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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Luftschacht.«
    »Müssen wir dadurch?«
    »Ja, doch ich kann die Tür nicht aufbrechen. Die KT-Roboter- Serie ist nicht für große körperliche Kraftleistungen konstruiert worden.«
    Tedric langte nach oben und versuchte einen Halt an der Platte zu finden. Sie schloß glatt gegen die Decke ab und schien unzerstörbar. Das Licht hier war sehr schlecht, und Tedric mußte seine Augen sehr anstrengen, um überhaupt etwas erkennen zu können.
    »Was ist, geht es?«, fragte Wilson.
    »Ich tue mein Bestes«, antwortete Tedric. Er schwitzte stark, sein Atem kam stoßweise. Schließlich gelang es ihm, die Fingerspitzen einer Hand hinter eine Ecke der Platte zu zwängen, und er begann heftig daran zu zerren. Die Platte knirschte in ihrer Verankerung. Wieder zog Tedric daran, die Platte löste sich ein wenig mehr. Jetzt nahm Tedric seine ganze Kraft zusammen und riß mit einem heftigen Ruck die Platte aus ihrer Halterung.
    Ein Schwall kalter Luft schlug ihm aus der Öffnung entgegen. Ein starker, übler Geruch verbreitete sich.
    »Weiter gehts«, rief Wilson.
    »Was ist am anderen Ende?«
    »Das wirst du noch früh genug sehen.«
    »Was ist, wenn wir verfolgt werden?«
    »Man wird uns nicht verfolgen, zumindest nicht lange. Das Belüftungssystem ist wie ein Irrgarten. Ich bin der einzige, der den richtigen Weg kennt.«
    »Dann gehst du besser voran.«
    »Das hatte ich auch vor.«
    Tedric schaute in den offenen Schacht hinauf. Er schien gerade groß genug, daß ein Mann hindurchkriechen konnte.
    »Das also war dein Plan? Hier hindurch zu fliehen?«
    »Bis jetzt ist doch alles glatt gegangen, nicht wahr. Das Schlimmste liegt hinter uns. Der Computer ist der einzige, der sich noch an die Existenz dieses Systems erinnert.«
    Doch das meinte Tedric nicht. Er wunderte sich über etwas anderes.
    »Was wäre eigentlich geschehen, wenn ich nicht mit dir gegangen wäre? Was hättest du dann gemacht? Du hast eben selbst gesagt, daß du diese Stahlplatte nicht hättest aufbrechen können.«
    Gleichmütig zuckte Wilson die Schulter.
    »Das Leben ist voller Risiken und Gefahren. Doch wir sollten nicht hier stehenbleiben und schwatzen. Wir müssen weiter, hilf mir besser!«
    Tedric packte Wilson und hob ihn in den offenen Schacht. Wilson schob sich hinein, Tedric leistete Nolan und Keller die gleiche Hilfestellung. Ky-shan war groß genug, um ohne Hilfe hinaufzukommen, und Tedric folgte als Letzter. Im Innern des Schachtes krümmte Tedric seine Schultern und schob sich mit den Ellenbogen vorwärts. Es war kein Kriechen, eher ein Vorwärtsschlittern. Lange Zeit noch sah Tedric hinter sich das schwach erleuchtete Viereck der Schachtöffnung. Etwaige Verfolger hätten ohne weiteres hineinschießen und sie ohne große Mühe unschädlich machen können. Tedric hielt den Griff seiner Waffe fest umklammert.
    Der kühle Luftstrom hielt an, doch der Gestank war hier im Schacht noch schlimmer. Tedric versuchte, durch den Mund zu atmen.
    Plötzlich beschrieb der Schacht eine sanfte Biegung, die Öffnung des Schachteingangs war nicht mehr zu sehen. Tedric wußte nicht, ob ihn dieser Umstand freute oder ob er ihn noch mehr beunruhigte. Immer häufiger zweigten Seitenschächte von dem Schacht ab, dem sie seit geraumer Zeit folgten.
    Keiner von ihnen sprach ein Wort. Tedric lauschte den angestrengten, heftigen Atemzügen der anderen, während sie sich vorwärts schoben. Er haßte diese engen unterirdischen Schächte, sie erinnerten ihn zu sehr an seinen Aufenthalt auf Evron 11, als er tief unten in den Minen einige Augenblicke lang geglaubt hatte, für immer bei lebendigem Leibe begraben zu sein. Dieser Schacht hier war in nichts besser, im Gegenteil, der kalte Luftstrom mit dem süßlichen, ekelerregenden Duft verstärkte noch die Vorstellung von Tod und Vergänglichkeit.
    Wilson, der die Prozession wie ein unsichtbarer Gott anführte, hielt ihrer aller Schicksal in seinen kalten, mechanischen Händen. Und Ky-shan vor ihm verdeckte mit seinem mächtigen Hinterteil jede Sicht noch vorn. Auf Evron 11 hatte Tedric einmal Kreaturen beobachten können, die in den untersten Stollen tief im Innern des Planeten gearbeitet hatten. Sie erinnerten kaum noch an Menschen, statt Augen besaßen sie nur leere Höhlen, und ihre Hände waren wie große Schaufeln. ›Gehöre ich jetzt auch zu ihnen?‹, dachte er und vermied es dabei, seine Hände anzuschauen. Mühsam kroch er weiter.
    Nach langer Zeit endlich vernahm er eine Stimme, die Wilson gehören mochte. »Ich

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