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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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»Ich möchte nochmals auf die Pille zurückkommen. Du hast uns immer noch nicht sehr viel darüber erzählt. Wie wirken sie? Nolan und ich haben auf der kaiserlichen Akademie Pharmazie studiert. Bisher glaubte ich, alle Drogen zu kennen, die es gibt. Ich habe aber noch nie von einem Stoff gehört, der jemanden tötet und ihn danach wieder zum Leben erweckt.«
    »Wer behauptet, daß dieser Stoff der Menschheit bekannt ist?«, entgegnete Wilson mit dem ihm eigenen Grinsen.
    Tedric runzelte die Stirn. »Ich fürchte, daß wirst du mir erklären müssen.«
    »Ich habe diese Pillen von den Dynarx bekommen.«
    Ky-shan, der die meiste Zeit reglos und stumm dabei gesessen hatte, zuckte bei der Erwähnung dieses Namens deutlich zusammen. Die Dynarx waren der älteste Feind seiner Rasse. Die Nackenhaare seines blauen Pelzes sträubten sich. Böse zischte er: »Von den Heiden also.«
    Wilson blickte zu ihm hinüber und antwortete: »Der Wykzl kann bestätigen, daß ich die Wahrheit sage. Die Dynarx benutzen diese Droge zu ihren religiösen Feiern.«
    »Sie sind drogenabhängige Heiden«, zischte Ky-shan.
    »Damit bestätigt er das, was ich sage.«
    »Das sollen wir dir glauben?«, warf Tedric ein. »Kein menschliches Wesen hat es bisher geschafft, in das Sternensystem der Dynarx einzudringen und wieder zurückzukommen, ohne den Verstand verloren zu haben.«
    »Weil die, deren Geist keinen Schaden nahm, bei den Dynarx geblieben sind. Sie blieben, weil es ihnen dort gefiel.«
    »Dir etwa nicht?«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte, mit vielen schönen und dunklen Seiten, die ich euch vielleicht eines Tages mal erzähle. Im Moment genügt es, wenn ich euch sage, daß mir das Korps einmal dicht auf den Fersen saß und das Empire zu klein für mich war, um mich darin zu verbergen. Aber wohin sollte ich fliehen! Ich ließ die Würfel über die Richtung entscheiden. Zuerst ging ich ins Reich der Biomenschen, doch ihre Überlegenheit ist nur Prahlerei. In Wirklichkeit sind sie sehr dumm. Deshalb entschloß ich mich, die Dynarx zu besuchen. Ich mochte sie, und sie akzeptierten mich. Als ich mich dann später entschloß, wieder zu den Menschen zurückzukehren, gaben sie mir einige Geschenke mit auf den Weg. Diese Tabletten gehörten dazu.«
    »Also haben wir nur dein Wort«, warf Nolan ein, »daß diese Pillen uns nicht schaden und uns in Frösche oder Schlimmeres verwandeln, wenn wir sie schlucken.«
    »Mein Wort«, antwortete Wilson, »und euren Mangel an Überlebenschancen. Ihr könnt hierbleiben und sterben, oder sterben und mit mir gehen. Doch ich versichere euch, wenn ihr zusammen mit mir den Tod wählt, werden eure Leichen besser behandelt. Mit einem Wort: Vertrauen ist alles. Vertraut mir oder bleibt hier. Ihr habt die Wahl.«
    Tedric streckte seine Hand aus. »Gib mir eine der Pillen«, sagte er.
    »So schnell?«, fragte Nolan.
    »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, entgegnete Wilson. Er verteilte die Pillen, gab jeweils eine an Tedric, Nolan, Keller und Ky-shan. Eine behielt er für sich selbst.
    Tedric betrachtete die Tablette in seiner Hand. Äußerlich unterschied sie sich in keiner Weise von einer Kopfschmerztablette. Und dieses kleine runde Ding wird mich töten, dachte er verwundert, dann schluckte er die Tablette. Wilson hatte recht. Das Ganze war Vertrauenssache, ihnen blieb keine andere Wahl. Auch Nolan, Wilson und Keller schluckten ihre Pillen. Ky-shan zögerte. Er starrte auf das winzige Ding in seiner riesigen blauen Klaue und sagte schließlich zögernd: »Es wäre entehrend und eine Schmähung für mich und mein Volk, etwas anzunehmen, das von den Dynarx kommt.«
    Tedric betrachtete ihn nachdenklich. »Du willst nicht mir uns gehen?«
    Ky-shan schien eher traurig als trotzig. »Ich kann nicht.«
    »Und was ist, wenn ich dir befehle, diese Pille zu schlucken? Ich bin dein Herr, du hast dich mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.«
    Ky-shan faltete die Arme vor der Brust und überlegte.
    »Wenn du es mir befiehlst, muß ich sie schlucken«, murmelte er schließlich. »Du bist mein Herr!«
    Trotzdem schien er über diese Erkenntnis eher froh als enttäuscht. Es lag ihm offensichtlich ebensowenig wie den anderen etwas daran, in dieser Zelle zu sterben, dachte Tedric. »Dann befehle ich es dir«, sagte er.
    »Und ich werde gehorchen.«
    Ky-shan schluckte die Pille und verfiel sofort in seine gewohnte Haltung. Die Blasphemie, die er begangen hatte, schien ihn nicht weiter zu

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