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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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würde, dass er sich wünschte, sie würde seine Liebe erwidern? Würde sie dieses Bekenntnis ausnutzen? Nachdenklich blickte er sie an. Mittlerweile war er sich dessen nicht mehr sicher.
    Seine Mutter hingegen hatte versucht, alle zu manipulieren, die ihr nahe standen. Und weil er selbst seine Mutter geliebt und sich gewünscht hatte, wieder geliebt zu werden, hatte er sich verändert. Drastisch verändert. Seine Mutter hatte seinen Vater kaum geachtet, dass James versucht hatte, ihm so wenig ähnlich wie möglich zu werden. Er hatte den Drang in sich unterdrückt, zu malen oder Skulpturen zu formen. Er hatte all seine Kraft darauf verwendet, männlicheren Beschäftigungen nachzugehen. Diese Anstrengungen hatten ebenso viel innere Stärke benötigt wie geistige Kreativität. Und seine Mutter hatte das nicht einmal bemerkt. Immerhin hatte ihn das davor bewahrt, sich sein Leben lang in ein Atelier einzuschließen und sich in permanenter Selbstbetrachtung zu üben.
    Sei es wie es sei, schwor sich James und strich liebevoll über Susannas rotgoldene Locken. Ich werde kein anderer werden, auch wenn Susanna sich einen eleganteren oder kultivierteren Ehemann erträumt. Nein, er würde nicht zulassen, dass irgendeine Frau, wie starrköpfig sie auch immer sein mochte, ihn zu dem machte, was sein Vater geworden war – ein gebrochener, willenloser Mann. Ein Mann, der sein ganzes Vermögen, seine ganze Persönlichkeit aufgegeben hatte, nur um einer Frau zu gefallen.
    Er sah auf seine Taschenuhr und seufzte. Dies war nicht der richtige Moment, um zu grübeln. Ihrer beider Sicherheit zu gewährleisten war jetzt die Maxime. Und bald ging ihr Boot.

17. Kapitel
     
    Susanna schreckte hoch, als James sie schüttelte. Einen Augenblick lang wusste sie nicht, wo sie war. Es roch nach billigem Lampenöl und totem Fisch. Dann wurde ihr klar: Sie waren in einem kleinen Teesalon in der Öffentlichkeit eingeschlafen! Peinlich berührt richtete sie sich auf.
    "Müssen wir schon los?" erkundigte sie sich schamerfüllt. Sie strich mit beiden Händen das Haar zurück und zurrte die Schleifen an ihrem Hut zurecht.
    James erhob sich und griff nach den Taschen. "Ja. Es wird Zeit."
    "Hast du schon etwas gegessen?" fragte sie ihn. An diesem Morgen sah er ungewohnt blass aus.
    "Nein. Bis wir wieder an Land sind, esse ich lieber nichts. Ich empfehle dir dasselbe. Der Wellengang im Firth ist heute hoch, und wir werden auf dem Wasser ganz schön herumgeschaukelt werden. Offenbar zieht von Norden her ein Sturm auf. Aber ich hab beim Bäcker vorsorglich ein paar Fleischpasteten gekauft, falls du nachher Hunger bekommst."
    "Gut." Susanna folgte ihm zum Hafen. Unten am Kai kletterten sie in ein etwa zwölf Meter langes Fischerboot, in dem sie schon erwartet wurden. Die Besatzung bestand aus nur vier Personen.
    "So, Sie sind also die feinen Herrschaften, die Richtung Kinloss wollen. Ich bin der Kapitän. Jock Menzies heiße ich." Ein stämmiger kleiner Mann mit kräftigen Armen schüttelte James die Hand. Susanna fiel als Erstes der starke Körpergeruch des Kapitäns auf. In einem geschlossenen Raum wären die Leute bei diesem Gestank ohnmächtig geworden. "Die Fahrt wird nicht billig", warnte er. "Zwei Pfund, vier Pence kostet die Überfahrt. Und das Geld möchte ich gleich sehen." James wühlte in seinen Taschen nach Münzen und Banknoten und gab sie dem Mann.
    "Gut. Nehmen Sie Ihr Mädchen mit hinunter und bleiben Sie dort", wies Menzies James an. "Sie stehen uns oben sonst nur im Weg." Er deutete auf eine Luke in der Mitte des Schiffs.
    Eine kleine Treppe führte von dort nach unten zu einer Kabine zwischen den Fischlagerräumen. Der überwältigende Geruch nach Meeresgetier, der hier unten herrschte, übertraf fast noch den des Kapitäns. Susanna keuchte, fischte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch und hielt es sich vor die Nase.
    "Atme möglichst nicht zu tief ein", empfahl ihr James. "Und versuch, die Augen offen zu halten."
    Er sprach kurz angebunden und setzte sich dann neben sie auf die schmale Holzbank an der Innenseite der Kabine. Das Schiff rollte jetzt schon bedenklich von Seite zu Seite. Dabei hatten sie den Hafen noch nicht verlassen. "Bist du dir sicher, dass das Schiff seetauglich ist?" fragte sie besorgt.
    "Es schwimmt wie ein Korken", versicherte James ihr.
    Wenig später nahm das Schiff an Fahrt zu, so dass es noch stärker als zuvor schaukelte. Über ihnen schrie der Kapitän der Mannschaft Befehle zu. Sein Gebrüll vermischte sich

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