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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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dem großen, unlösbaren Mysterium von Leben und Tod? Mehr als man vermutet hätte, soviel war Tedric jetzt klar. Doch er war nicht tot. Er lebte. Also vertraute er auf Wilson und wartete darauf, aus seinem Sarg befreit zu werden.
    Die blendende Helligkeit, die plötzlich die Dunkelheit ablöste, stach grell in seine Augen. Der plötzliche Schmerz ließ ihn aufschreien, abwehrend streckte er seine Hände in die helle Leere.
    Als er schließlich sehen konnte, erkannte er dicht über sich ein Gesicht. Ein grinsendes Gesicht. Wilson.
    »Wie hat es dir gefallen?«
    »Tot zu sein?«
    »Was sonst?«
    »Lebe ich jetzt wieder?«
    »Natürlich!«
    Tedric richtete sich in seinem Sarg auf. »Wo sind wir?« Er schaute sich um und erblickte einen dämmrigen engen Raum, auf dessen Boden verteilt fünf stählerne Kästen standen, von denen einer doppelt so lang wie die anderen war. ›Ky-shan‹ dachte Tedric.
    Die Deckel von zwei Kästen waren geöffnet, die der anderen drei noch geschlossen. In der Luft hing ein süßlicher Duft nach überreifen Früchten.
    »Dies  hier  ist  die  Leichenhalle  des  Gefängnisses«,   erklärte Wilson.
    »Dann sind wir also noch nicht in Sicherheit.«
    »Mein Komplize hat dafür gesorgt, daß wir hierhergebracht wurden. Doch da er keine bewegliche Einheit ist, kann er für uns nicht mehr tun.«
    »Hast du einen Plan?«
    »Ich kenne den Weg nach draußen.«
    Tedric kletterte aus dem Sarg. Mit Wilsons Hilfe öffnete er die drei anderen Särge und befreite Nolan, Ky-shan und Keller. Alle waren wach und lebendig, aber so schwach, daß sie nur flüstern konnten. Ky-shan zitterte unkontrolliert, als friere er. Doch es war heiß in der Leichenhalle.
    Wilson langte in die Taschen seiner zerlumpten Hose und förderte zwei Miniatur-Hitzestrahler zutage, die wie Spielzeugpistolen aussahen. Die Waffen waren stark genug, einen Mann zu betäuben, ohne ihn zu töten. Wilson übergab Tedric eine der beiden Waffen und behielt die andere für sich.
    »Mein Komplize hat dafür gesorgt, daß man mir die beiden Strahler mit in den Sarg legte. Ich hoffe zwar, daß wir sie nicht brauchen, doch wenn, werden sie uns gute Dienste leisten.«
    Mit diesen Worten ging er zur Tür, öffnete sie einen Spalt, spähte vorsichtig hinaus und gab den anderen ein Zeichen.
    »Seid ihr soweit?«
    Niemand zögerte. Tedric war es nicht mehr als recht, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Der Hauch des Todes, der darüber hing, ließ ihn frösteln.
    Hinter Wilson traten alle vier auf den Gang hinaus. Er war eng, nur schwach erleuchtet und führte geradeaus. Wilson ging voran, hielt die Waffe schußbereit in der Hand, seine nackten Füße verursachten auf dem Teppichboden keinen Laut. Tedric bildete die Nachhut, sicherte ihre Flucht von hinten.
    Etwa zehn Minuten bewegten sie sich vorsichtig geradeaus. Hier und da zweigte ein anderer Gang rechtwinklig von ihrem ab, doch Wilson schien den Weg genau zu kennen. Sie passierten eine Anzahl von Türen, unter denen manchmal ein Streifen gelben Lichtes hindurchschimmerte.
    Einmal glaubte Tedric Stimmen zu hören. Er umfaßte seine Waffe fester und schob sich vorsichtig an dieser Tür vorbei, doch nichts geschah. Nach einiger Zeit schwenkte Wilson plötzlich in einen nach links abzweigenden Gang ein. Er war dunkler als der erste und besaß keinen Teppichboden. Wasserpfützen machten ihn schlüpfrig, die Luft roch abgestanden. Tedric bewegte sich vorsichtig vorwärts. Seine Schritte hallten laut von den Wänden wider. Angestrengt starrte er in das Zwielicht hinter sich. Verfolgte man sie schon? Doch wenn es so war, würde er es nicht feststellen können, dafür war es zu dunkel. Er war versucht, eine Salve abzufeuern, um sicherzugehen. Doch er widerstand diesem kindischen Impuls. Es war eine seltsame Welt hier unten, dunkel und mysteriös. Als man sie verhaftete, hatte er kaum Zeit gefunden, einen Blick auf diese riesige Stadt aus Stahl und Glas zu werfen, die nun über ihm lag. Doch hier unten schien sie nicht zu existieren.
    Wilson blieb plötzlich stehen. Nolan, Keller, Ky-shan und Tedric folgten seinem Beispiel. Tedric, der hinter dem Wykzl stand, konnte wegen dessen breiter Schulter kaum etwas sehen. Er hörte, wie Wilson nach ihm rief.
    »Tedric, ich brauche deine Hilfe.«
    Tedric drängte sich an Ky-shan vorbei und trat zu Wilson, der nach oben deutete. In dem diffusen Licht erkannte Tedric eine breite quadratische Stahlplatte. »Was ist das?«
    »Der Zugang zu einem

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