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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Befehle, die du mir überbrachtest, waren auch falsch.«
    »Ein Irrtum«, berichtigte die Bestie. »Ich habe dich vor der Gefahr gewarnt, die von einem Mann namens Tedric ausgeht. Unglücklicherweise hat er sich als mächtiger erwiesen, als wir ohnehin befürchteten.«
    »Auf deine Anweisung hin habe ich ihn ins Gefängnis geworfen und ihn zum Tode verurteilt.«
    »Und doch ist er entkommen.«
    »Oh, das weißt du also auch.«
    »Die, die ich vertrete, wissen alles«, antwortete die Bestie ruhig.
    Doch Melor war sich dessen nicht mehr so sicher.
    »Sie bedeuten mir nichts. Ich bin ein freier Mann. Nichts kann mich dazu zwingen, deine Befehle auszuführen.«
    Blanke Wut stand plötzlich im Gesicht des Ungeheuers. Melor hatte seinen unheimlichen Gast noch nie in diesem Zustand gesehen, und er mußte zugeben, daß er sich fürchtete.
    »Es wird die, die ich vertrete, bestimmt nicht erfreuen, wenn du ihre Befehle nicht ausführst«, antwortete das Ungeheuer. »Ein mörderischer Fluch wird über dich kommen. Du mußt meinen Befehlen gehorchen.«
    Melor schüttelte abwehrend den Kopf. Er wollte sich von der Bestie nicht einschüchtern lassen.
    »Dann mußt du mir schon erklären, warum die Sache auf Evron 11 schiefging. Damals habe ich alle deine Anweisungen befolgt. Anstatt die Sache selbst in die Hand zu nehmen, habe ich Matthew dort hingeschickt, und er hat die ganze Sache verpatzt.«
    »Aus deiner begrenzten Sicht ist das richtig. Doch die, dich ich vertrete, sehen viel weiter.«
    »Wie weit? Beinahe hätte ich meine Minen an die Wykzl verloren. Willst du behaupten, das sei nicht wichtig?«
    »Wichtig vielleicht, doch nicht kritisch. Der Sinn dieser Expedition war es weniger, deine Minen zu schützen, als die Stärke bestimmter oppositioneller Kräfte im Empire auszuloten.«
    »Oppositioneller Kräfte? Opposition gegen was?«
    »Gegen den Willen derer, die ich vertrete.«
    »Ich nehme an, du sprichst von diesem Mann Tedric. Doch was ist er schon? Nur ein Mitglied des Korps. Er besitzt noch nicht einmal einen Familiennamen.«
    »Trotzdem ist er eine Bedrohung – eine schreckliche Bedrohung.«
    »Und seinetwegen soll Matthew nicht Imperator werden?«
    Wieder geriet die Bestie in Wut.
    »Es steht dir nicht zu, mich nach den Motiven derer zu fragen, denen ich diene. Da hast nur zu gehorchen.«
    »Aber ich ...«
    Es war zu spät. Mit dünnem Lächeln verschwand die Bestie ebenso plötzlich, wie sie aufgetaucht war.
    Melor ließ sich auf das Bett zurücksinken und wischte sich über die Stirn. Ein leichter, süßlicher Geruch hing in der Luft. Matthew soll also nicht Imperator werden, dachte er. So hatte es die Bestie befohlen.
    Melor zitterte am ganzen Körper. Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Er konnte nicht warten. Der Zeitpunkt der Entscheidung war gekommen. Matthew mußte unverzüglich den Thron besteigen. Doch die Befehle des Ungeheuers lauteten anders, und bisher hatte Melor ihnen immer Folge geleistet. Was sollte er nur tun?
    Die restlichen Tage, die der Flug zur Erde dauerte, verließ Melor seine Kabine nicht. Er sprach mit niemandem, beantwortete auch nicht die Funksprüche, die eingingen. Er verbrachte ganze acht Tage damit, die schwerste Entscheidung zu fällen, die er je in seinem Leben getroffen hatte. Sollte er dem Biest gehorchen, wie er es bisher immer getan hatte, oder seine Befehle einfach ignorieren?
    Als die Fähre im Raumhafen von New Melbourne gelandet war, ging Melor Carey unverzüglich von Bord. Er trug nur eine abgenutzte Reisetasche in der Hand. Sein Sohn, Matthew, mit der silbernen Uniform eines Leutnants des Korps der Einhundert bekleidet, begrüßte ihn.
    »Sir, ich habe schlechte Nachrichten. Ich versuchte fortwährend, die Fähre zu rufen, doch das Funkgerät schien ...«
    »Ich weiß, ich weiß.« Melor reichte seinem Sohn zerstreut die Hand. Seite an Seite gingen sie nebeneinander her. »Ich habe ganz bewußt nicht geantwortet, denn ich mußte nachdenken. Mir ist etwas klargeworden.«
    Keine Nachricht konnte schrecklicher sein als der Zustand, in dem er sich befand, denn er hatte die schwarze Bestie getroffen und ihre Befehle gehört.
    Matthew fuhr fort: »Es handelt sich um die Raumpiraten von Quicksilver. Ich habe die Nachricht eben erst bekommen. Sie haben ein Linienschiff überfallen.«
    Melor schüttelte den Kopf. Die Piraten hatten schon mehrere Linienschiffe überfallen, also was sollte es?
    »Es war die Oceania « , erklärte Matthew. »Sie sind an Bord gegangen und ... und

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