Nachricht zu hinterlassen. James wusste, er würde sich in seiner Abwesenheit um Galioch und Drevers kümmern. Er hatte ihn angewiesen, einen Teil der Herde in Galioch zu verkaufen, mehr Nahrungsmittel für den Winter einzukaufen und die Pächterhütten zu reparieren, bevor der erste Schnee fiel. Alles, was er noch an Bargeld besaß, hatte er eingesteckt. Er wusste, dass Susanna eigenes Geld hatte, doch solange er nichts davon brauchte, würde er es nicht antasten. Das würde vermutlich bald genug der Fall sein. Es würde ihm schwer fallen, sie um Geld bitten zu müssen. Sein finanzieller Engpass machte ihn nur noch mehr von ihr abhängig, was er nicht wollte.
    James schaute kurz zu Susanna hinüber. Sie hatte seine Worte beherzigt und nur die kleine Handarbeitstasche mit Kleidern hinter den Sattel geschnallt. Sie hatte allerdings noch eine andere Tasche dabei, die mit Lebensmitteln gefüllt war. Auch hinter seinem Sattel hing ein Sack mit einem zweiten Anzug und einer Flasche Wein aus dem Weinkeller, die er in letzter Sekunde eingepackt hatte.
    Er machte sich große Sorgen, ob das Tempo, das er in der nächtlichen Dunkelheit vorgab, nicht zu schnell für sie war. Sie saß im Damensattel, und das war bei dieser Geschwindigkeit selbst bei Tageslicht ziemlich gefährlich. Aber Susanna ritt so, wie sie alles tat: sicher, anmutig und konzentriert. Plötzlich spürte er, wie stolz er auf sie war. Wie konnte er eine solche Frau nicht lieben? Ja, es stimmte: Er war fast krank vor Liebe zu ihr.
    James beschränkte sich darauf, ab und zu nach Susanna zu rufen und sie zu fragen, ob sie eine Pause einlegen wollte. Doch er wusste, sie würde lieber vor Müdigkeit aus dem Sattel fallen als zugeben, dass sie eine Rast brauchte.
    Auf halber Strecke hielten sie schließlich an, damit die Pferde trinken konnten. Susanna stieg ab und gesellte sich zu ihm.
    "Was machen wir, wenn wir den Moray Firth erreicht haben?" erkundigte sie sich. Sie klang schläfrig. Es war mitten in der Nacht.
    "Wir werden ihn mit dem erstbesten Schiff überqueren. Dann werden wir eine Kutsche nach Elgin mieten. Und von dort fahren wir mit dem Zug nach Edinburgh. Das geht schneller, als um den Head of Kincaid zu segeln. Selbst wenn dein Vater nicht oder noch nicht in Edinburgh ist, können wir uns ein paar Stunden im Royal Arms ausruhen, bevor wir nach London aufbrechen."
    Susanna nickte, dann bat sie ihn, sie in den Sattel zu heben. Sie hatte es eilig, den Weg fortzusetzen.
    Schon bald danach war der Ponywagen zu hören, der vor ihnen über die Straße holperte. James bedeutete Susanna, ihm zu folgen. Sie ritten durch die Heide über eine Hügelkuppe, mitten durch gefährlich nahe stehende kleine Baumgruppen und schafften es, den Wagen ungesehen zu überholen. Dann galoppierten sie weiter, fest entschlossen, noch vor Sonnenaufgang am Moray Firth anzukommen.
    Als sie endlich dort eintrafen, war James von ihrem nächtlichen Ritt ebenso erschöpft wie Susanna. Im nächstgelegenen Hafen suchten beide einen Teesalon auf, der halbwegs respektabel wirkte, und er bat sie, dort mit ihren Habseligkeiten auf ihn zu warten, während er die Pferde im Stall unterbrachte und sich danach umhörte, welches Schiff als nächstes auslaufen und Passagiere an Bord nehmen würde.
    Als er eine Viertelstunde später zurückkam, lag Susanna in tiefem Schlaf auf dem Zweiersofa, auf dem er sie zurückgelassen hatte. Ihre Taschen hatte sie in der linken Ecke der Bank aufgeschichtet und benutzte sie als Kopfkissen. Unberührt stand das bestellte Teetablett vor ihr. Der Tee in der Kanne war mittlerweile erkaltet. James trank gemächlich von dem bitteren Gebräu, während er auf die Abfahrt des Schiffes wartete und sie schlief.
    Mit geschlossenen Augen sah sie kindlich und unschuldig aus. Viel zu unschuldig, um in dieser tödlichen Intrige eine Rolle zu spielen. Doch trotz ihrer Zartheit ist sie eine Heldin, dachte er voller Stolz.
    Er hatte während des langen Ritts Muße gehabt, darüber nachzugrübeln, ob er seine Frau wohl bislang falsch eingeschätzt hatte. Susanna mochte ihn. Das war ihm erst während des Ritts richtig bewusst geworden. Obwohl sie sich erst so kurz kannten, schien sie ihn mehr zu lieben, als seine Mutter das jemals getan hatte. Sie hatte ihr Eheversprechen eingelöst. Sie hatte sich ihm hingegeben.
    Was, wenn er ihr gestehen würde, dass er sie liebte, wenn er ihr sagen

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