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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Erwiderung, mietete aber statt der Kutsche zwei Pferde. Es war kein langer Ritt, der ihnen bevorstand, nur etwa zehn Meilen. Hastig schlangen sie die Fleischpasteten hinunter, die James gekauft hatte, und teilten sich die Flasche Wein aus James' Reisesack, während die Pferde für sie gesattelt wurden.
    Nach dieser kleinen Stärkung fühlte sich Susanna wieder lebhaft und munter. Aber als sie sich von James in den Damensattel heben ließ, verzog sie nur unmerklich die Lippen. In den Highlands war sie nie ausgeritten. James vermutete, dass sie Schmerzen hatte, doch ohne zu klagen saß sie im Sattel, als wäre sie mit dem Pferd verwachsen. Sein Respekt vor ihr wuchs mit jeder Stunde ihrer gemeinsamen Reise.
    Aus dem milchigen Dunst, der in der Luft hing, wurde sehr bald Regen. James wünschte, er hätte daran gedacht, Ölzeug mitzunehmen. Der Hut, den Susanna trug, lenkte den Regen über die Taftbänder, mit denen er unter dem Kinn zugeschnürt wurde, direkt in den Ausschnitt ihres Kleides. Bis sie die Endstation der Bahn in Elgin erreicht hatten, würden sie beide bis auf die Knochen durchnässt sein. Schon jetzt glühten Susannas Wangen vor Kälte, und James hoffte inständig, dass sie sich nicht erkältete. Besorgt musterte er sie aus den Augenwinkeln. Zum Glück hielt das Wollplaid, das sie umgebunden hatte, den Nieselregen von ihrem Rücken ab. Dennoch atmete er erleichtert auf, als sie nach einer knappen Stunde tatsächlich in Elgin eintrafen.
    Am Bahnhof trennten sie sich. Susanna schüttelte ihr Plaid aus und schlenderte in die Schalterhalle, während James die Pferde in einem nahe gelegenen Mietstall unterbrachte, so wie es ihm aufgetragen worden war. Als er wieder zurückkam, bezahlte sie an einem der Schalter bereits zwei Fahrkarten nach Edinburgh.
    Das schlägt dem Fass den Boden aus! Verdrossen verschränkte James die Arme vor der Brust. Seine Laune war nun auf dem Tiefpunkt angekommen. Nicht nur, dass er sich auf dem Fischerboot lächerlich gemacht hatte, nun bezahlte Susanna auch noch für ihn! Flüchtig erinnerte er sich, dass sie behauptet hatte, Frauen wären bei jeder klitzekleinen Ausgabe auf ihren Vater oder Ehemann angewiesen. Aber wie hielten sie das nur aus?
    Susanna nahm die Fahrkarten, drehte sich um und erspähte ihn. Freudestrahlend kam sie auf ihn zu. "Wie gut, dass wir so schnell geritten sind! Es gibt nur noch wenige Platzkarten für den nächsten Zug", meinte sie und schwenkte triumphierend die Karten.
    "Soso", sagte er und sah zu Boden.
    "Der Zug geht in einer halben Stunde. Wartest du bitte hier auf mich? Ich möchte mich schnell frisch machen und das Wasser aus meinen Kleidern wringen." Sie verzog das Gesicht, als sie versuchsweise über das nasse Oberteil ihres Reisekleides strich, und eilte mit tropfenden Röcken davon.
    James sah Susanna nach. Seit er sich an Bord mit seiner Seekrankheit blamiert hatte, war sie bester Laune. Er hatte das Gefühl, sie forderte ihn permanent heraus, schon mit ihrer anstrengenden guten Laune. Vermutlich musste er sich glücklich schätzen, dass sie ihn wegen seines schwachen Magens nicht andauernd bemitleidete. Doch dieser Gedanke hob seine Stimmung nicht. Sie braucht mich nicht, dachte er bedrückt. Dabei liebe ich sie!
     
    Susanna litt. Die Erschütterungen, die sich über die harte Holzbank auf ihren vom Reiten strapazierten Allerwertesten übertrugen, hielten sie trotz des einlullenden monotonen Rhythmus der Räder hellwach. Mitleidig blickte sie zu James hinüber, der ihr gegenübersaß. Durch die dicken Stofflagen ihrer drei Röcke wurden die Erschütterungen wenigstens etwas abgedämpft. Und weil sie es nach kurzer Zeit gar nicht mehr auszuhalten können glaubte, hatte sie sich auf ihre Stofftasche mit dem nassen Reitkleid gesetzt. Aber James … Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was er ertragen musste.
    Er wirkte melancholisch. Als sie versucht hatte, sich mit ihm zu unterhalten, damit die Zeit schneller verging, beteiligte er sich nur sehr einsilbig an ihrem Gespräch, gab sich höflich, aber distanziert.
    Erst, nachdem sie sich einige Zeit stumm gegenübergesessen hatten, glaubte Susanna, das Problem erkannt zu haben: Er war verärgert, weil sie die Fahrkarten gekauft hatte!
    Sie beugte sich zu ihm vor, damit die übrigen Reisenden nichts von dem hören konnten, was sie sagte. "Wir werden doch in einer Stunde in Edinburgh sein? Wir sollten überlegen, wie wir vorgehen wollen, wenn wir erst einmal dort sind", flüsterte sie ihm

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